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Interview

Das beliebte Komikerduo ist Teil der Knie-Jubiläumsshow. Foto: Nicole Boekhaus

Manege frei für Giacobbo und Müller

Von: Reinhold Hönle

09. April 2019

Der Circus Knie gastiert ab dem 4. Mai auf dem Sechseläutenplatz. Nachdem «Der Bestatter» zu Grabe getragen ist und «Giacobbo/Müller in Therapie» waren, wagen es Mike Müller und sein Komikerkollege in die Manege.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihren ersten Zirkusbesuch?

Mike Müller: Als Kind hatte ich Schiss vor den Raubtieren, die in riesigen Gitterkäfigen präsentiert wurden. Heute ist das nicht mehr möglich, da Wildtiere Auslauf brauchen und ein Zirkus das logistisch nicht leisten kann. Ausserdem habe ich über den Clown Dimitri gelacht, der während der Dressur die Manege fegte und unter die Elefanten zu liegen kam. Das fand ich unheimlich mutig.

Weckte das schon den Wunsch, eines Tages selbst in der Manege zu stehen?

Nein, ich habe zwar «Salto Mortale» geschaut, eine wahnsinnig tolle Fernsehserie mit Gustav Knuth und Roger Blum, dem späteren Radio-Direktor, aber ich war artistisch nicht besonders begabt. Das Reck war eher mein Feind als mein Freund. Ich ging jedoch weiter in den Zirkus, zuerst mit den Eltern, dann mit einem Freund. Am meisten faszinierte uns, dass die Zeltarbeiter am letzten Abend nach der Pause schon alles mögliche runterzurupfen begannen und mit den Traktoren herumfrästen. (lacht)

Wann merkten Sie, dass Sie humoristisches Talent besassen?

Wenn man die Mitschüler mit Jokes über den Lehrer unterhalten kann. Am Anfang wollte ich jedoch Schreiner werden, weil Holz so gut riecht. Dann wollte ich Müllmann werden, weil ich es das Grösste fand, auf einem Lastwagen mitfahren zu können. Später kam der Pilot, bevor das Schülertheater die Begeisterung für die Schauspielerei weckte, so in etwa.

Wie haben Sie reagiert, als die Anfrage vom Circus Knie kam?

Ich war total überrascht. Allein hätte ich es wohl nicht gemacht, aber im Duo hat man mehr Möglichkeiten. Natürlich freut es mich besonders, weil es sich um das ­Jubiläumsprogramm handelt und eine neue Herausforderung darstellt. Zwar arbeiten wir nun mit Figuren, die wir schon gut kennen, Hanspeter Burri und Freddy Hinz, aber wir haben keine Texte aus den über 500 Sketchen für «Giacobbo/Müller» wiederverwendet.

Wie ist Ihr Zirkusprogramm entstanden?

Wir haben schon vor weit mehr als einem Jahr zu konzipieren begonnen, was wir machen wollen und mit welchen Figuren. Dann erfanden wir Geschichten, die ihnen passieren. Dabei konnten wir daraus schöpfen, dass sie in ein komplett neues Umfeld kommen. Ende letzten Jahres waren die Texte so weit, dass wir dachten: Nun können wir proben und die Kostüme herstellen lassen. Davon brauchen wir relativ viele, da wir bis zu acht Vorstellungen pro Woche haben.

Welches sind für Sie die besonderen Herausforderungen des Zirkus?

Im Circus Knie geht es nicht um uns. Wir sind Teil eines Programms, das anders funktioniert als Filme oder Theaterstücke. Zu den gemeinsamen Proben brachte jeder seine Nummer mit, und dann wurden die Puzzleteile zusammengesetzt. Da wir so viele verschiedene Figuren spielen und fünf Auftritte haben, mussten wir schauen, ob die Zeit dazwischen fürs Umziehen, Perückenwechseln und Maske reicht. Anders als im Fernsehen haben wir keine Entourage, die uns umkleidet oder umschminkt. Das machen wir alles selber.

Werden Sie auf der ganzen Tournee mitreisen und mit Viktor einen Wohnwagen teilen?

Das fragen uns seltsamerweise alle Leute, schon die Zuschauer bei den 75 Vorstellungen unseres Stücks «Giacobbo/Müller in Therapie». Selbstverständlich wohnen wir nicht im gleichen Wohnwagen. Jeder hat seinen eigenen – und jeder hat eine Kaffeemaschine! (lacht)

 

Tickets zu gewinnen!

Das «Tagblatt der Stadt Zürich» verlost 3 × 2 Tickets für die Knie-Aufführung vom 8. Mai. Senden Sie uns eine E-Mail mit Namen, Adresse, Telefon und Betreff Zirkus an:
gewinn@tagblattzuerich.ch

 

 

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