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Lifestyle

Hilfe für benachteiligte Kids

Von: Ginger Hebel

07. Januar 2014

Der gemeinnützige Verein Rokj Stadt Zürich unterstützt von Armut betroffene Kinder finanziell, damit sie ins Skilager können oder in den Musikunterricht.

In Zürich gibt es viele Familien, die sich kleine, aber wichtige Dinge für ihre Kinder nicht leisten können. Ihnen fehlt das Geld für ein Pult, den Klavierunterricht oder das Skilager. Der gemeinnützige Verein Rokj Stadt Zürich unterstützt sozial oder wirtschaftlich benachteiligte Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre mit finanziellen Beiträgen, ergänzend zur allenfalls bereits bestehenden Sozialhilfe.

Armut wird vererbt, und Armut grenzt Kinder aus. «Bei uns steht das einzelne Kind im Vordergrund. Wir wollen ihm ermöglichen, dass es an Ferien­lagern und Anlässen teilnehmen kann, um integriert und nicht aus­geschlossen zu werden», sagt Peter Vollenweider. Zusammen mit Andreas Dudler engagiert er sich im Rotary-Club Zürich Turicum. Vergangenen Februar gründeten sie mit acht anderen Zürcher Rotary-Clubs die Initiative Rokj Stadt Zürich (Rokj steht für Rotary für Kinder und Jugendliche). Finanziert wird der Verein über die Jahresbeiträge der Clubmitglieder, Spenden und Benefizgalas.

Es sind emotionale Gesuche, die bei ihm eingehen. Da ist das Mädchen, das wegen seiner Rückenschmerzen nicht am Turnunterricht teilnehmen konnte, bis sich herausstellte, dass es zu Hause keine Matratze hatte. Der Verein Rokj übernahm die Kosten. «Wir möchten gezielt und unbürokratisch Unterstützung bieten», sagt Vollenweider. Es sind meist kleinere Beiträge, die gesprochen werden, denn manchmal scheitert die Teilnahme an einem Ferienlager bereits an einem Betrag von 50 Franken.

Natürlich muss ein Gesuch einen Sinn ergeben, so kann Rokj nicht allen Teenagern in der Stadt ein Smartphone finanzieren, nur weil sie das gern hätten. «Meist wenden sich die Eltern nicht direkt an uns, viele schämen sich für ihre finanzielle Situation. Die Gesuche erhalten wir grösstenteils von Lehrpersonen oder Sozialarbeitern.» Hinzu kommt, dass viele von Armut betroffene Familien noch gar nichts von dieser Möglichkeit der finanziellen Unterstützung wissen. Aus diesem Grund möchten Dudler und Vollenweider Rokj in Zürich bekannter machen. «Wir leisten gern unseren Beitrag. Unser Potenzial reicht locker für 200 Gesuche pro Jahr.» Die Rotarier arbeiten ehrenamtlich. Die schönen Zeichnungen und rührenden Briefe glücklicher Kinder sind ihnen Dank genug.

Das Formular mit dem Unterstützungsgesuch findet man online, (Zürich), Infos bei der Koordinationsstelle Zürich unter 044 558 79 51.
www.rokj.ch

Kinderarmut: In der Schweiz sind rund 260 000 Kinder von Armut betroffen. Sie leben in Haushalten, die auf Sozialhilfe angewiesen sind oder zu den Working Poor (Erwerbstätige Arme) gehören. In der Stadt Zürich betrug die Sozialhilfequote für Kinder bis zum 17. Altersjahr im Jahr 2012 9,2%, das heisst, es waren 5155 Kinder und Jugendliche, die in Familien mit Sozialhilfe leben oder deren Heim- oder Pflegefamilienaufenthalt ganz oder teilweise von der Sozialhilfe finanziert wurde. Betrachtet man die Haushalte, so waren bei den Alleinerziehenden 2012 in der Stadt Zürich 20,9% in der Sozialhilfe, im ganzen Kanton 17,6%.

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