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Blaue Zone: Bauplatz oder Parkplatz?

Von: Jan Strobel

07. Juni 2016

Baucontainer, die Parkfläche zustellen, sorgen immer wieder für Ärger. Die Dienstabteilung Verkehr erhält regelmässig Beschwerden.

Die blaue Zone: Für so manchen Stadtzürcher Automobilisten mutiert sie bisweilen gewissermassen zur Kampfzone, zum Minenfeld für die Nerven. Es kann schon einmal vorkommen, dass besonders die abendliche Parkplatzsuche in einer halbstündigen Suchfahrt durchs Quartier endet. Besonders ärgerlich für viele Autofahrer, die für ihre Anwohnerparkkarte 300 Franken im Jahr bezahlen: Die ohnehin raren Parkplätze in der blauen Zone werden immer wieder durch Baucontainer oder Baufahrzeuge zugestellt und blockiert – und das stellenweise über Wochen oder Monate, was den Suchverkehr zusätzlich vergrössert. Wird hier also mit einem Luxusgut fahrlässig umgegangen? Die These vom «Luxusgut Parkplatz» scheinen die Zahlen auf den ersten Blick zu bestätigen: Das Tiefbauamt weist zurzeit etwa 34 000 Parkplätze in der blauen Zone aus. Die Dienstabteilung Verkehr wiederum verkaufte letztes Jahr 43 212 Parkkarten.

Heiko Ciceri von der Dienstabteilung Verkehr allerdings stellt klar: «Manche Automobilisten haben ein falsches Verständnis vom Konzept der blauen Zone.» Auch wer eine Anwohnerparkkarte besitze, habe damit nicht automatisch ein Exklusivrecht auf einen freien Parkplatz. «Die Parkkarte ermöglicht lediglich ein längeres Parkieren im jeweiligen Quartier.» Mit dem Problem, dass Baucontainer Parkfläche blockieren, wird auch die Dienstabteilung Verkehr immer wieder konfrontiert. «Wir erhalten dazu regelmässig Beschwerden», räumt Ciceri ein. Allerdings sei es schwierig, in der Stadt für anstehende Bauarbeiten immer genügend Platz für Container oder Baufahrzeuge zu finden. «Es gibt hier keine klare Regelung», sagt Ciceri. «Bevor wir aber Baufirmen die Bewilligung erteilen, blaue oder weisse Parkplätze als Abstellfläche für längere Zeit zu reservieren, wird in diesen Fällen immer zuerst die Verfügbarkeit von privaten Flächen geprüft. Die Baufirmen entrichten zudem Gebühren für die Benützung.» Zusätzlich gelte es zu bedenken, dass viele dieser Bauprojekte, seien es Renovationen oder Strassensanierungen, letzten Endes auch der Öffentlichkeit wieder zugutekämen. «Es ist natürlich immer wieder eine Herausforderung, die privaten und die öffentlichen Interessen auszubalancieren.»

Hatten Sie auch schon Ärger mit Parkplätzen? Erzählen Sie uns Ihre Geschichte. Mail an:
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