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Lifestyle

Rita Angelone (45) hat zwei Kinder (7 und 5) und schreibt jede Woche über den ganz normalen Wahnsinn ihres Familienalltags.

Wiederverwerten und verschwenden

Von: Rita Angelone

04. März 2014

Es ist bedenklich. In so vielen Bereichen des Lebens wollen wir vorbildlich handeln: Wir wollen der Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung Einhalt gebieten und nicht mehr so viel in der Welt herumfliegen. Wir wollen keine billigen Kleider von internationalen Textilkonzernen mehr kaufen, deren kostengünstige Produktion nicht zuletzt auf der Ausbeutung von Kindern basiert. Wir wollen alles artig wiederverwenden, bringen Glas, PET und Alu zu den Sammelstellen zurück, bündeln unsere Zeitungen und verkaufen oder tauschen nicht mehr benötigte Artikel an Flohmis und online. Wir überheizen unsere Heime nicht mehr und ziehen dafür lieber einen Pullover über, wir achten auf einen vernünftigen Wasserverbrauch, weil wir begriffen haben, dass das Wasser das wertvollste Gut auf Erden ist, kaufen oder ersetzen Haushaltsgeräte nur noch in der Energieklasse A+++ und investieren unser Geld (sofern überhaupt noch vorhanden) in nachhaltige Ökoprojekte. So weit, so gut. Aber ausgerechnet auf einem Gebiet handeln wir völlig inkonsequent, ja, gar absurd. Und zwar beim Essen.

Wir wollen nicht nur Bauern aus der Region berücksichtigen, sondern betreiben am liebsten gleich selber ein Gärtli oder engagieren uns wenigstens bei einem Schüler- oder Gemeinschaftszentrumgartenprojekt. Wir wollen Gemüse und Früchte nur noch saisongerecht konsumieren. Und machen wir einmal eine Ausnahme, dann soll es bitte Fairtrade sein. Genmanipuliertes lehnen wir ab, Bio ist der absolute Minimalstandard und Vegi vor Fleisch das derzeitige Motto. Auch das ist alles so weit, so gut. Wie lässt es sich aber erklären, dass wir in der Schweiz trotz allem ökologischen und nachhaltigen Bewusstsein gemäss einer aktuellen Abfallstudie jährlich sage und schreibe 31 Kilo Lebensmittel pro Kopf wegwerfen?

Dieses Thema liegt mir besonders am Herzen, weil ich noch so erzogen wurde, dass man kein Essen wegwirft. Schon gar kein Brot. Aber dazu erzähle ich Ihnen nächsten Mittwoch mehr.

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Leserkommentare

Katharina Jähde - Sehr selten landet bei und etwas essbares im "Chüderchübel". Wir kaufen nur das ein, was wir benötigen resp. gehen fast jeden zweiten Tag ein paar Kleinigkeiten nachkaufen. Einige unserer Freunde haben schon oft gesagt, dass unser Kühlschrank
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