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Wurde im Januar 1982 eingeweiht: Das Migros-Hochhaus am Limmatplatz. Bild: PD

"Da draussen findet noch Stadt statt"

Von: Jan Strobel

21. April 2016

Aus den Quartieren: Diese Woche aus dem Industriequartier. Wie das Migros-Hochhaus den Kreis 5 veränderte.

Als im Januar 1982 das Migros-Hochhaus am Limmatplatz in Anwesenheit von Adele Duttweiler, der Witwe des Migros-Gründers, eingeweiht wurde, bedeutete das für das Industriequartier einen Meilenstein in seiner Geschichte. Denn der 75 Meter hohe neue Hauptsitz des GenossenschaftsBundes an der Geburtsstätte der Migros symbolisierte nicht zuletzt auch den beginnenden Wandel im Charakter des Kreises 5. Das alte Industrie- und Arbeiterviertel wurde sukzessive zum Dienstleistungszentrum mit Bürokomplexen. Das Hochhaus galt denn auch als neues Zeichen der wirtschaftlichen Kraft und als städtebaulicher Akzent. Der Limmatplatz war nun nicht mehr bloss eine bessere Strassenkreuzung mit Verkehrsproblemen; er verfügte jetzt über ein unverwechselbares Gesicht. «Da draussen, im Industriequartier», frohlockte etwa die NZZ, «findet noch Stadt statt.» Die Euphorie war damals also vergleichbar mit derjenigen von 2011, als der Prime Tower eröffnet wurde.

Der glitzernde Migros-Tempel sollte allerdings auf Jahre hinaus der letzte grössere architektonische Wurf im Kreis 5 bleiben. Ende der 80er-Jahre begann in Zürich eine Ära der wirtschaftlichen und städtebaulichen Stagnation. Und nur wenige Jahre nach der glanzvollen Eröffnung bekam das Hochhaus eine beelendende Nachbarschaft: die offene Drogenszene.

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