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Interview

Wer mit Hund in die Ferien fährt, sollte einige wichtige Punkte beachten und sich auf die Reise vorbereiten. Bild: iStock

Sechs Tipps rund um Sommerferien mit dem Hund

Von: Susanne Hebel

27. Juni 2016

Wie übersteht ein Hund die lange Autofahrt? Was gilt es bei Hitze zu beachten? Und machen Hunde eigentlich gerne Ferien? «Tagblatt»-Kolumnistin und Tierfreundin Susanne Hebel hat die Antworten.

Wir gehen mit unserem Labrador zum ersten Mal für vier Wochen nach Spanien ans Meer. Was gilt es bei Hitze zu beachten?


Hunde können ihre Körpertemperatur nur durch Hecheln regulieren sowie über die Schweissdrüsen an den Pfoten. Heisse Sommertage sind für sie daher oft ziemlich anstrengend. Ich empfehle, die täglichen Gassirunden auf die kühleren Morgen- und Abendstunden zu verlegen. Tagsüber gilt: Immer frisches Wasser hinstellen und schauen, dass der Hund Schatten hat. Packen Sie für ihn einen Sonnenschirm oder eine Strandmuschel ein, und vergessen Sie nicht, seine Ohren und die empfindliche Nase mit speziellem Sonnenschutz einzucremen. Eine Notfallapotheke gehört in jeden Koffer. Geben Sie ihm zudem die Möglichkeit, sich immer mal wieder im Meer abzukühlen. Bei grosser Hitze sind wir träge, Hunde auch. Also lassen Sie ihn ruhen.

Mein Hund fliegt zum ersten Mal. Worauf müssen wir achten?

Jede Fluggesellschaft hat ihre eigenen Regeln. Ob ein Hund als Handgepäck mitfliegen darf oder im Frachtraum verstaut wird, variiert nach Grösse und Gewicht des Tieres. Da Hunde aber so oder so in der Box oder Tasche ausharren müssen, ist es wichtig, sie frühzeitig daran zu gewöhnen. Bevor es losgeht, sollte der Hund die Chance haben, sein Geschäft zu verrichten und sich nochmals richtig auszutoben. Mein Fazit: Flugreisen bedeuten Stress für Hunde, vor allem, wenn sie in den Frachtraum müssen. Fragen Sie Ihren Tierarzt, ob ein leichtes Beruhigungsmittel hilfreich wäre.

Wir wollen unserem Hund den Ferienstress ersparen. Woran erkennen wir eine seriöse Tierpension oder eine gute Hundebetreuung?

Am einfachsten und schönsten ist es, wenn man den Hund bei Familienmitgliedern oder Freunden unterbringen kann. Es ist ein beruhigendes Gefühl, wenn man ihn jemandem anvertrauen darf, den man kennt oder der Erfahrung mit Hunden hat. Wer sich für eine Tierpension entscheiden muss, verlässt sich am besten auf Empfehlungen von Leuten, die persönliche Erfahrungen gemacht haben. Fragen Sie andere Tierbesitzer ungeniert nach einer guten Adresse, und nehmen Sie das potenzielle Feriendomizil genau unter die Lupe. Besuchen Sie es im Vorfeld spontan, so erhalten Sie einen unverfälschten Einblick. Wirken die Hunde entspannt, und spielen sie miteinander? Wie viel Auslauf und Beschäftigung gibt es? Wie sehen die Schlafplätze aus? Kleine Boxen und unsaubere Zwinger sind ein schlechtes Zeichen. Und, ganz wichtig: Kann Ihr Hund zwei, drei Probetage in der Pension verbringen? Auch eine gute Lösung ist Homesitting. Der Tierbetreuer kommt ins traute Heim und versorgt den Hund dort, wo dieser sich am besten auskennt. Gleichzeitig kann der Sitter noch die Blumen giessen und den Briefkasten leeren.

Mein Hund geht für ein paar Wochen ins Tierheim. Ich habe ein schlechtes Gewissen. Wird er mich danach noch so lieb haben wie zuvor?

Aber ja doch. Hunde sind treue Lebensgefährten. Lieben sie ihr Frauchen oder Herrchen einmal, müsste schon sehr viel passieren, dass sie es nicht mehr tun. Erwarten Sie beim Wiedersehen einfach nicht zu viel. Freuen Sie sich, wenn er sich freut. Zeigt er ihnen aber die kalte Schulter, dann lassen Sie ihm Zeit. Er hat ja das Recht, etwas beleidigt zu sein.

Wir verreisen mit Hund nach Kroatien. Wie übersteht er die lange Autofahrt?

Sofern ein Hund ans Autofahren gewöhnt ist und es gut verträgt, ist das die angenehmste und stressfreiste Art, ans Ferienziel zu gelangen. Ihr Auto hat keine Klimaanlage? Dann fahren Sie los, solange die Sonne noch nicht herunterbrennt. Sonnenschutzrollos absorbieren die Hitze. Verstauen Sie Ihren Hund im Auto so, dass er genügend Platz neben all dem Gepäck hat. Mit einer Transportbox oder einem Trenn-Netz schützen Sie den Vierbeiner. Legen Sie öfters Gassi-Pausen ein, wenn möglich nicht gerade bei Autobahnraststätten. Es gibt auf jeder Strecke Orte, wo Sie in Ruhe spazieren gehen können und er Wasser trinken kann. Und bitte: Lassen Sie ihn nie und nimmer alleine im Auto, auch nicht für einen kurzen Moment – es kann eine Todesfalle sein!

Machen Hunde eigentlich gerne Ferien?

Wie heisst es so schön: Hunde sind gerne beim Rudel, Katzen bleiben lieber daheim. Nicht jeder Hund taugt aber als Reisepartner. Bereits die Anreise kann für manche zur Tortur werden. Daher sollte man sich genau überlegen, welche Destination man seinem Liebling zumuten möchte, sodass die Ferien für alle zu einem erholsamen Erlebnis werden.

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