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Interview

Szeneneinstellung mit ICop auf dem Zürichsee mit Kameramann Marquis Richards (links), Reto Bohrer, Kampagnenleiter (Mitte), sowie Ch. Portmann, Wasserschutzpolizei, der das Boot steuert. Bild: PD

Zeichen setzen für mehr Sicherheit

Von: Lucia M. Eppmann

22. Mai 2018

PRÄVENTIONSKAMPAGNE Die Verkehrssituation in Zürich sollte wieder gemässigter und sicherer werden. Song und Musikvideo unterstützen das Projekt.

Es gibt immer mehr Verkehrsteilnehmer und mehr Stress auf den Strassen, die Verkehrsregeln werden immer weniger eingehalten, und die Teilnehmer sind zunehmend überfordert durch die vielen Verkehrssignale. Der Umgebung wird, während des Fahrens oder wenn man zu Fuss unterwegs ist, zu wenig Beachtung geschenkt. Dabei wird auf aktive Zeichensetzung verzichtet, oder die Verkehrsteilnehmer vergessen, den Blickkontakt zu suchen. Damit gefährde man sich selbst und andere, ist die Stadtpolizei Zürich überzeugt.

Aus diesem Grund führt die Prävention der Stadtpolizei während zweier Jahre eine Kampagne mit dem Slogan «Zeigs allne, wod dure wotsch» durch. Die Kampagne erinnert die Fahrzeuglenker sowie Fussgänger ans aktive Zeichensetzen und sensibilisiert sie für das Erkennen von Zeichen anderer Strassenbenützer. Erreichen möchte man, dass die Verkehrssituation in Zürich entspannter und sicherer wird.

Um die Botschaften eindrücklich zu vermitteln, wird die Kampagne durch einen von Manuel Steck und Lukas Schwengeler eigens dafür komponierten Song unterstützt (siehe Interview). Begleitend dazu wird ein Musik­video realisiert. Anlässlich des diesjährigen Velo-Checks (siehe Box Gratis-Velo-Check) macht die Stadtpolizei Zürich auf die Problematik aufmerksam.

Gratis-Velo-Check

Auch dieses Jahr führt die Prävention der Stadtpolizei Zürich mit der Firma Velo Elsener den Velo-Check im Kreis 1 durch. Noch bis zum 25. Mai können Velofahrende von 14 bis 17 Uhr ihr Velo kostenlos beim Stand am Limmatquai überprüfen lassen. Bei der VBZ-Haltestelle Rathaus am Limmatquai steht die Prüfstation. Kleinere Mängel werden auf Wunsch vor Ort durch Fachleute behoben. Mitarbeitende der Stadtpolizei Zürich stehen für Fragen zur Verkehrssicherheit oder rund um das Strassenverkehrs­gesetz zur Verfügung. RED

Winterthurer schreibt Song gegen Stress auf Zürcher Strassen

Sie und Lukas Schwengeler haben den Kampagnensong für die Stadtpolizei Zürich geschrieben und komponiert. Wie ist es zu dieser Zusammenarbeit gekommen?

Manuel Steck (alias MG Grace): Ich veröffentlichte letztes Jahr aus einer Laune heraus zwei Songs auf Züritüütsch, dazu passend realisierten wir einen Videoclip. Einer der beiden Songs war «Mir gönd no lang nöd hei». Bei den Radiostationen wurde er leider kaum gespielt, aber immerhin gelangte dieser bis zu den Verantwortlichen dieses Projekts. Umso mehr freute mich der Anruf der Stadtpolizei Zürich mit der Anfrage, einen Song auf Züritüütsch für ihre geplante Präventionskampagne zu realisieren.

Ist der Songtext auch Ihre eigene Überzeugung?

Selbstverständlich. Mehr Rücksichtnahme und ein gezielteres Miteinander sind wichtig. Den Text haben wir übrigens im Dreierteam geschrieben: Lukas Schwengeler, Ritschi und ich.

Mit den Musikern Lukas Schwengeler, Luca Leombruni und Matthias Kräutli werden Sie in dieser Kampagne von einer hochkarätigen Band begleitet. Eine Ausnahme oder Künstler, mit denen Sie immer zusammenarbeiten?

Lukas Schwengeler und ich bilden das Songwriter-Team (Songroom-Production.com), und er spielt auch in meiner Rock-’n’-Roll-Band MG Grace & the fireballs. Luca Leombruni und Matthias Kräutli sind Profimusiker, mit denen ich projektweise zusammenarbeite.

Polizei und Showbusiness, zwei Welten. Wie funktioniert das?

Zwei Welten, ja, aber zwei, die harmonieren. Es ist eine sehr angenehme und kompetente Zusammenarbeit. Die Vorstellungen der Polizei sind klar definiert, und unsere Inputs betreffend Sound werden berücksichtigt.

Zum Kampagnensong wird ein Video realisiert. Wie war der Dreh?

Wir als Band belegen nur eine der Szenen auf dem Modellflugplatz. Das Kamerateam ist einfach Wältklass und macht wirklich Spass.

Schweizweit bekannt geworden als Rock ’n’ Roller, ist Ihr musikalisches Portefeuille heute geprägt durch verschiedenste Stilrichtungen. Wo ist Ihr Herz?

Meine Leidenschaft liegt ganz einfach in der Musik. Und alles, was ich anpacke, mache ich aus Überzeugung. Manchmal klappts, manchmal halt weniger . . . (lacht)

Mit Ihren Gospelsongs haben Sie eine neue musikalische Sprache in Ihrem Leben eröffnet. Wollen Sie Botschaften vermitteln?

Ich bin davon überzeugt, dass die Musik ein wunderbares Instrument für Botschaften ist. Wenn ich Songs schreibe, möchte ich Freude und Zuversicht vermitteln, aber sicher auch zum Nachdenken anregen.

Sie singen über die Liebe, die Familie, über Arbeit, auch über Alltägliches. Wie steht es bei Ihnen mit der Liebe und der Arbeit?

Die Liebe zu meiner Frau Heidi oder meinen Kindern Fabienne und Yves steht über allem. Sie sind es auch, die mir Unterstützung und die Kraft geben. Ich lebe die Liebe und die Arbeit in Balance.

Wo bleibt mit all diesen Projekten in den verschiedensten Stilrichtungen der Urmusiker?

Der Rock ’n’ Roller ist in mir und war nie weg, trete ich doch im Jahr gegen 90-mal auf mit Rock ’n’ Roll. Derzeit schreibe ich an einem neuen Rock-’n’-Roll-Album, das im September erscheinen wird.

Im Städtevergleich stehen Zürich und Winterthur bekanntlich ja immer in Konkurrenz. Wie haben Sie als Winterthurer die Zürcher erlebt?

Da könnten Sie auch die Zürcher fragen, wie sie mich erlebt haben. (lacht) Nein, ganz ehrlich: Wir hatten eine sehr gute Zeit, und ein Konkurrenzdenken gibt es nicht. Und die Zürcher bleiben uns immer eine Nasenlänge voraus. Denn sie haben exklusiv ihren wunderschönen See. Wir Winterthurer warten ja immer noch auf die Realisierung der sieben Seen des Winterthurer Künstlers Erwin Schatzmann . . . (lacht) Interview: Lucia M. Eppmann

Zur Person

Unter dem Künstlernamen MG Grace hat der Winterthurer Musiker Manuel Steck (45) diverse Preise gewonnen und sechs Alben veröffentlicht. Mit seinen Liveauftritten sorgt der Rock ’n’ Roller und Gospelsänger seit 25 Jahren für entsprechende Stimmung. Als Gastsänger arbeitete er unter anderen mit Udo Jürgens, Pepe Lienhard und Charlie Hodge. Eines seiner aktuellen Projekte ist es, Songs in Züritüütsch zu komponieren.

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