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Interview

"Los, schieb Chapi!": Triathletin Brigitte McMahon und Fussballer Stéphane Chapuisat beim Super10Kampf. Bild: Stiftung Schweizer Sporthilfe.

Pleiten, Pech und Pannen für den guten Zweck

Von: Sacha Beuth

30. Oktober 2018

Zum 40. Mal lädt die Sporthilfe Athletinnen und Athleten aus verschiedenen Disziplinen am Freitag zum Super10Kampf ins Hallenstadion. Der Miterfinder und langjährige Mitorganisator Charly Buser erinnert sich an die Anfänge

der Show und an die Slapstickeinlagen von Markus Ryffel, Beat Breu und Martha Grossenbacher.

Spass für die Athleten und Gaudi fürs Publikum – seit 1977, als der Super10Kampf zugunsten der Stiftung Schweizer Sporthilfe das erste Mal ausgetragen wurde, sind diese Attribute garantiert. Nun nimmt die Erfolgsgeschichte am 2. November im Hallenstadion ihren Fortgang. Dabei hat laut Charly Buser, Miterfinder und von 1977 bis 2000 Organisator der Show, anfangs nichts darauf hingedeutet, dass der Anlass zum Evergreen würde.

Wie kamen Sie seinerzeit auf die Idee für den Super10Kampf?

Charly Buser: Im Hinblick auf ihr 25-Jahr-Firmenjubiläum 1977 suchte die Getränkefirma Rivella nach Ideen, sich dazu im Umfeld Sport zu präsentieren und damit zugleich die Stiftung Schweizer Sporthilfe finanziell zu unterstützen. Als Leiter der Abteilung «Sport und Promotionen» wurde mir diese Aufgabe zugewiesen. Zusammen mit Heinz Probst (damals Geschäftsführer der Sporthilfe) klemmte ich mich dahinter und wurde 1975 oder 1976 am Deutschen Sportpresse-Fest in München fündig. Dort traten deutsche Sportstars in verschiedenen echten Sportdisziplinen gegeneinander an.

Klingt jetzt nicht gerade nach einer Gaudi.

Genau. Darum haben wir auch beschlossen, die Idee zwar als Basis zu übernehmen, die echten Sportdisziplinen jedoch in Spassdisziplinen umzuwandeln.

Was ist Ihnen von der ersten Austragung noch in Erinnerung?

Wir hatten in unserer Euphorie die St. Jakobshalle in Basel mit einer Kapazität von rund 7000 Zuschauern gemietet. Leider kamen gerade mal 1500 Neugierige an die Show – und dies, obwohl schon damals alles am Start war, was im Schweizer Sport bei den Männern Rang und Namen hatte. Angefangen beim Bobpilot Erich Schärer über Skispringer Walter Steiner bis zu den Skirennfahrern Bernhard Russi, Heini Hemmi und Walter Tresch, dem ersten Sieger des Super10Kampfs. Trotzdem konnten wir einen tiefen fünfstelligen Betrag für die Sporthilfe sammeln. Aber dass es einmal ein Evergreen werden würde, der bis zu 400 000 Zuschauer vor den TV lockt und über eine Viertelmillion Franken für die Sporthilfe einspielt, daran dachte damals niemand. Zum Glück war das Schweizer Fernsehen von Anfang an dabei, sodass unsere Show schnell einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde.

Was waren aus Ihrer Sicht die ­lustigsten Momente des Super10Kampfs?

Ich erinnere mich etwa, wie Langstreckenläufer Markus Ryffel an den Ringen hin und her schwingen sollte, aber nur hilflos darin zappelte. Oder wie Sprinterin Martha Grossenbacher mit einem Tret-Gokart, bei dem die Steuerung verkehrt herum funktionierte, nicht vom Fleck kam und geschoben werden musste. Oder als Beat Breu, der extra für die Disziplin Tanzen Walzer geübt hatte, sich fluchend im Paso doble abmühte. Uns war aber immer wichtig: Das Publikum darf und soll mit den Athleten lachen, aber die Athleten sollen nie blossgestellt werden.

Apropos Disziplinen: Nach welchen Kriterien wurden diese ausgesucht?

Ernst Strähl (Sportlicher Leiter), René Bieri (Konstrukteur) und ich haben Ideen gesammelt und dann in einer Turnhalle des Sport­zentrums Magglingen mit dort anwesenden Athleten ausprobiert. Wichtig war: Sie mussten mehrheitstauglich sein, also nicht Athleten aus bestimmten Sportdisziplinen bevorzugen. Und es sollten jedes Jahr so viele neue Disziplinen wie möglich hinzukommen.

Wie hat sich die Show im Laufe der Jahre verändert?

Technisch spielt man heute in einer ganz anderen Liga als wir früher. Andererseits ist der Anlass durch die Gruppenwettkämpfe unübersichtlicher geworden. Der einzelne Sportler steht nicht mehr im Vordergrund.

Weitere Infos: www.sporthilfe.ch-> Über die Sporthilfe -> Super10Kampf»

Tickets zu gewinnen!

Der 40. Super10Kampf der Schweizer Sporthilfe findet am Freitag, 2. November, im Hallenstadion statt. SRF zeigt am Samstag, 3. November (20.10 h) und Sonntag, 31. Dezember (14.30 h) jeweils eine 90-minütige Zusammenfassung der Show. Das «Tagblatt» bietet seiner Leserschaft die Chance, live vor Ort dabei zu sein, und verlost 3 × 2 Tickets. Senden Sie uns eine E-Mail mit Namen, Adresse, Telefon und Betreff 10Kampf an: gewinn@tagblattzuerich.ch

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