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Lifestyle

Könnten ohne Kaffee nicht leben: Christian Forrer (r.) ist Gründer und Inhaber der Vicafe-Espresso-Bars. Ramon Schalch ist der Geschäftsführer.

Auf einen Espresso in Zürichs kleinste Bar

Von: Ginger Hebel

27. Oktober 2015

Vicafe-Espresso-Bar: Beim Bellevue stehen die Leute für einen Espresso Schlange. Doch hier gibts nicht nur guten Kaffee, sondern auch gut gelaunte Baristas.

Sie ist die wohl kleinste Bar der Stadt, die Espresso-Bar am Bellevue. Die Schlange davor ist besonders um die Mittagszeit lang, und wenn man die Leute fragt, warum sie hier für einen Kaffee to go anstehen, dann antworten sie im Chor: Weil der Kaffee gut schmeckt, nicht bitter und nicht sauer, sondern aromatisch und fein, «genau so soll er auch sein», sagt Christian Forrer. Der 42-Jährige ist Inhaber und Gründer von Vicafe. Die neue Espresso-Bar beim Bellevue ist die zweite neben der Bar am Goldbrunnenplatz, geplant sind weitere in der Stadt. Christian Forrer war es, der vor fünf Jahren Vivi Kola auf den Markt zurückbrachte, nachdem die Produktion der Schweizer Cola 1986 eingestellt wurde. «Cola und Kaffee passen für mich gut zusammen», sagt er.

Die Bar serviert Spezialitätenkaffees aus verschiedenen Ländern, alle auf Espresso-Basis; Espresso, Doppio, Cappuccino, Flat White, Americano, aber keinen Café Crème. «Ein Café Crème wird lange extrahiert, dadurch enthält er viel Säure und auch mehr Koffein als ein Espresso», erklärt Christian Forrer, der sich ein Leben ohne Kaffee nicht vorstellen kann. Er habe Kaffee schon immer gemocht, in Südafrika aber den besten seines Lebens getrunken. «Dort gibt es viele Mikroröstereien, wo Kaffee geröstet und gleich getrunken wird, dieses Konzept hat mich überzeugt.» Die Vicafe-Hausmischung wird in Eglisau von seinem Cousin Stefan Forrer in der eigenen Kaffeerösterei geröstet, Christian ist immer wieder aufs Neue fasziniert vom Knistern und Knacken der Bohnen, dem First und Second Crack, wenn sie aufplatzen, ein Indiz dafür, wie weit der Röstvorgang fortgeschritten ist. Er verwendet nur die besten Arabica-Rohbohnen und versucht, eine persönliche Beziehung zu den Kaffeebauern aufzubauen, dafür reist er bis ans Ende der Welt; nach Tansania, Peru und Honduras, überall schmecken die Bohnen anders, kräftig, süss oder fruchtig.

Den Espresso in der Bar am Bellevue gibts über die Gasse, man kann ihn aber auch an der Mini­theke im Stehen trinken. Der Platz ist knapp, man unterhält sich, die Atmosphäre ist unkompliziert und freundlich. 3 Franken kostet ein einfacher Espresso, «es ist ja nur ein Espresso», sagt Christian Forrer. Der gelernte Grafiker hat das Interieur der Espresso-Bars selber gestaltet, ebenso das Design der Kaffeeverpackungen. Er arbeitet im Hintergrund, steht aber gelegentlich auch selber hinter der Theke und beschäftigt Baristas wie Ramon Schalch, auch er kommt nicht ohne Kaffee aus. «Wenn ich lange keinen trinke, kriege ich Kopfweh», sagt der 30-jährige Geschäftsführer der Bars. In den Espresso-Bars arbeiten aufgeschlossene Menschen, deren erklärtes Ziel es ist, den Leuten qualitativ hochwertigen Kaffee mit auf den Weg zu ­geben und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. «Wir wollen Intimität schaffen», sagt Ramon Schalch. Er hat für einige Zeit in Kolumbien gelebt, «als ich in die Schweiz zurückkehrte, habe ich erst gemerkt, wie standardisiert der Service hier ist. Dabei ist schon mit einem Lächeln und ein paar netten Worten so viel getan.»

Vicafe Bellevue, Theater­strasse 14.
Vicafe Goldbrunnenplatz, Birmensdorferstrasse 240.
Vicafe kann man auch online bestellen:

www.vionline.ch
www.­vicafe.ch
www.vivikola.ch

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