Drei Single-Rüebli und ich!

«Bitte drei Single-Rüebli», sagte ich. «Wieso Single-Rüebli?», wollte die Märtfrau wissen. «Weil ich noch sieben Jahre lang nach dem Ex vom Aktuell-Ex für drei kochte, jetzt nicht mehr», erklärte ich. Die Märtfrau lachte, Frauen kennen das Problem, sie legen zwar etwas ab, aber funktionieren wie gehabt weiter, weil sie ihre Hirn- oder eher Seelensoftware nicht neu programmieren. Es gibt Ehefrauen, die schlafen Jahre nach ihrer Entsorgung noch im selben Ehebett auf der ihr zugewiesenen Bettseite und kochen für Leute, die gar nicht mehr da sind. Ich kaufe natürlich nach jedem bedeutungsvollen Ex(odus) ein neues Bett, aber das mit den Restenbergen ist auch mein Problem. Manche Singles äugen nach neuen Kontakten, die sie anstelle alter oder präziser: des Alten/der Alten, bekochen könnten, und geben Anzeigen auf, in denen sie jemanden suchen, der «konsequent mit ÖV fährt!». Oder geben im Inserat als Hobby «Steuer­erklärung machen» an. Irgendwie traurig. Vor allem, wenn sich so jemand findet und man das auch noch nimmt. Aber vielleicht sind ja meine drei Single-Rüebli auch eine gemüsige Kapitulation vor der reduzierten Realität? Drum desperat? Immerhin mundeten sie sehr gut und schnarchten nicht auf der anderen Bettseite.

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