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Auch sie wollen in den Stadtrat

Von: JS

28. Januar 2014

Sie sind gewissermassen die Winkelrieds des Wahlkampfs: Die Aussenseiter und Einzelkämpfer. Die drei Kandidaten in einer kurzen Übersicht.

Peter Keel, Piraten
Die Existenz als Pirat, Peter Keel hat sie nicht nur politisch verinnerlicht, sondern auch in seinem Habitus. Gerne tritt der 39-jährige System-Ingenieur im vollendeten Piratenkostüm vor die Kameras. Ein Dorn im Auge ist  Keel, ganz im Sinn des gesellschaftsliberalen Credos, das seine Partei gerne vertritt, die «zunehmende Verbotskultur». Damit verknüpft ist auch seine Forderung nach weniger Videoüberwachung im öffentlichen Raum. Ebenso fordert er eine Modernisierung des Urheberrechts und des Patent-Systems.  Auf der städtischen Ebene möchte Keel das OpenData-Government fortführen. Daten sollen öffentlich, frei verfügbar und nutzbar gemacht werden. Der Zugriff soll für jeden Bürger möglich sein.

 

 

Anthony Monn, Parteilos
Sein Wunschposten steht bereits fest: Anthony Monn, 59, würde am liebsten das Stadtpräsidium übernehmen. Der Städtebau ist sein politisches Wirkungsfeld. In der Vergangenheit bekämpfte der gelernte Retoucheur den Erweiterungsbau des Landesmuseums. Verhindern würde der Heimatschützer gerne auch den Neubau des Kunsthauses. Monn möchte beim Städtebau «auf die Bremse» treten, klassische Gartenstädte liegen ihm mehr als verdichtete «Bauklötze». Die Bevölkerung, findet Monn, brauche bei Bauprojekten mehr Mitspracherecht. Auch deshalb tritt er als Kandidat der Aktion für humanitären Städtebau (Liste 11) zusätzlich für einen Gemeinderatssitz des Wahlkreises 1 und 2 an.

 

 

Hans-Ulrich Flückiger, Hanf-Ueli
Er gehört zu den Evergreens der Zürcher Wahlkämpfe. Hanf-Ueli, das schräge Stadtoriginal, möchte es auch dieses Jahr wieder wissen. Sein Kampf für die Legalisierung von Cannabis ist, logisch, seine Lebensaufgabe. Auch wenn der 55-jährige wohl kaum Chancen hat - der 9. Februar wird für ihn ohnehin ein ausgezeichneter Tag, um genüsslich «ein Tütli zu rauchen». Immerhin: Bei den letzten Wahlen konnte Hanf-Ueli 592 Stimmen für sich gewinnen.

Dieses Jahr nicht aufgelistet ist der Politaktivist Marian Danowski. Auch das Ex-Model Kunigunde Grätzer-Karner, die noch 2009 Stadtpräsidentin werden wollte, fehlt. Ihr neues Wirkungsfeld scheint Davos zu sein, Dort kandidierte sie als Landammann.    

 

 

Abstimmen - nicht immer einfach

Für den Stimmbürger kann eine Gesamterneuerungswahl angesichts der Flut von Wahlzetteln, Listen und Vorschriften  durchaus zu einer Herausforderung werden. Insgesamt bewerben sich 1119 Kandidierende für die 125 Gemeinderatssitze, verteilt auf 13 Listen. Verwirrung könnte bei manchem allerdings der Wahlzettel für die Erneuerungswahl des Stadtrates und des Stadtpräsidiums stiften. Immerhin verzeichnete die Stadt bei den Stadtratswahlen 2010 2359 ungültige Wahlzettel. Maximal neun Personen können als Mitglieder des Stadtrates aufgeführt werden, allerdings findet sich auch eine separate zehnte Zeile für das Stadtpräsidium. Die Stimme für das Stadtpräsidium ist allerdings nur dann gültig, wenn die angegebene Person auch als Kandidat für ein Mitglied des Stadtrats in den Zeilen 1 bis 9 angegeben wird. Wer sich also Frau Meier als Stadtpräsidentin wünscht, muss sie zwingend auch als Stadträtin angeben. Der Grund ist einleuchtend: Die Stadtpräsidentin bzw. der Stadtpräsident wird mit der Wahl automatisch Mitglied des Stadtrats. Oder dann die Wahlzettel für die Erneuerungswahlen der Stadtamtsfrauen und Stadtammänner, die breits vorgedruckt sind: Wählbar ist ja im Grunde genommen, wer stimmberechtigt ist und über einen Wahlfähigkeitsausweis verfügt. Dennoch ist es nicht möglich, am 9. Februar einfach einen Zürcher oder eine Zürcherin seiner persönlichen Wahl einzutragen. Die eingereichten Wahlvorschläge, unterzeichnet von mindestens 15 Stimmberechtigten des entsprechenden Wahlkreises, mussten bereits im Oktober bei der Stadtkanzlei eingereicht werden.

 

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