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Interview

Sieht den FCZ auf dem richtigen Weg: Sportchef Thomas Bickel. Bild: SB

«Wir müssen den Sieg mehr wollen als GC»

Von: Sacha Beuth

27. Februar 2018

Der FCZ und Sportchef Thomas Bickel (55) haben turbulente Tage hinter sich. Erst wird Trainer Uli Forte durch Ludovic Magnin ersetzt, dann geht das Derby gegen GC mit 0:1 verloren. Heute treffen beide Teams im Cup-Halbfinal erneut aufeinander.

In Ihrer aktiven Zeit spielten Sie erst für den FCZ und dann für GC. Was bedeuten die Zürcher Derbys für Sie?

Thomas Bickel: Ein Derby ist immer speziell, und wenn es dann noch ein Cup-Halbfinal ist, erst recht. Während meiner aktiven Zeit habe ich so ziemlich jede Art von Derby erlebt, stimmungsarme vor halb leeren Rängen und stimmungsvolle in ausverkauften Stadien. Meine Hoffnung ist, dass heute Mittwoch trotz Kälte wieder Letzteres der Fall sein wird – und dass wir gewinnen.

Nach dem 0:1 im Super-League-Derby mehrt sich die Kritik am Trainerwechsel. War es vielleicht verfrüht, Trainer Forte durch Ludovic Magnin zu ersetzen?

Nein. Eine Vereinsführung darf nicht nur die kurzfristige, sondern muss auch die mittel- und langfristige Entwicklung im Auge behalten. Hier sahen wir Handlungsbedarf mittels eines Trainerwechsels. Als wir den Entscheid fällten, war uns bewusst, dass das Risiko besteht, dass nicht von Anfang an alles so läuft wie gewünscht.

Forte wurde vorgeworfen, die Mannschaft nicht mehr weiter entwickeln zu können. Am Sonntag war gegen GC aber noch keine markante Änderung im System sichtbar.

Damit ein Team die Philosophie eines neuen Trainers umsetzen kann, braucht es Zeit. Ludovic fehlte diese bislang.

Eine weitere Massnahme, die teilweise für Kopfschütteln sorgt, ist die Goalie-Rochade. Yanick Brecher spielte statt Andris Vanins. Letzterer wurde zudem noch seines Kapitänsamtes enthoben.

Wir hatten schon zuvor kommuniziert, dass Brecher unser Cup- und Vanins unser Meisterschaftsgoalie ist. Das Ziel war es, dass Brecher vor dem wichtigen Cupmatch noch einmal Spielpraxis bekommt. Beide haben die Chance, sich über Leistung als Nummer 1 zu etablieren.

Daraus könnte ein Dreikampf werden, denn wie das «Tagblatt» erfahren hat, ist der FCZ in Verhandlung mit einem jungen Goalie eines anderen Schweizer Clubs (die Red.).

Heute hat Ihr Team die Chance auf Wiedergutmachung. Was muss und wird sich alles im Vergleich zum Sonntag ändern?

Wiedergutmachung ist das falsche Wort. Das Engagement stimmte, wir waren mehrheitlich in Ballbesitz, haben das Spiel über lange Zeit dominiert. Nur hat vorne die Durchschlagskraft gefehlt, während GC aus einer Chance gleich ein Tor machte. Wichtig ist, dass wir wieder hungrig ins Spiel gehen und den Sieg mehr wollen als GC. Das kann am Schluss ausschlaggebend sein, denn ich erwarte ein knappes ­Resultat, da sich beide Teams auf Augenhöhe befinden.

Mittwoch, 28. Februar 2018, Schweizer Cup, Halbfinal: FCZ - GC im Letzigrund. Spielbeginn: 20.15 Uhr.

Was ist Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

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