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Lifestyle

Pavel Dürr (l.) und Tobias Weishaupt sind Spezialisten für portugieischen und slowenischen Wein.

Besondere Tropfen

04. November 2014

An der Weinausstellung kann man sich bis zum 13. November informieren und natürlich degustieren

Die Expovina beim Bürkliplatz ist in vollem Gang. Weinliebhaberinnen und -liebhaber können auf zwölf Schiffen bewährte und neue Weine von 120 Produzenten, Importeuren und Weinfachhändlern degustieren. Auf dem Oberdeck des Schiffes Linth befindet sich der Stand der Staatskellerei Zürich. Patricia Baumann empfiehlt die neuen Jahrgänge, wie den Akkurat 2013, eine frisch-fruchtige Assemblage aus den Sorten Federweiss, Riesling-Sylvaner und Muscat. «Fruchtige Weissweine kommen besonders bei jüngeren Leuten gut an. Zürcher Weine geniessen heute ein grösseres Ansehen als früher, sie sind nicht mehr sauer, sondern feiner und eleganter», sagt Patricia Baumann.

Auf dem Hauptdeck des Schiffes Pfannenstiel lohnt ein Besuch bei den aufgeweckten Weinkennern Pavel Dürr und Fabian Weishaupt vom Weinshop Amarela in Vaduz. Sie sind Spezialisten für portugiesische und slowenische Weine. «Portugiesische Weine sind gefragt. Die Trendkurve zeigt kontinuierlich nach oben, was daran liegt, dass die Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen.» Auch optisch machen die Flaschen etwas her, wie der Alibi Reserva aus dem Alentejo, mit komplexen Aromen reifer Früchte und Eichengeschmack. Bei portugiesischen Weinen gibt es viele Cuvées, wo mehrere Traubensorten, wie Touriga Nacional, Aragones oder Alfrocheiro, gemischt werden. Seit acht Jahren stellt Pavel Dürr an der Expovina aus. «Es ist wichtig, an einer solch grossen Weinmesse präsent zu sein. Hier hat man die Möglichkeit, den Leuten die Weine zu erklären. Sie können sie in Ruhe degustieren, Rebsorten kennen lernen, Entdeckungen machen.»

Wenn man sich vor Ort umhört, erfährt man: Deutsche Weissweine sind im Kommen, allen voran der Riesling. «Viele verwechseln ihn mit dem Riesling-Sylvaner, doch die haben nichts miteinander zu tun», sagt Expertin Christina Krebs vom Wyhuus am Rhy in Basel. Ihr Stand befindet sich auf dem Hauptdeck der Stadt Zürich. Stolz ist sie auf den Riesling aus dem Rheingau und auf den von der Mosel, das Anbaugebiet ist bekannt für seine Riesling­weine, je nach Gusto von trocken bis süss. «Wir sind als deutsche Anbieter noch immer Exoten auf dem Markt, aber aktuell interessieren sich viele für unseren Wein. ­Riesling ist die vielschichtigste Rebsorte, die ich kenne», sagt Christina Krebs. ­Zudem, erklärt sie, könne man ihn lange lagern, er werde mit dem Alter noch besser.

 

Auf dem Sonnendeck der «Linth» präsentiert Christian Weiss von Weibel Weine in Thun erstmals einen guten Tropfen aus Venedig. «Alle verbinden mit Venedig die Piazza San Marco, die Kanäle, aber keinen Wein.» Sagts und schenkt einen Schluck Orto di Venezia zum Degustieren ein, ein mineralischer Wein mit ­einem dichten Körper und einem lang­anhaltenden Finale, ausgebaut im Stahltank. «Er ist etwas für Liebhaber, man muss zum Wein gehen, er kommt nicht zu einem, für diesen braucht man eine offene Haltung», sagt der Fachmann. Heute, da die Weinauswahl derart vielfältig sei und die Konkurrenz riesig, müsse ein Wein Erinnerungen wachrufen oder eine Geschichte erzählen, ist Christian Weiss überzeugt; und berichtet vom gebürtigen Franzosen Michel Thou­louze, der den einzigen Wein von Venedig auf der Insel Sant’Erasmo produziert, mit Liebe und in kleinen Mengen – Klasse statt Masse.

61. Zürcher Weinausstellung, 12 Schiffe, diverse Restaurants, Bürkliplatz, bis zum 13. November. Eintrittspreis mit Weinkatalog: 25 Franken. Freier Zutritt von Mo bis Fr: 11.30 bis 12.30 Uhr. www.expovina.ch

 

 

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