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Textil-Container wie hier an der Mühlebachstrasse im Seefeld werden laufend an den bestehenden Wertstoff-Sammelstellen aufgestellt. Bild: GH

Container sorgen für optische Einbussen

Von: Ginger Hebel

08. Februar 2022

Entsorgung: 120 Sammelstellen in der Stadt Zürich wurden von ERZ zu Jahresbeginn mit Textil-Containern ausgerüstet – mehr als doppelt so viele wie bisher. Einige Stadtbewohner stören sich über die sperrigen Container in den Wohnquartieren. 

m Seefeld, vor der Haustür von «Tagblatt»-Leserin Anja Reimann, befindet sich eine Wertstoff-Sammelstelle für Glas, Kleinmetall und Papiertragetaschen. Neuerdings steht daneben auch noch ein grosser Textil-Container. «Ich blicke von der Wohnung direkt auf diesen klobigen Container.» Sie kann nicht verstehen, weshalb sie mitten in Wohnquartieren aufgestellt werden. «Die Wertstoff-Sammelstellen sind bei der Bevölkerung gut etabliert. Neu befinden sich flächendeckend auch Textil-Container an diesen Entsorgungspunkten», sagt ERZ-Sprecher Tobias Nussbaum. «Optisch fügen sich die Container tatsächlich nicht überall optimal ins Stadtbild ein.» ERZ habe auch direkt entsprechende Meldungen erhalten und versucht jeweils im Dialog mit den Anwohnenden, Verbesserungen zu erzielen. «Vielerorts kann das Bild schon durch eine andere Anordnung der Container wesentlich verbessert werden», betont Nussbaum. ERZ schaue sich jeden Fall einzeln an.

Teure Strassensammlung

Bis anhin waren auf öffentlichem Grund der Stadt rund 60 Textil-Container verteilt. Seit Jahresbeginn wurden 120 Sammelstellen mit Textil-Containern ausgerüstet. «Wir rechnen damit, dass von den gesamthaft 166 Sammelstellen 140 mit einem Textil-Container bestückt werden können. Ausschlaggebend ist jeweils, ob genügend Platz vorhanden ist.» Die Mengen der Strassensammlungen nahmen in den letzten Jahren kontinuierlich ab. Die Menge verlagerte sich zusehends zur Containersammlung. «Die Strassensammlung ist teuer und verursacht unnötigen Mehrverkehr in den Quartieren. Aus diesen Gründen wurde sie zugunsten der doppelten Anzahl fest stationierter Container per Ende 2021 eingestellt», so Nussbaum.

Die gesammelte Menge Textilien bewegt sich seit Jahren konstant um rund 2000 Tonnen pro Jahr. «Es wird sich zeigen, ob das angepasste Entsorgungsangebot Einfluss auf die Menge haben wird.» Die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Textilien und Schuhen in der Stadt Zürich hat ERZ ausgeschrieben und für die aktuelle Periode an die Firma Tell-Tex AG mit Sitz in Safenwil vergeben.

Volle Windeln und Teppiche

Aus den gesammelten Altkleidern werden zunächst die Fehlwürfe, sprich Abfall, entfernt. «Dieser Anteil ist in letzter Zeit leider gestiegen», heisst es bei der Tell-Tex AG. Altkleider-Container seien aufgrund ihrer grossen Einwurföffnung beliebt zur illegalen Abfallentsorgung. Die Bandbreite reiche von Teppichen über Kehricht und volle Windeln bis hin zu elektrischen Geräten. Solche Fehlwürfe muss die Firma Tell Tex fachgerecht entsorgen. Dies verursache erhebliche Mehrkosten.

Tragbare Gebrauchtkleidung (circa 65 Prozent) wird im Ausland durch lokale Händler zu angemessenen Preisen an die Bevölkerung weitergegeben; was nicht mehr tragbar ist, wird zu Putzlappen oder Rohstoffen verarbeitet. Das Sammeln und Wiederverwerten von Kleidern schone Ressourcen und senke den Verbrauch von Umweltgiften. Auch können mit dem richtigen Textilrecycling, zum Beispiel durch Auffaserung, neue Stoffe für die Textilherstellung erzeugt werden.

Weitere Informationen:

www.erz.ch/wertstoffsammelstelle

Was ist Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

 

 

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