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(v. o. l. im Uhrzeigersinn): Zürcher Rahmkäse der Wyland Chäsi, Zürcher Rahmkäse von Natürli (Saland), Berg-Brie von Natürli (Saland), Zürcher Oberlandkäse von Coop, Sternenberger Züribieter von Migros. Bild: SB

Käse und Bier, das rat ich dir

Von: Sacha Beuth

07. April 2015

SECHSELÄUTEN Molkerei- und Brauereiprodukte sind die kulinarischen Höhepunkte des diesjährigen Gastkantons, wie ein Test der «Tagblatt»-Redaktion ergab.

Dass im Kanton Zürich auch guter Käse fabriziert wird, durfte an sich erwartet werden. Dass er aber viele Käsesorten der Vorgänger-Gastkantone übertrumpft, nicht unbedingt. Angefangen bei den milden und cremigen Sorten, wo vor allem der Zürcher Rahmkäse des Labels Natürli aus Saland hervorstach, welcher unter anderem bei Coop erhältlich ist. Er wurde als wunderbar cremig und erstaunlich kräftig bezeichnet. Die gleiche Sorte aus der Wyland Chäsi Henggart (in ausgesuchten Migros-Filialen) fand – da etwas salzig und eine Spur zu säuerlich – weniger Anklang. Der Zürcher Oberlandkäse (von Coop) und der Berg Brie (Natürli, Saland) erhielten – mit Ausnahme einer Testperson, welche die Produkte fad fand – viel Lob. Nur der Sternenberger Züribieter (mild, Migros) fiel komplett durch, da er gummig und ohne Aroma daherkam.

Von den rezenten Käsesorten überzeugte wiederum der Goldinger Bergkäse (Natürli, Saland) auf der ganzen Linie wegen seines rassigen und würzigen Geschmacks. Ein Glanzstück zürcherischer Käsekunst. Da mussten sich selbst der ausgewogene Gibswiler Bachtelkäse (Natürli, Saland) und der aromatische Zürcher Oberländer (Naturaplan, Coop) geschlagen geben. Insgesamt lautet das Fazit: Wer braucht schon Emmentaler, Gruyère oder Appenzeller, wenn er gleich vor der Tür so hervorragenden Käse hat!

Das gilt insbesondere, wenn man auch leckeres und dazu passendes regionales Brot zur Verfügung hat. Das Oberländer Brot vom Ehriker Beck in Turbenthal zum Beispiel, das in Sachen Geschmack und der wunderbar krossen Kruste nichts zu wünschen übrig liess. Auch dessen Winzerbrot gefiel allen, während das knusprige Ustermer Brot der Bäckerei Conditorei Vuaillat in Uster eine kleine Prise mehr Salz vertragen hätte.

Zu Käse und Brot gehört selbstverständlich Wein. Von den Rotweinen erhielt der Chorherren Pinot noir 2012, Weingut Hasenhalde, Meilen, von Coop das Prädikat: runder, solider Landwein. Der Staatsschreiber Blauburgunder 2013 der Staatskellerei Zürich, Rheinau, gefiel ebenfalls und wurde als «süffig» bezeichnet. Zwei Weissweine, der Stäfner Riesling-Silvaner 2013 der Volg Weinkellerei AG und der Räuschling 2013 der Staatskellerei Zürich, fielen weder auf noch ab. Der Stammheimer Federweisser der Weinkellerei zum Stauffacher erwies sich leider als zu sauer.

Die Fleischeslust konnte mit einer Reihe von Spezialitäten der Tösstaler Schinkenräucherei in Saland gestillt werden, aus denen der saftige Gewürzschinken mit seiner feinpfefferigen Kruste hervorstach. Auch der luftgetrocknete Rohessspeck, der ausgewogene Kräuterspeck und der luftgetrocknete Rohschinken fanden regen Anklang. Der Tösstaler Bauernschüblig wurde zwar als etwas gar weich taxiert, jedoch auch für seine gut ausbalancierte Würze gelobt. «Nichts Besonderes» war für die Tester der Saftschinken.

Womit wir beim Gerstensaft angelangt sind. Und in Sachen Brauereikunst setzt unser Kanton wiederum Massstäbe. Von der Brauerei Sudwerk in Pfäffikon wurde das Gold Miner (Golden Ale) und das Western Rider (Pale Ale) getestet. Herrlich erfrischend, leicht süsslich und mit einem herben Abgang das Erste, etwas kräftiger und hopfiger das Zweite. Testbier Nummer drei stammt aus dem Hause Chopfab, der Doppelleu Brauwerkstatt in Winterthur, und heisst Amber. Seinem Namen entsprechend, gefiel es durch seine an Bernstein erinnernde Färbung und das weiche Aroma. Alle drei Biere sind übrigens bei Coop erhältlich.

Bleiben zum Schluss noch die Süssspeisen. Angefangen bei den in ausgesuchten Volg-Filialen erhältlichen Joghurts von Birkenhof, Hofmolkerei Uster. Sowohl Heidelbeer wie Himbeerjoghurt schmeckten wunderbar erfrischend und natürlich. Wer mal eines gegessen hat, greift nicht mehr freiwillig zu einem Produkt eines Nahrungsmittelmultis.

In Sachen Biberfladen braucht der bekannte Baumerfladen der Konditorei Voland in Bauma keine Konkurrenz zu fürchten. Kräftig, saftig und nicht zu süss – genau so muss ein Fladen schmecken. Derweil waren bezüglich Schoggiprodukte kaum Besonderheiten auszumachen. Eine der wenigen Ausnahmen bildeten die Hardegger Hüppen aus Fahrweid. Der zarte Biskuitteig überzeugte, nur die Schoggi selbst war etwas zu fad.

 

 

 

 

 

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