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Lifestyle

Renzo Cannabona ist operativer Messeleiter der Züspa.

"Der Erlebnisfaktor ist wichtiger geworden"

Von: Ginger Hebel

23. September 2014

Am Freitag beginnt die legendäre Herbstmesse. 10 Tage lang präsentieren 400 Aussteller ihre neusten ­Produkte. Renzo Cannabona ist operativer Messeleiter und sagt im Interview, was die Züspa ausmacht.

Tagblatt der Stadt Zürich: Herr Cannabona, am Freitag beginnt die Herbstmesse Züspa. Edi Wettengl, der legendäre Marktschreier, der seit Jahren erfolgreich seine Gemüsehobel verkauft, sagte in einem Interview gegenüber dem «Tagblatt»: Das Wetter muss schlecht sein, sonst bleiben die Leute an der Züspa weg.

Renzo Cannabona: (lacht): Goldene Herbsttage verbringen die Leute schon lieber draussen als an einer Indoor-Ausstellung. Aber unsere Besucherzahlen sind auch bei gutem Wetter gut. Neben all den Ausstellern, die ihre Neuheiten und Produkte präsentieren, können wir mit einem grossen kulinarischen Angebot aufwarten, und wir bieten viele verschiedene Aktivitäten für Klein und Gross an. Wer nicht an die Züspa kommt, der verpasst etwas.

Viele Leute informieren sich heute unverbindlich im Internet über die neusten Produkte. Welche Bedeutung hat die Demonstration vor Ort, wie dies an der Züspa der Fall ist?

Die Demonstration gewinnt wieder an Bedeutung. Die Leute wollen die Produkte sehen und berühren. Aussteller, die sich die Mühe machen, ihre Produkte nicht nur zu demonstrieren, sondern diese auch erlebbar machen, verkaufen auch mehr, weil sie die Leute überzeugen können.

Stimmt es, dass sich Männer leichter überzeugen lassen als Frauen?

(lacht wieder): Männer sind pragmatischer. Wenn ein Produkt wirkt und funktioniert, dann sind sie überzeugt. Für Frauen müssen mehrere Faktoren stimmen, so auch das Design. Wer sich im Endeffekt aber leichter überzeugen lässt, kann ich nicht sagen.

Eine Messe muss heute mehr bieten als nur Verkaufsstände, nämlich Attraktionen, Modeschauen, Kinderaktivitäten. Welches sind die Höhepunkte der aktuellen Züspa?

Ein Highlight wird bestimmt die Betty-Bossi-Sonderschau «Üsi Chuchi» sein. Hier wird den ganzen Tag gekocht und gebacken, Profiköche geben Tipps, beraten und präsentieren Küchengeräte, auch Kochbücher kann man kaufen. Eine gute Sache ist auch die Sonderschau des Fördervereins für Kinder mit seltenen Krankheiten. Schweizweit sind 350  000 Kinder betroffen. Auch der Zürcher Bauernverband ist ein wichtiger Bestandteil. Dieses Jahr dreht sich alles ums Thema Schweizer Hopfen. Man wird erfahren, dass man damit weit mehr machen kann als nur Bier.

Die Züspa findet zum 65. Mal statt. Inwiefern hat sich die Messe in den vergangenen Jahrzehnten verändert?

Der Erlebnisfaktor ist wichtiger geworden. Früher machten Marktschreier rund zwei Drittel aller Aussteller aus. Sie bewarben ihre Produkte und lockten mit Messerabatten. Heute haben wir nur noch wenige Marktschreier, diese aber sind Kult, die Messe braucht sie. Auch geht es heute nicht mehr nur um das Produkt als solches. Entscheidend ist, wie es präsentiert und inszeniert wird. Es bedarf origineller Ideen, um sich von der Masse abzuheben. Nur so kann man besser verkaufen als andere.

Die Herbstmesse Züspa findet vom 26.  September bis 5. Oktober in der Messe Zürich statt. Eintrittspreise Erwachsene: 14 Fr.; Kinder 6 bis 12 Jahre: 7 Fr. Mit einem im ZVV gültigen ÖV-Ticket kostet das Ticket an der Tageskasse 11 statt 14 Franken. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 12 bis 21 Uhr, Sa und So: 10 bis 19 Uhr.
Unter der Woche ist die Züspa bis um 22 Uhr geöffnet.

www.zuespa.ch

 

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