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Lifestyle

Dschungelabenteuer und die perfekte Welle

Von: Ginger Hebel

06. Juni 2017

Costa Rica ist eine Open-Air-Sportarena mit 365 Tagen Saison. Ob Riverrafting, Canopy, Surfen oder Wandern über Hängebrücken: Der Regenwald und die Strände sind überwältigend schön.

Auf dem Schild an der Schotter­piste steht geschrieben: Bad Streets bring good People – schlechte Strassen bringen gute Leute. Wer an die Pazifikküste von Costa Rica will, muss sich auf einiges gefasst machen, denn Schlaglöcher gibts hier so viele wie Wellen, für die Surfer aus aller Welt die weite Anreise in Kauf nehmen. Doch wenn die Strasse endet, führt der Weg ins Paradies eben übers Wasser. «Paddle hard», ruft Guide Max. Ich sitze mit Schwimmweste, Helm und Paddel im Schlauchboot. Willkommen beim Wildwasser-Rafting auf dem Pacuare!

Stromschnellen wechseln sich mit ruhigen Passagen und Wasserfällen ab, um mich herum gibts nichts als üppig grünen Regenwald, Kolibris und blau fluoreszierende Schmetterlinge.

Kein Strom im Regenwald

Die Rafting-Tour endet in der Pacuare Lodge, einer mit viel Herz geführten Öko-Lodge. Strom gibts nur im halb offenen Hauptgebäude, ­ansonsten Kerzen und Glühwürmchen, die dunkle Dschungelnächte erleuchten. Ich höre Frösche quaken, Affen brüllen, und morgens um halb sechs wecken mich die ­Vögel mit einem Gratiskonzert. Die Guides von der Riverrafting-Tour sind jetzt die Kellner. Sie verwöhnen die Gäste mit landestypischer Küche und servieren auf Wunsch sogar im Baumhaus, anschliessende Abseilaktion inklusive.

Bei der Canopy-Tour flitze ich an ein Seil geschnallt durch die Bäume und fühle mich bald selber wie ein Äffchen. Eine 3½-stündige, abenteuerliche Rafting-Tour führt mich wieder raus aus dem Dschungel, zurück in die Zivilisation.

Rauchende Vulkane

Costa Rica ist zwar nur unwesentlich grösser als die Schweiz, doch sein Pflanzen- und Tierreichtum zählt zu den grössten der Erde. Ein Viertel des Landes steht unter Naturschutz, es gibt Regenwälder, ­Nebelwälder und tropischen Trockenwald. Wie an einer Schnur aufgereiht durchziehen Vulkane das Land, drumherum entfaltet sich die tropische Natur in ihrer schönsten Pracht: rot leuchtende Ingwerpflanzen, Orchideen, Palmen, Zuckerrohr. Vulkane wie der Poas und Turrialba sind seit kurzem wieder aktiv. Der 1670 Meter hohe Arenal gilt mit seiner Kegelform als perfekter Vulkan. Aktuell schläft der Riese, die erkalteten Lavafelder an den Seiten sind jedoch gut zu sehen. Er ist umgeben vom Arenalsee, dem grössten Binnensee des Landes. Ein Grossteil des Stromverbrauchs Costa Ricas wird aus Wasserkraft gewonnen. Der Arenal ist oft tagelang von Nebel umhüllt, während unserer Reise präsentiert er sich im ­Sonnenschein. «Ihr habt vielleicht Glück, Pura Vida!», sagt Guide Enrique.

Die Ticas und Ticos, wie man die Einheimischen nennt, verwenden Pura Vida für alles. Es steht für das pure Leben, heisst aber auch Hallo, Danke und Auf bald. Costa Rica wird als die Schweiz Mittelamerikas bezeichnet und ist, verglichen mit anderen Ländern in Lateinamerika, sicher und neutral. Die Armee wurde abgeschafft, das dadurch eingesparte Geld wird in Bildung, Altersvorsorge und ins Gesundheitssystem investiert.

Blue-Zone: Länger leben

Ein Geländewagen ist aufgrund der holprigen Strassen das beste Fortbewegungsmittel. Propellermaschinen der Nature Air fliegen diverse Orte im Land an, so auch die touristisch noch wenig erschlossene Karibikküste. Von San José an die Surfstrände auf der Pazifikseite benötigt man rund fünf Autostunden, von Dezember bis April ist es heiss und trocken, mit der beginnenden Regenzeit im Mai verwandelt sich die Gegend in eine grüne Oase, die Farbexplosion ist berauschend. Im Surferstädtchen Nosara wartet man auf die perfekte Welle und sucht beim Yoga den inneren Frieden. Die Nicoya-Halbinsel gehört zur sogenannten Blue-Zone, wo die Leute länger jung und fit bleiben. Das ist wohl mit ein Grund, warum so viele kommen und bleiben. Pura Vida!

Edelweiss Air fliegt neu nonstop dienstags und freitags in ca. 12 Stunden von Zürich nach San José. Preis ab 800 Fr. www.flyedelweiss.com

Diese Reise wurde unterstützt von Edelweiss Air und Costa Rica Tourism. www.visitcostarica.com

Schlafen und essen in Costa Rica:

Nayara Springs, La Fortuna: Luxus-Boutique-Hotel für Erwachsene in tropischer Gartenanlage. Villen mit privatem Thermalpool und Aussen­dusche. Yoga-Pavillon und Fitness-Center. Pools mit Swim-up-Bar. Supersicht auf den Vulkan Arenal. www.nayarasprings.com

Pacuare Lodge, Limon: Liebevoll geführte Öko-Lodge mitten im Dschungel. Rustikal-luxuriöse Holzbungalows mit Hängematte, kein Strom, dafür Kerzen, für Romantiker und Abenteurer. Gute Küche! www.pacuarelodge.com

Lagarta Lodge, Nosara: Kleines Hotel mit Charme im Naturschutzgebiet mit Brüllaffen und Leguanen. Infinity-Pool mit Traumblick auf den Pazifik. www.lagartalodge.com

La Luna, Playa Pelada, Nosara: Strandrestaurant und Boutique mit Relax-Atmosphäre unter Palmen.

Amor Loco: Sterneküche und Live-Musik im Hotel Nayara Springs.

 

Tierwelt: Costa Rica ist ein Paradies für Ornithologen. Es gibt um die 900 Vogelarten wie den Tukan mit seinem langen Schnabel, aber auch Brüllaffen und Faultiere.

Gallo Pinto: Reis und Bohnen, gebraten und mit Korianderkraut gemischt, das ist typisch costa-ricanisch. Dazu gibts Kochbananen, auch zum Frühstück. Himmlisch!

Muntermacher: Kaffee ist neben Ananas und Bananen das bedeutendste Exportgut Costa Ricas. Auf der Kaffeefarm Doka Estate in Alajuela erfährt man alles über die weltberühmten Arabica-Bohnen.

La Fortuna: Das farbenfrohe Städtchen am Fusse des Vulkans Arenal bietet alles, was man als Tourist so braucht. Von hier starten Regenwald-Wanderungen. Der Park Mistico Arenal Hanging Bridges lockt mit seinen schwebenden Brücken.

Heisse Quellen: Wellnessen geht auch in Costa Rica. Hotels in Fortuna nutzen durch den Vulkan Arenal aufgeheizte Flüsse, um entspannende Mineralthermen zu betreiben. Romantisch sind die Ecotermales.

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