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Interview

"Wer Auto fahren will, soll Auto fahren"

Von: Janine Grünenwald

06. Februar 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Claudia Simon, FDP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingsrestaurant in Zürich?

Claudia Simon: Das Mama Africa an der Heinrichstrasse. Hier trifft sich die Familie, wenn uns alle das Fernweh plagt und wir lange Zeit nach unserem Lieblingsland Südafrika haben.

Was geht Ihnen in Zürich besonders auf den Keks?

Simon: Die Diskussion um den Verkehr. Wer Auto fahren will, soll Auto fahren, wer Velo fahren will, soll Velo fahren – aber ohne die Passanten auf dem Trottoir zu gefährden. Zudem haben wir ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrssystem, und eigentlich hat alles nebeneinander Platz.

Sie machen eine Schönheitsoperation. Was würden Sie ändern und warum?

Simon: Ich habe grossen Respekt vor Operationen, deshalb käme das für mich gar nicht infrage.

Wer ist Ihr liebster politischer Gegner und warum?

Simon: Das sind die, die dem Staat immer noch mehr aufhalsen wollen und wenig Eigenverantwortung übernehmen. Meiner Meinung nach gibt es zu viele im Gemeinderat, die so denken.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Simon: Jan der Detektiv. Das war eine Bücherserie, und ich habe alle Bände gelesen. Die Geschichten haben mich wahnsinnig fasziniert.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Simon: Letztes Jahr in den Sportferien.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Simon: Vor zwei Wochen, an der Beerdigung eines 35-jährigen Bekannten.

Was ist Ihnen heilig?

Simon: Meine Familie.

Glauben Sie an Gott?

Simon: Nein. Ich lebe gut mit der Evolutionstheorie und philosophischen Überlegungen.

Welches ist Ihre Lieblingsband?

Simon: Ich höre von Klassik über Pop- und Rockmusik bis hin zu Mundartsongs alles. Je nach Lust und Laune.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Simon: Nein. Unser System ist so gut ausgebaut, dass niemand betteln muss.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Simon: Wenn das für beide stimmt, dann ist das okay.

Sie gehen mit Ihrem Partner fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Simon: Wenn die Leistung stimmt, dann darf es auch etwas kosten.

Wer ist für Sie der bedeutendste Zürcher?

Simon: Das ist dieses Jahr Albert Leiser, unser Gemeinderatspräsident. Wir hatten noch nie so effiziente Sitzungen wie mit ihm. Er führt den Rat überparteilich, ohne seine liberale Einstellung zu verleugnen.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Simon: Ich wollte natürlich Detektivin werden wie Jan.

Sie sind einen Tag lang Königin der Schweiz. Welches Gesetz würden Sie einführen?

Simon: Ich würde Gesetze abschaffen. Ich finde, wir haben zu viele.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Simon: Eine Bobfahrt.

Was bereuen Sie?

Simon: Nichts. Ich gebe mir Mühe, aus meinen Fehlern zu lernen.

Welches ist Ihre Lieblings-App?

Simon: Beruflich und politisch NZZ und «Tages- Anzeiger», privat die Bündner Wetterböcke.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Simon: Meine Traumreise ginge von Alaska bis nach Feuerland, aber das liegt wohl noch in weiter Ferne. Vorher geht es vermutlich nach Südamerika. Von Argentinien bis ans Kap Hoorn.

Wovor fürchten Sie sich?

Simon: Vor frei laufenden Hunden, wenn ich am Joggen bin.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Simon: Metzgete.

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