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Interview

Mitra Devi: «Man kann Drogen ausprobieren und danach die Finger davon lassen». Bild: PD

«Je grüner eine Partei, desto lieber ist sie mir»

Von: Isabella Seemann

11. November 2014

INDISKRETES INTERVIEW Heute mit Mitra Devi. Die 51-Jährige verrät, wann sie sich vor Hannibal Lecter fürchtet und warum sie auf einen Anruf von Marc Forster wartet.

Wo ist Zürich am schönsten, wo am hässlichsten?

Mitra Devi: Am schönsten finde ich die Stadt frühmorgens am See, wenns kaum Leute hat. Am stressigsten den HB während der Rushhour.

GC oder FCZ?

Weder noch. Fussball liegt auf meiner Interessenskala an unterster Stelle.

Was halten Sie von Sex ohne Liebe und Liebe ohne Sex?

Was andere betrifft, masse ich mir da kein Urteil an. Wenn die Beteiligten ehrlich miteinander sind, ist sicher ­beides möglich. Aber nicht für mich.

Glauben Sie an Gott? Gibt es den Teufel?

Ich glaube an das Gute und Schlechte im Inneren des Menschen, nicht an einen personifizierten Gott und seinen Widersacher. Aber manchmal, wenn ich die Welt betrachte, frage ich mich schon, ob da nicht doch ein paar ­Teufel ihr Unwesen treiben!

Wem möchten Sie lieber nie begegnen, wem unbedingt?

Hannibal Lecter, wenn er noch nicht gefrühstückt hat, eher nicht. Jodie Foster würd ich gern mal treffen, sie ist vielseitig, intelligent und lässt sich in kein Schema pressen.

Was ist Ihr grösster Traum, was Ihr schlimmster Albtraum?

Mein grösster Traum: ein dringlicher Anruf von Marc Forster aus Hollywood, der nichts lieber möchte, als all meine Bücher zu verfilmen! Mein schlimmster Albtraum wäre es, erst auf dem Sterbebett zu merken, dass ich kein authentisches Leben gelebt habe.

Welche Partei entspricht Ihnen am meisten, welche am wenigsten?

Je grüner, desto lieber. Je mehr rechts, desto weiter entfernt von meinem Weltbild.

Wenn Sie die Macht hätten, in Zürich alleine Entscheidungen zu treffen: Was würden Sie sofort einführen, was sofort abschaffen?

Einführen: das bedingungslose Grundeinkommen für alle. Abschaffen: Autos, die noch mit Benzin fahren – stattdessen umweltfreundlichere Modelle.

Was bringt Sie zum Lachen, was zum Weinen?

Ein gutes Buch.

Welcher Schweizer Promi geht Ihnen besonders auf die Nerven, und von welchem würden Sie umgekehrt gern mehr sehen?

Die meisten Promis kenne ich zu wenig, als dass sie mir auf die Nerven gehen könnten. Von wem ich allerdings nie genug kriege, ist vom Kabarettistinnen-Duo Knuth & Tucek.

Welches Tier mochten Sie als Kind besonders? Vor welchem hatten Sie Angst?

Ich war fasziniert vom schwarzen Panther. Von Kakerlaken und Zecken etwas weniger.

Wieso ist es wichtig, Drogen ausprobiert zu haben? Wieso sollte man die Finger davon lassen?

Das ist für mich kein Entweder-Oder: Man kann Drogen ausprobieren und danach die Finger davon lassen.

Wie sind Sie betrunken? Und wie sind Sie nüchtern?

Ich bin selten betrunken, und wenn, dann bin ich fröhlich und gesellig. Das bin ich aber auch nüchtern.

Zur Person:
Mitra Devi ist Krimiautorin, bildende Künstlerin und unabhängige Filmemacherin. Sie hat 14 Bücher geschrieben, darunter bitterböse Short Stories sowie die Krimireihe mit Privatdetektivin Nora Tabani. Sie liebt das Düstere, Abgründige und Schwarzhumorige. Ihr neuester ­Dokumentarfilm «Gothic» läuft zurzeit in den Kinos. www.mitradevi.ch

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