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Die MS Thurgau Prestige ist 110 Meter lang und 11,45 Meter breit. In den 41 Kabinen und 21 Suiten kann sie 124 Passagiere beherbergen.

Von prächtigen Burgen und malerischen Windmühlen

Von: Kati Moser

28. September 2018

Flusskreuzfahrt Der Rhein ist nach der Donau Deutschlands mächtigster Strom. Er führt bis zu seiner Mündung in die Nordsee durch abwechslungsreiche Landschaften und vier Länder. Auf der MS Thurgau Prestige kommt der Passagier voll auf seine Kosten.

An der Basler Anlegestelle St. Johann herrscht Hektik. Passagiere werden von Angehörigen verabschiedet, Taxis hupen, abgeladene Koffer gelangen wie von Zauberhand auf die MS Thurgau Prestige. Vorfreude schwirrt in der Luft. Um 17 Uhr legt das Schiff ab, wer es nicht geschafft hat, an Bord zu kommen, kann es in Strassburg erneut versuchen.

Brücken und Schleusen

Die MS Thurgau Prestige lässt Basel hinter sich, links liegt Frankreich, rechts Deutschland. Bis Amsterdam werden wir unzählige Brücken passieren, darunter auch einige wiederaufgebaute Stahlfachwerkbrücken, welche die deutsche Wehrmacht zusammen mit den meisten Rheinbrücken gesprengt hatte. Das Aufregendste bei einer Flussfahrt sind, nebst den Sehenswürdigkeiten und der wechselnden Landschaft, die Schleusen. Zumindest in den ersten Tagen – und bis man ihren Mechanismus begriffen hat. Eigentlich recht logisch und einfach. Trotzdem verlangen sie dem Kapitän grösste Konzentration ab, besonders dann, wenn die Breite der Schleuse 12 Meter und die der Thurgau Prestige 11,45 Meter beträgt! Die grösste Fallhöhe auf der Reise liegt bei 13,8 Metern bei Kilometer 240 (Marckolsheim).

Dann mutiert der Tag kurz zur Nacht, man riecht das Nass der Schleusenwand und sieht den Wasserpegel langsam fallen oder steigen. Doch bald schon gleitet das Schiff weiter, die Passagiere verteilen sich auf dem Deck. Es wird Karten gespielt, gelesen, gewalkt, an Cocktails genippt oder der vorbeiziehenden Landschaft nachgeschaut. Der Mittelrhein zwischen Bingen und Bonn ist der schönste Abschnitt des Flusses und gehört seit 2002 zum Unesco-Welterbe. Der englische Landschaftsmaler William Turner war einer der Ersten, die die bezaubernde Landschaft in einem Skizzenbuch festhielten. Das schmale Tal, die reissenden Stromschnellen, unübersichtliche Kurven, raue Festungen, stolze Burgen, abgelegene Kapellen, steile Weinberge, malerische Dörfer: ein Augenschmaus, nicht nur für Künstler.

Bei Kilometer 555 liegt für viele Passagiere der Höhepunkt der Reise. Man drängt aufs Deck, zückt Kameras und Handys, denn nun zieht die Thurgau Prestige an den sagenumwobenen, 132 m hohen Loreleyfelsen vorbei. Im Laufe der Jahrhunderte ist hier – wegen der schwierigen Strömung und der trügerischen Felsen – manch ein Schiff an den hohen Felsen zerschellt. Stoff genug, um einen Dichter wie Heinrich Heine zur «Sage der Loreley» zu inspirieren. Das wunderschöne Mädchen, das auf einem Felsen ihr langes blondes Haar kämmt und mit ihrem Gesang die Seeleute in den Untergang lockt, haben wir auf unsere Fahrt nicht gesichtet. Für diesen Fall erinnert unten am Ufer eine bronzene Skulptur an die verführerische Nixe.

Pionier mit Weitsicht

Die Route Basel–Amsterdam–Basel gehört zu den Klassikern von Thurgau Travel. Das Schweizer Familienunternehmen wurde 2001 von Hans Kaufmann gegründet. Bereits wenige Jahre später brachte der Firmenchef eines der breitesten Angebote der Schweiz für Flussreisen auf den Markt. Heute besitzt das Unternehmen 53 Schiffe. «Viel Leistung zu einem erschwinglichen Preis» ist nach wie vor Hans Kaufmanns Credo. Was sich in der geschmackvollen Innenausstattung der Thurgau Prestige niederschlägt wie auch in den Kreationen der Küche und der aufmerksamen Betreuung der Passagiere.

Das Dolcefarniente an Bord wird durch die täglichen Landausflüge durchbrochen. Es bieten sich immer wieder Entdeckungen auf eigene Faust an oder begleite Rundgänge mit hervorragender Reiseleitung. Lohnenswert sind sie alle. Strassburg punktet mit dem Münster und dem malerischen, einstigen Gerberviertel, auch «Petite France» genannt. Das Weindorf Rüdesheim, berühmt für seine Gassen und gemütlichen Weinlokale, scheint ob der vielen Touristen aus allen Nähten zu platzen. Imposant ist die Fahrt durch das Ruhrgebiet. Bei Duisburg startet der Ausflug zur Zeche Zollverein, die seit 2001 zum Unesco-Weltkulturerbe zählt und ein Architektur- und Industriedenkmal darstellt.

Exotisch wird es in den Niederlanden. Schon die Tatsache, dass man sich mancherorts bis zu sieben Meter unter dem Meeresspiegel befindet, ist unheimlich. In Kinderdijk, wo 19 Windmühlen zu sehen sind – allesamt seit 1997 Unesco-Weltkulturerbe –, erfährt man so einiges über diese Bauten, die eigentlich als Entwässerungsmühlen eingesetzt wurden und noch heute werden. Der Faszination des modernen Rotterdams erliegt man genauso wie den Kunstwerken im Rijksmuseum in Amsterdam.

Infobox

Die beliebten Rheinkreuzfahrten ab Basel dauern neun Tage und führen durch die schönsten Regionen Deutschlands sowie der Niederlande.

Die nächste Reise der MS Thurgau Prestige findet am 22.3.2019 statt und führt von Basel nach Rotterdam, Amsterdam und zurück nach Basel. Die Kabinen (Bild) sind sehr elegant gehalten.

Weitere Informationen:

www.thurgautravel.ch/reisen/thurgau-prestige-luxurioese-rheinkreuzfahrt-1/

www.thurgautravel.ch

 

 

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