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Lifestyle

Musik gegen die Angst

Von: Isabella Seemann

25. Juli 2017

Feuerwerke: Das Spektakel am Nachthimmel jagt Haus- und Wildtieren Angst und Schrecken ein. Man kann aber vorbeugen.

Am 1. August werden sie sämtliche Fenster – und mag es noch so heiss sein – schliessen und die Rollläden auch tagsüber runterlassen. Klassische Musik wird ertönen – ab Band. Manche Tierhalter haben ihren Lieblingen schon Tage zuvor Beruhigungstropfen ins Fressen gegeben. Einige werden sich mit ihnen zusammen im Keller verkriechen. Wer kann, der reist mit dem Hund gleich ins nahe Ausland, nach Vorarlberg oder in den Schwarzwald. Den Böllern und dem Feuerwerkspektakel am Nachthimmel können sie nichts abgewinnen. Für Tiere – egal ob zu Hause oder in der freien Natur – bedeuten die Knalleffekte enormen Stress.

Mozart für den Mops

Eine Bauernfamilie schildert dem Schweizer Tierschutz (STS): «Jedes Jahr am 1. August leben wir im Ausnahmezustand. Viele Tiere auf unserem Hof haben Todesangst, wenn die Feuerwerke gezündet werden.» Ähnliches erzählt eine Bäuerin: «Für uns ist der 1. August Jahr für Jahr ein Horror. Die Tiere erleben grossen Stress. Während mein Mann auf dem Hof bleibt und Stallwache hält, flüchte ich mit den Hunden in eine ruhige Alphütte.» Eine Hundehalterin klagt: «Ich habe einen Volpino Italiano, welcher bei jeder Knallerei panikartig reagiert. Er fängt von Kopf bis Fuss an zu zittern.» Der ungewohnte, unvermittelte Lärm macht Katzen panisch, sodass sie sich in engen Verstecken verkriechen, aus denen sie sich nicht mehr befreien können. Hunde, blind vor Angst, rennen in Autos. Auch Nutz- und Wildtiere reagieren mit Panik und Flucht auf laute Knallerei. Insbesondere Pferde sind empfindlich auf plötzlichen Lärm. Sie können sich bei einer Fluchtreaktion erheblich verletzen. Feuerwerk soll nicht in unmittelbarer Nähe von Ställen, weidenden Tieren oder Wäldern gezündet werden.Verantwortungsbewusste Tierhalter lassen ihre Tiere am Nationalfeiertag nicht alleine und sorgen für eine möglichst ruhige Umgebung und Rückzugsorte.

Vogel- und Kleintierkäfige sollten am 1. August mit einem grossen Tuch abgedeckt werden. Ausserdem stellen Kleintierhalter die Käfige am besten vom Fenster weg, damit die Tiere so wenig wie möglich vom Feuerwerk auf der Strasse mitbekommen. Um vom Feuerwerkslärm abzulenken, kann man dem Mops auch Mozart vorspielen und dem Bernhardiner Bach. 

Die Zürcher Susy-Utzinger-Stiftung für Tierschutz empfiehlt Tierhaltern «bei tierisch schrecklicher Knallerei am 1. August» folgende Vorsorgemassnahmen:

Schreckhafte Hunde während des ganzen Tages an die Leine nehmen, denn die Vorfreude-Knallereien beginnen bereits am Morgen.

Für extrem schreckhafte Tiere eventuell beim Tierarzt ein Beruhigungsmittel besorgen. Keine Medikamente ohne Absprache mit dem Tierarzt verabreichen.

Menschen-Ohrstöpsel sind für Haustiere tabu! Hunde haben andere Gehörgänge als Menschen.

Hunde und Katzen kennzeichnen für den Fall, dass sie davonlaufen. Zum Beispiel mit Halsband, Mikrochip, Tätowierung, Plakette.

Ablenkende Geräuschekulisse schaffen: Fenster und Läden schliessen und die gewohnte Geräuschkulisse zu Hause mal etwas lauter stellen (TV oder Radio).

www.susyutzinger.ch

 

 

 

 

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