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Interview

"Mittlerweile ist jede Kreativität teuer"

Von: Janine Grünenwald

03. Oktober 2012

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Katrin Wüthrich, SP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingscafé in Zürich?

Katrin Wüthrich: Das Café Le Mur an der Engelstrasse. Es ist ein Quartiertreff, ein Austausch, wir kennen die Leute hier und es gibt über Mittag sehr feines Essen.

Was geht Ihnen in Zürich besonders auf den Keks?

Wüthrich: Die Situation auf dem Wohnungsmarkt, die hohen Mieten und dass mittlerweile jede Kreativität teuer ist. Meiner Meinung nach war das früher besser, man konnte freier etwas machen, heute ist einfach alles sehr teuer.

Sie machen eine Schönheitsoperation. Was würden Sie ändern und warum?

Wüthrich: Das mache ich nicht, das fange ich gar nicht erst an.

Wer ist Ihr liebster politischer Gegner und warum?

Wüthrich: Die GLP. Sie sind immer dann dabei, wenn etwas kostenneutral oder gratis ist.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Wüthrich: «Luzie der Schrecken der Strasse», sie war lustig, frech und hat gerne Blödsinn gemacht, ich fand sie wahnsinnig lässig.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Wüthrich: In den Ferien in Abchasien, als wir auf Gott und die Welt anstossen mussten.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Wüthrich: Als ich an einem Fest für ein afrikanisches Gericht 20 Kilo Zwiebeln schälen und hacken musste.

Was ist Ihnen heilig?

Wüthrich: Der 1. Mai und der Sonntagabend zuhause.

Glauben Sie an Gott?

Wüthrich: An etwas göttliches, ja.

Welches ist Ihre Lieblingsband?

Wüthrich: Früher war das The Cure. Heute Rams, Moloko, PJ Harvey - etwas breiter.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Wüthrich: Ab und zu.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Wüthrich: Das wäre nichts für mich, aber wenn das jemand will, ist das seine Sache.

Sie gehen mit Ihrem Partner fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Wüthrich: Wenn wir mal gehen, dann spielt das keine Rolle.

Wer ist für Sie die bedeutendste Zürcherin?

Wüthrich: Emilie Lieberherr. Es war eindrücklich, was sie für Zürich getan hat.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Wüthrich: Ich dachte immer, ich werde Anwältin, weil ich doch so genau weiss, was gut und was böse ist, (lacht). Als Anwältin hätte ich dann richtig gerecht handeln können, meinte ich.

Sie sind einen Tag lang Königin der Schweiz. Welches Gesetz würden Sie einführen?

Wüthrich: Ich würde ein Gesetz einführen, das dazu dient den Kapitalismus zu überwinden. Wie das genau aussehen würde...? Aber als Königin wüsste ich das ja dann.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Wüthrich: Die Steuererklärung ausgefüllt.

Was bereuen Sie?

Wüthrich: Nichts.

Welches ist Ihre Lieblingsapp?

Wüthrich: Die von der SBB.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Wüthrich: Da wo ich hin wollte, war ich auch.

Wovor fürchten Sie sich?

Wüthrich: Vor der totalen Entsolidarisierung der Gesellschaft. Gerade auch als Gewerkschafterin zu merken, dass alle nur noch für sich schauen, finde ich gefährlich.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Wüthrich: Omeletten. Eine mit Gehacktem und eine mit Spinat.

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