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Interview

«Parteien sind fast so schlimm wie Sekten»

Von: Janine Grünenwald

23. März 2015

INDISKRETES INTERVIEW Mit Patrick Frey, Autor, Kabarettist und Schauspieler. Hier lesen Sie, wessen Hemden ihn zum Weinen bringen und welche Droge er gerne erfinden würde.

Tagblatt der Stadt Zürich: Wo ist Zürich am schönsten, wo am hässlichsten?

Patrick Frey: Am schönsten ist es in Zürich am See. Und wenn man einen Hund hat, in der Allmend, ganz hinten, in der künstlich angelegten Wildnis unter der Autobahnanlage des Üetlibergtunnels. Am hässlichsten ist die Stadt dort, wo zu viel Geld auf null Geschmack trifft.

GC oder FCZ?

FCZ. Das ist familiär bedingt. Meine Söhne singen oft tagelang euphorisch: Ei Stadt, ein Verein / i euser Stadt git’s nu ein Verein / Züri ghört sit über 100 Jahr / em FC Züri, isch doch kla-a-ar! Züri olé Züri olé, etc.

Wo werden Sie am liebsten berührt, wo am wenigsten gern?

Sehr gerne werde ich an den Geschlechtsteilen berührt, was natürlich nicht immer und überall möglich ist. Zu diesen Teilen zähle ich übrigens auch das Gehirn. Weniger gerne habe ich es, wenn solche Berührungen von Menschen ausgeführt werden, die ich nicht mag.

Glauben Sie an Gott? Gibt es den Teufel?

Nein, ich glaube nicht an Gott. Ob es den Teufel gibt, weiss ich nicht. Eine interessante Frage wäre, ob der Teufel, wenn es ihn gäbe, an Gott glauben würde.

Wem möchten Sie lieber nie begegnen, wem unbedingt? Weshalb.

Unbedingt möchte ich Lizzy Caplan begegnen, sie spielt Virginia Johnson in der amerikanischen Fernsehserie «Masters of Sex». Ich glaube, sie ist sehr amüsant. Lieber nie begegnen möchte ich Menschen ohne Humor.

Was ist Ihr grösster Traum, was Ihr schlimmster Albtraum?

Mein grösster Traum ist es, endlich einmal pünktlich zu sein. Mein schlimmster Alptraum ist es, einen Menschen zu verlieren, den ich liebe. Oder dass einer meiner Söhne zu Scientology geht.

Welche Partei entspricht Ihnen am meisten, welche am wenigsten?

Parteien entsprechen mir nicht. Parteien sind nicht ganz so schlimm wie Sekten, aber fast.

Welchen Politiker mögen Sie am besten, und welchem würden Sie gerne mal Ihre Meinung sagen?

Ich mag Politiker nicht wirklich, wahrscheinlich vor allem deshalb, weil sie zu allem eine Meinung haben müssen.

Auf was schauen Sie bei einer Frau als erstes und was ist ihnen egal?

Bei einer schönen Frau schaue ich als erstes auf... ich... ehrlich gesagt, ich weiss gar nicht, wohin schauen...!

Was bringt sie zum Lachen, was zum Weinen?

Ich lache über sehr vieles und zwar laut. Weinen muss ich, wenn, wenn ich die Hemden von DJ Antoine sehe.

Was würden Sie erfinden und welche Erfindung sollte wieder rückgängig gemacht werden?

Gerne würde ich eine Droge erfinden, die die Menschen glücklich macht, ohne dass sie nach diesem Glück süchtig werden. Ich glaube, damit könnte man ganz ok Geld verdienen. Unbedingt rückgängig gemacht werden sollte die Erfindung der Religionen.

Zur Person
Patrick Frey (63) ist Autor, Verleger, Kabarettist, Schauspieler, Kurator, Kunstkritiker und Journalist. Aktuell sieht man den vielseitigen Zürcher als Thomas Fässler in der Fernsehserie «Fässler-Kunz» an der Seite von Esther Gemsch. Die 12 Folgen werden jeweils donnerstags um 18.30 Uhr auf S1 ausgestrahlt und sind auf MyPrime von upc cablecom verfügbar.
www.faessler-kunz.ch

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