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Lifestyle

Rita Angelone (45) hat zwei Kinder (7 und 5) und schreibt jede Woche über den ganz normalen Wahnsinn ihres Familienalltags.

Männersache

Von: Rita Angelone

10. September 2013

Schon lange haben es Mädchen aufs Knabenschiessen abgesehen: Ihre Teilnahmequote und ihre Gewinnkadenz nahm – zumindest bis letztes Jahr – plötzlich und rasant zu, und so waren 2012 nicht nur bereits ein Drittel der Teilnehmer weiblich, sondern das Schiessen wurde zum zweiten Mal hintereinander von einem Mädchen gewonnen. Nachdem Mädchen den Buben auf dem Fussballfeld längst Paroli bieten, schienen sie plötzlich auch Schritt für Schritt in die scheinbar unantastbare Männerdomäne des Knabenschiessens einzudringen bzw. gewannen zwei Jahre lang gar die Überhand!

Diese Entwicklung wurde heuer überraschend gebremst, denn nicht nur ist es wieder ein Junge, der das Schiessen klar gewonnen hat, sondern es lassen sich auch unter den ersten 15 Rangierten keine Mädchen ausmachen. Hat etwa der Rückeroberungstrend durch die Jungen eingesetzt?

Wie dem auch sei: In unserem Mikrokosmos «Familie» verzeichnen wir hinsichtlich Knabenschiessen auch bemerkenswerte Entwicklungen! Nicht nur steigt die Verweildauer an der Chilbi jährlich markant an, sondern auch die Nutzungsart verändert sich mit jedem zusätzlichen Altersjahr unserer Buben: Waren es anfänglich Kurzbesuche mit gemächlichen Abstechern auf harmlosen Reitschulen oder Kinder-Scootern, die ich problem- und furchtlos mitmachen konnte, sind es unterdessen Marathons durch das Festgelände mit den Adrenalinspiegel erhöhenden Fahrten auf Achter- und Swing-up-Bahnen, bei deren blossem Anblick es mir speiübel wird und mein latenter Schwindel bereits ausbricht, bevor ich überhaupt nur daran denke, mit den Buben mitzufahren.

So zeichnet sich in unserem Mikrokosmos der konservative Trend ab, dass unser Knabenschiessen mit jedem Jahr eine immer männlichere Domäne werden wird, in der sich das Familienoberhaupt klar und deutlich behaupten kann. Zumindest für den Moment noch.

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Leserkommentare

Pablo Da Silva - Ein solches Machtvakuum muss man als Familienoberhaupt einfach ausnützen - schon nur des Spasses halber ;-)

Vor 10 Jahren 7 Monaten  · 
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Rita Angelone - Denken Sie, Herr Da Silva, dass das FOH sonst zu kurz kommt bei uns?

Vor 10 Jahren 7 Monaten  · 
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Pablo Da Silva - Oh nein, so eine Beurteilung würde ich mir nicht anmassen. Aber als FOH (ich bin selbst eines) muss man sich in solchen Domänen (Auto, Fussball, Gamen etc.) ganz einfach behaupten. Denn in anderen Bereichen hat man eh keine Chance.

Vor 10 Jahren 7 Monaten  · 
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