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Damit ein Haustier im Notfall nicht lange auf Hilfe warten muss, sollten Besitzer vorsorgen. Bild: PD

Gewappnet für alle möglichen Fälle

Von: Isabella Seemann

27. Juli 2020

Vorsorge: Damit ein Haustier gut versorgt ist, falls dem Halter etwas zustösst, sollte man sich rechtzeitig Gedanken machen und Vorkehrungen treffen.

Stirbt ein Angehöriger, ist das für Verwandte und Freunde äusserst schmerzhaft. Und oft leiden auch die Haustiere der Verstorbenen mit. Bei Tieren, die eine enge Bindung zum Menschen aufbauen, zum Beispiel Hunde, ist dies besonders deutlich. Wer sich rechtzeitig Gedanken um die Versorgung macht, kann seinem Tier deshalb viel Leid ersparen. Dies zeigt ein Beispiel aus dem Tierheim des Zürcher Tierschutzes, das sich in der Nähe des Zoo Zürich befindet: Als ein betagter Mann unerwartet ins Spital musste, kam sein neunjähriger Mischlingsrüde Hector vorübergehend bei den Nachbarn in Pflege. Wochen später verstarb der Halter. Die Nachbarn konnten jedoch nicht dauerhaft für Hector sorgen und mussten ihn schliesslich im Tierheim abgeben.

Dort kannte man aber die Krankengeschichte des Hundeseniors nicht, ausser dass er an Diabetes litt. Glücklicherweise kannte das Pflege-Ehepaar den betreuenden Tierarzt, sodass das Tierheim nach Überprüfung der Blutwerte die tägliche Insulindosis für Hector festlegen konnte. Darüber hinaus vermisste er augenscheinlich seinen Halter. Nach wenigen Wochen meldete sich eine Bekannte des früheren Besitzers. Sie nahm Hector zu sich in Pflege. Das scheinbar gute Ende ist aber noch nicht endgültig: Das zuständige Gericht sucht nach Verwandten, um zu klären, wer ihn rechtlich zur Adoption freigeben kann.

Betreuung regeln

In anderen Situationen kann ein gesundheitlicher Notfall, Unfall oder sonstiger Schicksalsschlag beim Tierhalter dazu führen, dass das Haustier plötzlich allein zuhause ist und sehr lange warten muss, bis es gefunden wird – im schlimmsten Fall verdurstet und verhungert es. Fürsorgliche Haustierhalter sorgen deshalb vor. Ein erster Schritt ist, dass Haustiere immer auch kurzfristig versorgt sind. Dazugehört, Futter und Wasser in den Napf zu füllen, bevor Besitzer das Haus verlassen. Ausserdem sollte auf der Notfallkarte, die man im Portemonnaie trägt, auch ein Hinweis auf das Haustier vermerkt sein. Wichtig ist aber, sich langfristig Gedanken zu machen, was mit dem Haustier geschehen soll. Darüber sollte man ausführlich mit Angehörigen und Freunden sprechen. Schliesslich sollte man nach gemeinsamer Absprache bestimmen, wer – eine Privatperson oder eine Organisation – das Haustier im Notfall oder im Todesfall übernehmen soll.

Diese sollten über gesundheitliche Probleme sowie den Pflegebedarf und die bisherige Tierarztpraxis informiert werden. Dabei sollte man auch den finanziellen Aspekt regeln, damit die Tierfürsorge gewährleistet ist. Und was, wenn sich niemand findet, der für die Betreuung aufkommen kann oder will? Hunde und Katzen können auch an einen Tierschutzverein gehen. Auch hier sollten Besitzer mit dem Wunschtierheim genaue Absprachen treffen. Generell ist es aber besser, den Vierbeinern möglichst wenige Veränderungen zuzumuten. Denn nicht nur der Verlust der Bezugsperson, auch ein Ortswechsel und neue Artgenossen bedeuten Stress für ein Tier.

Weitere Informationen: Der Zürcher Tierschutz informiert in seiner Broschüre «Was geschieht mit mir, sollte Dir etwas passieren?» zur Vorsorge für Haustiere und bietet persönliche Beratung an. www.zuerchertierschutz.ch

 

 

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