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Interview

"Ich würde die öffentlichen Verkehrsmittel für junge Leute kostenlos machen"

Von: Janine Grünenwald

11. November 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unsere Parlamentarier? Diese Woche mit Karin Meier-Bohrer, Grüne.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in Zürich?

Karin Meier-Bohrer: Die Pizzeria Scala beim Schaffhauserplatz. Der Chef und das Personal sind hier so ausgesprochen freundlich und zuvorkommend, man fühlt sich immer willkommen. Und natürlich schmeckt die Pizza fantastisch.

Was würden Sie in Zürich ändern?

Meier-Bohrer: Zum einen würde ich die öffentlichen Verkehrsmittel für junge Leute kostenlos machen. Zum andern würde ich einen Ort ähnlich dem früheren AJZ schaffen, den die Jugendlichen selber verwalten und unterhalten dürfen.

Was würden Sie als Erstes aus Ihrem brennenden Haus retten?

Meier-Bohrer: Meine Kinder, die Katze und meine Diplome. Ich habe für diese Papiere hart gearbeitet, und es wäre vermutlich relativ mühsam, alle wieder zu bekommen.

Wem würden Sie gern einmal so richtig die Meinung sagen?

Meier-Bohrer: Den Rassisten und Kleinkarierten dieser Welt.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Meier-Bohrer: Ich habe als Kind keinen Superhelden bewundert, aber meine Mutter war mir ein grosses Vorbild. Sie war in jeder Lebenslage eine sehr starke und zuversichtliche Frau.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Meier-Bohrer: In den Sommerferien.

Haben Sie schon einmal Drogen konsumiert?

Meier-Bohrer: Ja, zu Jugendzeiten. Das waren aber keine harten Drogen.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Meier-Bohrer: Aus Freude, an meinem 50. Geburtstag, als meine Kinder ein von ihnen so wunderbar geschriebenen Brief vorgelesen haben.

Glauben Sie an Gott?

Meier-Bohrer: Nein.

Wer ist Ihr Lieblingsmusiker?

Meier-Bohrer: Ich habe einen anstrengenden Alltag und bin froh, wenn ich dazwischen mal einen ruhigen Moment habe, deswegen höre ich sehr selten Musik. Wenn allerdings Johnny Clegg in der Umgebung ein Konzert gibt, dann ­lasse ich mir das nicht entgehen. Vor allem mit seiner Band Savuka ist er einfach grossartig.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Meier-Bohrer: Das kommt vor. Des Berufes wegen weiss ich zwar, dass man das nicht tun sollte, aber manchmal habe ich einfach ein weiches Herz.

Wo liegt für Sie die Obergrenze eines vertretbaren Jahresgehalts?

Meier-Bohrer: 500 000 Franken sind schon sehr viel Geld, aber was darüber liegt, finde ich unverschämt.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Meier-Bohrer: Wenn beide das so wollen, dann ist das deren Sache. Ich moralisiere da nicht.

Sie gehen mit Ihrem Partner fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Meier-Bohrer: Mit einem guten Wein darf es auch mal 250 Franken kosten.

Diese Zürcherin hätte ich gerne mal persönlich getroffen . . .

Meier-Bohrer: Regina Kägi-Fuchsmann zum Beispiel. Sie war die Gründerin des Arbeiterhilfswerks. Es gab viele tüchtige Frauen in Zürich. So auch Anna Heer und Marie Heim-Vögtlin, die zusammen die ehemalige Schweizerische Pflegerinnenschule gegründet haben.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Meier-Bohrer: Als Kind habe ich nie von einem Beruf geträumt. Als Jugendliche wollte ich mal Schneiderin werden.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Meier-Bohrer: Ich bin zufrieden mit meinem Leben und habe bisher alles gemacht, wenn ich es wirklich wollte.

Lesen Sie Arztromane oder andere Heftromane?

Meier-Bohrer: Um Himmels willen! Ich lese wahnsinnig gerne, aber keine Arztromane. Am liebsten Krimis und Biografien.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Meier-Bohrer: Ein grosser gemischter Salat mit grilliertem Fisch und zum Dessert ein Coupe Dänemark.

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