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Auf Ende 2020 gilt es, neue Parkplätze zu finden. (Symbolbild: Sutichak/Adobestock)

57 Parkplätze fallen weg

Von: Christian Saggese

28. Januar 2020

 Die Stadt Zürich hat der Siedlungsgenossenschaft «Sunnige Hof» auf Ende Jahr 57 Parkplätze gekündigt, die sie ihr die letzten Jahre provisorisch überlassen hatte. Die Leitung sucht nun nach alternativen Lösungen. 

Die Bewohnerinnen und Bewohner vom «Sunnige Hof» verlieren auf Ende Jahr 57 Parkplätze. Die Stadt Zürich hatte der Siedlungsgenossenschaft den Kiesparkplatz neben der Siedlung Hohmoos bereits 1983 zur provisorischen Nutzung überlassen. Letzten September wurde der Vertrag gekündigt. Das Grundstück übernimmt 2021 Grün Stadt Zürich. Deren Sprecher Marc Werlen konkretisiert: «Die provisorischen Parkplätze befinden sich in der Landwirtschaftszone. Dies ist nicht zonenkonform. Mit dem Rückbau stellt die Stadt den zonenrechtlich korrekten Zustand her, damit die Fläche künftig landwirtschaftlich genutzt werden kann.»

Dies verärgert viele Bewohnerinnen und Bewohner, auch wenn die Sachlage rechtlich klar ist: «Aber in unserem Quartier gibt es sowieso zu wenig Parkplätze. Und jene in den blauen Zonen werden grösstenteils von Pendlern verwendet, die danach in Stettbach in den Zug steigen», zeigt sich beispielsweise R.M. (Name der Redaktion bekannt) besorgt. Und sollte eines Tages tatsächlich eine Seilbahn zum Zoo Realität werden, «sind hier noch mehr Autos unterwegs». Man überlege sich momentan, mit einer Unterschriftensammlung zu beginnen, um auf die für sie prekäre Situation aufmerksam zu machen.

Alternativen zu teuer

Die Bewohner sind aber nicht nur vom Entscheid der Stadt enttäuscht, sondern teils auch von der Leitung der Siedlungsgenossenschaft. Diese orientierte die Betroffenen zwar bereits letzten September über die Kündigung und versprach, nach Alternativen zu suchen. Seither sei aber nichts geschehen, so R.M.

Bruno P. Baumberger, Geschäftsführer ad interim, stellt auf Anfrage klar, dass auch ihnen die Hände gebunden seien: «Nach der Kündigung suchten wir sofort das Gespräch mit der Stadt, leider erfolglos.» Seither wurde manche Alternative geprüft, «wie externe Parkplätze zu mieten oder Parkplätze in anderen Tiefgaragen zu vermitteln». Doch das Fazit lautete immer gleich: «Jede dieser Lösungen wäre unweigerlich teurer als die bestehende sowie mit anderen Nachteilen behaftet, wie beispielsweise einer grösseren Distanz.»

Der «Sunnige Hof» verfügt zwar auch über eigene Parkplätze – «nach Vorgaben der Stadt im Verhältnis von 0,6 vermietbaren Parkplätzen zu den entsprechenden Wohneinheiten.» Diese Anzahl könne man aufgrund der Vorgaben der Stadt nicht erhöhen. Dennoch ist Baumberger optimistisch, dass für einen Teil der Mieter eine Lösung gefunden wird. «Aktuell prüfen wir gemeinsam mit der Stadt, ob es in der direkt angrenzenden Siedlung Hohmoos allenfalls eine Möglichkeit zur Aufstockung gibt. Selbstverständlich hätten dann die Betroffenen bei der Vergabe Priorität. Ob wir für alle unsere Parkplatzmieter eine Lösung finden, ist unsicher. Wir betrachten dies als Service, den wir unseren Bewohnern gerne bieten möchten, jedoch liegt es letztendlich nicht in unserer Hand. Sobald wir konkret etwas zur Situation sagen können, werden wir unsere Bewohnerinnen und Bewohner sofort informieren.»

Könnte sich Grün Stadt vorstellen, die Frist noch zu verschieben, bis eine Alternative gefunden wurde? «Die Aufhebung per Ende 2020 wurde im September 2019 angekündigt. Wir erachten eine Frist von mehr als einem Jahr als angemessen», so ihr Sprecher Marc Werlen.

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