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Diese Brandlöcher, offenbar verursacht durch Einweggrills, fotografierte Urs Frey, Präsident des Quartiervereins Riesbach, auf der Blatterwiese. (Bild: PD)

Brandheisser Ärger

Von: Christian Saggese

12. Juli 2022

Einweggrills von Coop hinterlassen hässliche Brandlöcher im Grün, ärgert sich Urs Frey vom Quartierverein Riesbach. Coop verteidigt das Produkt. 

Es ist ein typisches Bild an diesen heissen Tagen: Die Menschen geniessen die Sonne in den schönen Parkanlagen und grillen dabei eine Wurst. Das geschieht aber nicht immer auf den offiziell zur Verfügung gestellten Grillstellen. In vielen Fällen werden Einweggrills benutzt, die im Detailhandel erhältlich sind und nach dem Gebrauch sofort wieder entsorgt werden können. Das ist Urs Frey, Präsident des Quartiervereins Riesbach, ein Dorn im Auge. Wie er in einer Mail an Coop schreibt, ärgere es ihn, dass mit diesen Einwegprodukten oft knapp über der Rasenfläche grilliert werde. Das hinterlasse hässliche Brandlöcher im Grün. Als Beweis fotografierte er mehrere dieser Brandlöcher auf der Blatterwiese gegenüber des Chinagartens. Konkret kritisiert er die Einweggrills von Coop, da es diese dort in der Nähe zu kaufen gibt: «Zu Saisonbeginn werden diese Wegwerf-Kochstellen offensiv zum Kauf angeboten. Allerdings sind die mitgelieferten Grill-Beinchen unstabil und haben dadurch keinerlei Nutzen.» Diese Einweggrills könnten auch nicht dem Nachhaltigkeitsanspruch von Coop genügen, ist Urs Frey überzeugt, «schliesslich verursachen diese Einweggrills Littering und tragen zur Verschwendung des hochwertigen, aber energieaufwendigen Rohstoffs Aluminum bei». Er fordert daher von Coop, das Produkt aus dem Sortiment zu nehmen.

Längerfristiger Schaden

Auch bei Grün Stadt Zürich spricht Sprecherin Martina Bosshard von einem «Ärgernis»: «Wenn Einweggrills direkt auf den Rasen gelegt werden, verbrennt der Wurzelbereich des Rasens. An diesen Stellen muss der Rasen wieder neu gesät oder mit Rollrasen ersetzt werden. Bei Einweggrills mit geringem Abstand zum Boden verbrennen die Grashalme, die Wurzeln bleiben aber intakt. So kann der Rasen nachwachsen, dies ist aber bestenfalls im kommenden Jahr der Fall.» Grün Stadt Zürich empfiehlt, generell auf Einweggrills  zu verzichten und die in zahlreichen Park- und Badeanlagen fest installierten Grillplätze zu nutzen. Wer aber nicht auf seinen Einweggrill verzichten möchte, sollte ein Modell nehmen, das genügend Abstand zum Boden aufweist. «Ausserdem empfehlen wir, solche Grills auf einem gekiesten Parkweg oder auf eine Steinplatte zu legen.» Kommt allenfalls ein Verbot in Frage? Bosshard: «Dafür besteht keine entsprechende Rechtsgrundlage.» Bei Schaden am Rasen handle es sich gemäss der allgemeinen Polizeiverordnung um eine Sachbeschädigung.

«Gebrauchsanweisung liegt bei»

Seitens Coop heisst es, dass ihr Eigenmarken-Einweggrill zusammen mit der Stadtgärtnerei Basel entwickelt und ausgiebig getestet wurde. Sprecher Caspar Frey: «Die Wärmeabstrahlung des erhöhten Grills führt nicht zu solch markanten Brandlöchern. Im Coop-Sortiment verkaufen wir keine Einweggrills ohne Untergestell.» Laut Frey sei bei einer ordnungsgemässen Anwendung eine direkte Beschädigung der Grasoberfläche also ausgeschlossen: «Eine Gebrauchsanweisung ist beigelegt.»

Zum Thema Littering sagt Frey,  dass Coop eine Partnerschaft mit der «Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt» habe, um Littering aktiv zu bekämpfen. Auch spiele die Umwelt immer eine wichtige Rolle, wenn ihre eigenen Produkte geprüft und weiterentwickelt werden. Und: «Für das ‹mobile Grillieren› führen wir übrigens neben dem betreffenden Einweggrill auch wiederverwendbare Alternativen in unserem Sortiment.»


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echo@tagblattzuerich.ch

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