mobile Navigation

News

Ausstellung in der Kirche Witikon: Fotograf Christian Lanz (kl. Bild) rückt Menschen ins perfekte Licht.Bild: Christian Lanz

21 Momentaufnahmen

Von: Ginger Hebel

14. Juni 2022

Der Zürcher Fotograf Christian Lanz hat das Auge für den richtigen Moment. Für seine neuste Ausstellung hat er 21 Persönlichkeiten mit Migrationshintergrund in Witikon fotografiert. 

Die Freude und die Lust an der Fotografie, sie begleitet den Zürcher Christian Lanz seit über fünf Jahrzehnten. Als Auftrags- und Porträt-Fotograf für Publikationen wie Glückspost, Coopzeitung oder Schweizer Illustrierte hat sich der heute 72-Jährige einen Namen gemacht. «Je älter ich werde, desto lieber fotografiere ich. Weil ich jetzt frei bin wie noch nie, in den Ideen und den Möglichkeiten.» Derzeit zeigt er in der neuen reformierten Kirche in Zürich-Witikon die Fotoausstellung unter dem Thema «witiker*in». Dazu hat er 21 Persönlichkeiten mit Migrationshintergrund verteilt im Quartier fotografiert. Menschen, die in Witikon arbeiten oder leben. «Sie waren alle sehr berührt, dass sie für dieses bildstarke Projekt ausgesucht wurden», freut sich Christian Lanz.

Es geht ihm mit der Ausstellung nicht darum, als Fotograf zu brillieren. Beweisen muss er sich nicht mehr. Wichtiger sei es ihm, nachhaltige Projekte zu gestalten, die bestenfalls eine soziale Funktion erfüllen. Die Bilder im Format F4 (89,5 × 128 cm) – auf 21 Staffeleien präsentiert – nehmen den Chor der Kirche in Beschlag. Die Ausstellung findet rund um das Quartier Kulturfest Witikon vom 17. Juni statt.

In den letzten Jahren hat sich die Fotografie stark verändert; und mit ihr der Anspruch. «Mit der heutigen Technik ist im Grunde genommen jeder ein Profi-Fotograf», sagt Christian Lanz. Mit den Handys der neuen Generation lassen sich gestochen scharfe Bilder schiessen. Bildbearbeitungsprogramme und Filter lassen jegliche Makel verschwinden. «Mich interessieren Emotionen. Echte, zeitlose Fotos», betont Lanz. Je länger je mehr verlasse er sich auf sein Bauchgefühl. «Der Kopf ist mir oft ein Hindernis.»

Auf das Licht kommt es an. Noch wichtiger aber, weiss der Profi, ist der Schatten. «Aber ohne Licht gibt es auch keinen Schatten.» Was zeichnet gute Fotografie aus? «Sie darf nicht gekünstelt sein. Nicht hundertfach inszeniert. One Shot – einmal abdrücken. Fotografie ist nichts anderes als eine Momentaufnahme.»

Weitere Informationen: Fotoausstellung «witiker*in» von Christian Lanz, bis 25. Juni in der reformierten Kirche in Zürich-Witikon. Täglich offen von 9.00–17.00 Uhr. Eintritt ist frei. www.kulturnetz-witikon.ch

 

 

zurück zu News

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare