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Je mehr Gäste ins Wasser springen, ohne vorher zu duschen, desto mehr muss in den Becken mit Chemikalien Gegensteuer gegeben werden. Im Bild: Das Freibad Allenmoos in Oerlikon. (Bild: Sportamt Stadt Zürich)

Badigäste müssten konsequenter duschen

Von: Stine Wetzel

31. Juli 2018

Bei den hohen Temperaturen wollen die Leute nur eines: ins Wasser. Zur guten Wasserqualität könnten sie einiges beitragen. Doch in den Zürcher Freibädern machen die Gäste regelmässig einen Bogen um die Duschen.

Schilder in den Badis weisen darauf hin: «Bitte duschen Sie vor dem Schwimmen!» An die Badeordnung in den öffentlichen Anlagen der Stadt Zürich hält sich aber nicht jeder. Manuela Schläpfer, Sprecherin beim Sportamt Stadt Zürich, bestätigt, dass Badegäste immer wieder ohne zu duschen ins Wasser springen. «Leider beobachten wir das regelmässig.»

Vor dem Schwimmen nicht gründlich zu duschen, beeinträchtigt die Wasserqualität. Wie die «SonntagsZeitung» berichtete, kontrollierte der Badewasserinspektor im letzten Jahr 195 Schwimmbecken im Kanton Zürich. 166 wiesen Mängel auf, unter anderem enthielten 30 Pools Harnstoff und Rückstände von Sonnencremen. Harnstoff gelangt nicht unbedingt durch Urinieren ins Schwimmbecken.

Jeder hat Harnstoff in der Oberhaut, er gehört mit Schweiss und Hauttalg zum natürlichen Schutzmantel: Die Substanz verhindert, dass die Haut austrocknet, und bindet Feuchtigkeit. Beim Baden, Schwimmen und Duschen wird der Harnstoff herausgewaschen. Damit der Stoff nicht im Schwimmbecken landet, sollten Badegäste also zu Beginn ihres Badibesuchs duschen – «idealerweise mit Warmwasser und Seife», rät das Sportamt.

Den meisten nicht bewusst

Die städtischen Badeanlagen haben ein mehrstufiges Wasseraufbereitungsverfahren: Filter entfernen Schmutz- und Trübstoffe aus dem Wasser, mit Chlor und Ozon werden Keime entfernt. «Je weniger Schweiss und andere Partikel ins Wasser gelangen, desto weniger Chemikalien werden für die Wasseraufbereitung benötigt, und es muss weniger Frischwasser hinzugefügt werden», sagt Sportamt-Sprecherin Schläpfer.

Die Badangestellten weisen immer wieder auf die Duschregel hin. «Den meisten Gästen ist nicht bewusst, dass sie mit dem eigenen Verhalten sehr viel zur guten Badewasserqualität beitragen können», sagt Hansjürg Lüthi, Bereichsleiter Sportanlagen. «Sie machen sich schlicht zu wenig Gedanken über die Folgen.»

Unter den rund drei Millionen Badegästen in den städtischen Anlagen pro Jahr gebe es immer wieder Personen, die sich nicht an die Badeordnung – beispielsweise an die Duschpflicht – halten. Bei Badegästen, die die Regeln nicht befolgen, helfe oft ein Gespräch, das meistens zur Einsicht führe, so Schläpfer. Zutrittsverbote werden nur sehr selten ausgesprochen.

Sagen Sie uns Ihre Meinung zum Thema: echo@tagblattzuerich.ch

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Leserkommentare

Christoph Müller - Vielleicht würden mehr Leute duschen, wenn das Wasser aus der Dusche nicht so eiskalt wäre?

Vor 5 Jahren 8 Monaten  · 
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