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Bald gehts wieder auf Tournee im Wohnwagen: Géraldine Knie freut sich auf das Gastspiel im Herbst in Zürich. «Ich bin dankbar für das treue Publikum.»

Circus Knie fasst frischen Mut

Von: Ginger Hebel

02. Juli 2021

Neustart: Die Pandemie zog der Familie Knie den Boden unter den Füssen weg. Letzten Oktober musste die verkürzte Tournee in Zürich abgebrochen werden. Die Artistische Direktorin Géraldine Knie spürte Leere und Existenzangst. Die Hoffnung liegt in der neuen Tournee, die am 29. Juli startet. Mit dabei: der Schweizer Popstar Bastian Baker.

Géraldine Knie lacht. Sie wirkt losgelöst und ist voller Zuversicht, dass diese Saison alles besser wird. Das letzte Jahr war für den Circus Knie desaströs. «Als der Lockdown kam, waren wir alle wie paralysiert», erzählt Géraldine Knie. Die ganze Tournee war in Gefahr. Sie mussten laufend neu planen, Spielorte streichen, gekaufte Tickets zurückerstatten. 200 Artisten und Saisoniers sassen monatelang in ihren Wohnwagen im Winterquartier in Rapperswil fest. Die verkürzte Tournee startete dann zwar hoffnungsvoll in Bern, in Zürich wurde sie im Oktober wegen steigender Infektionszahlen aber abgebrochen. «Ich musste alle nach Hause schicken ohne zu wissen, wie es weitergeht», erzählt Géraldine Knie. Sie habe grossen Druck verspürt und Traurigkeit, «ich hatte Existenzängste. Wir tragen viel Verantwortung.»

Die Showbranche sei die erste, die ausgebremst und die letzte, die wieder hochgefahren wurde. Die finanziellen Einbussen seien verheerend, auf diese Wunde passe kein Pflaster. Aber Géraldine Knie schaut nach vorn. «Ich bin eine Optimistin. Wir alle freuen uns, dass es wieder los geht.» Akrobaten und Artisten aus der ganzen Welt, darunter aus Venezuela, Kolumbien, Marokko und Rumänien sind startklar. Am 29. Juli ist die Premiere in Rapperswil. Dann gehts weiter nach Bern, Genf und Lausanne. Im Oktober ist Zürich an der Reihe. «Diese Stadt ist sehr wichtig für uns", sagt Géraldine Knie. Ihre drei Kinder kamen in Zürich zur Welt, zudem sei sie dankbar für das treue Publikum.

Stolz auf die neue Technik

Als Artistische Direktorin ist Géraldine Knie für das Programm verantwortlich. 2019, zum 100-Jahr-Jubiläum, hatten sie das Hauptzelt und den Eingangsbereich erneuert. Géraldine Knie legt grossen Wert auf moderne Technik, Licht- und Soundsysteme. «Die artistischen Darbietungen müssen berühren, aber auch die Verpackung», sagt die 48-Jährige. Sie hat konkrete Vorstellungen, die ihr Mann Maycol umsetzt. «Ohne ihn wäre das alles nicht möglich.» Er sei nicht nur ein Vollblut-Artist und Pferde-Dresseur, sondern auch beim Auf- und Abbau der Zeltstadt an vorderster Front. Géraldine Knie setzt bei der neuen Show auf Emotionen und kraftvolle Elemente wie Feuer und Wasser. «Es spielt keine Rolle, ob ein Zirkusprogramm klassisch, modern oder alternativ ist. Es geht um Entertainment. Die Show muss Hühnerhaut bescheren, sonst bin ich nicht zufrieden.» Was berührt sie? «Meine Kinder, wenn sie in der Manege auftreten. Und Musik.» Stargast der diesjährigen Tournee ist der Schweizer Popstar Bastian Baker. Géraldine Knie hat ihn schon vor zwei Jahren unter Vertrag genommen. «Ich finde ihn super, aber auch meine Tochter und meine Mutter mögen seine Songs. Das ist die Kunst. Ein Programm zu gestalten, das alle Generationen anspricht.»

Der 30-jährige Bastian Baker ist überglücklich, dass er sein zehnjähriges Bühnenjubiläum im Knie feiern darf. Wegen Corona musste auch er viele Auftritte absagen. «Für mich geht mit diesem Engagement ein Traum in Erfüllung. Ich habe den Circus Knie schon als Kind immer besucht.» Er sei aufgeregt und gespannt, auch auf die Zeit ihm Wohnwagen. Er hat seinen Töff dabei, damit er zwischen den Auftritten ausfahren und die Natur geniessen kann. Neben Baker geht in der Deutschschweiz auch das Comedy-Duo Full House mit auf Tournee.

Wegen Platzbeschränkungen ist der Knie auch dieses Jahr ohne fahrenden Zoo unterwegs, aber nicht ohne Pferde. «Sie sind wie Familienmitglieder. Unsere Hengste sind Showmänner. Sie haben das Publikum schwer vermisst», sagt Géraldine Knie. In jeder Stadt mietet der Knie Weiden für die Tiere, damit sie freien Auslauf haben. Géraldine Knie zeigt im neuen Programm eine Nummer mit vier weissen Araberpferden, die zehnjährige Tochter Chanel eine Ponynummer.

Covid-Zertifikat nötig

Auf dem Veranstaltungsgelände und während der Show gilt keine Maskenpflicht mehr. Ohne Schutzkonzept wäre die neue Tournee aber nicht möglich. Einlass bekommen nur Besucher mit Covid-Zertifikat (via Covid-Certificate-App oder in Papierform). Ausgestellt wird dieses für alle, die geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Anerkannt werden sowohl PCR-Tests als auch Antigen-Schnelltests, die man in der Apotheke, in Testcentren oder beim Arzt machen kann (Bund übernimmt die Kosten). Testmöglichkeiten vor Ort gibt es nicht. Kinder unter 16 Jahren benötigen kein Zertifikat. «Bei der Kontrolle werden keine Daten gespeichert», sagt Elisabeth Haueter, die für das Schutzkonzept mitverantwortlich ist. In der Zeltkuppel werden drei Lüftungen für eine bessere Luftzirkulation eingesetzt.

Géraldine Knie konzentriert sich auf das Gute. «Wir verspüren einen grossen Drang, unsere Leidenschaft wieder zu zeigen. Die Lebensfreude wird spürbarer sein denn je.»

Weitere Informationen: Knie-Tournee: Rapperswil (Kinderzoo-Parkplatz): 29. Juli bis 1. August.
Zürich (Sechseläutenplatz): 15. Oktober bis 8. November. Tickets sind ab sofort bei Ticketcorner erhältlich. Tickets für St. Gallen und das Weihnachtsgastspiel in Luzern sind voraussichtlich ab September verfügbar. www.knie.ch

 

 

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