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Am Montag ist Semesterbeginn an der Universität Zürich. Bild: PD

"Das Studium war brutal hart"

Von: Clarissa Rohrbach

10. September 2013

Am Montag füllen sich die Hörsäle wieder mit Studenten. Politiker erinnern sich an ihr erstes Semester in Zürich.

Jacqueline Badran, Nationalrätin (SP)
Biologie (Universität Zürich, 1982)

«Eine Woche vor Studienbeginn musste ich mich bei einem Herrn Frankenstein für die Laborstunden anmelden. Der hat mir tatsächlich einen Schrecken eingejagt. 60 Prozent aller Biologiestudenten würden beim ersten Vordiplom durchfallen, ob ich das wirklich möchte? Das hat eine Trotzreaktion in mir ausgelöst: «Sicher schaff ich das!», sagte ich. Aber es war brutal hart. Ich rechnete den Stoff, den ich büffeln musste, zuerst in Meter und dann in Kilogramm Papier aus. Das Studium habe ich alleine finanziert mit Jobs auf dem Bau, im Kino und als Skilehrerin.»

Christoph Mörgeli, Nationalrat (SVP)
Geschichte (Universität Zürich, 1979)

«Am Geschichtsseminar waren fast alle politisch links, da habe ich natürlich, wie immer, opponiert. Es gab viele Auseinandersetzungen. Das erste Semester hat mich enttäuscht: Die Assistenten waren nicht gut und die Woche nicht strukturiert genug. Ich wollte keine Zeit verlieren, um meinen Eltern nicht zur Last zu fallen. Mein Sackgeld verdiente ich mit dem Militärdienst, das war für einen Studenten viel Geld.»

Richard Wolff, Stadtrat (AL)
Geografie und Ethnologie (Universität Zürich, 1978)

«In meinem ersten Semester hatte ich viel zu viele Lehrveranstaltungen ausgewählt: Kartenkunde, Klimatologie, Vorlesungen zu Mexiko, Indonesien, den Indianern Südamerikas, Volkswirtschaftslehre und auch Botanik bei Elias Landolt. Mich interessierte einfach fast alles, und ich war beeindruckt, dass auch ausgefallene Themen wie «Rotfigurige attische Vasen, Teil III» angeboten wurden. Ganz wichtig waren die neuen Studienkollegen und -kolleginnen, die ich im Lauf der Zeit kennen lernte. Zum Teil sind sie heute noch meine engsten Freunde. Ich bin unendlich dankbar, dass ich an der Universität Zürich studieren durfte.»

Bastien Girod, Nationalrat (Grüne)
Umweltwissenschaften (ETH, 2001)

«Ich wäre effizienter gewesen, hätte ich in den Vorlesungen besser zugehört. Bei den ersten Prüfungen musste ich dann mühselig den Lernstoff zusammensuchen. Anfangs hielt ich mich an die anderen Bieler, wir verloren uns regelrecht im grossen ETH-Hauptgebäude. Ich war beeindruckt. Mit den vielen Partys und dem politischen Engagement entstand dann die Liebe zu Zürich.»

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