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Rita Angelone (45) hat zwei Kinder (7 und 5) und schreibt jede Woche über den ganz normalen Wahnsinn ihres Familienalltags.

Deal or no Deal?

Von: Rita Angelone

31. März 2014

Mit der ökonomischen Erziehung haben wir früh angefangen! Dies nicht nur relativ theoretisch anhand ihrer eigenen Sparkässeli, sondern gleich an einem praktischen Beispiel: dem Kinderflohmi im Quartier. Hier sollten sie zu lernen beginnen, wie der Geldkreis funktioniert.


Lange im Voraus mussten wir sie damals darauf vorbereiten und ihnen erklären, dass es einen Weg gäbe, neue finanzielle Ressourcen zu erschliessen. Dies setze aber voraus, dass sie sich von nicht mehr benütztem Hab und Gut trennen könnten. Würden sie dies erst mal beherrschen, eröffnete sich ihnen die Möglichkeit, den Erlös wieder zurück in den Geldkreislauf zu bringen: In Form von Investitionen in neue Spielsachen zum Beispiel.
Wollten sie in den letzten Jahren ihre Sachen – kaum wollte ich sie am Flohmi feil bieten – doch nicht mehr verkaufen und ihre Habseligkeiten mit einem resoluten «He, mis!» immer wieder aus den Händen potenzieller Käufer zurück erobern, so fanden sie letzten Sonntag, dass es nicht schnell genug gehen könne mit dem Verkaufen. Sprich: mit dem Geld machen.


Drohten in den letzten Jahren die Umsätze gänzlich auszubleiben, weil sie manches am liebsten doch behalten hätten, so blieben diese aber auch heuer eher bescheiden, weil die Buben das aus den letzten Jahren von mir selbst Gelernte plötzlich rasend schnell umsetzen wollten: Hochpreispolitik - selbst aus Gründen bester Produktequalität – führt an einem Kinderflohmi nur dazu, dass man den ganzen Klemper wieder nach Hause führen muss und vor allem die Sparsäuli kein bisschen dicker werden. Drum: Während ich zwar keine gewinnmaximierende, aber wenigstens erlösoptimierende Verkaufsgespräche zu führen versuchte, fielen mir die Buben laufend in den Rücken: «Neinei, isch scho guet, mir mached en Fründschaftspriis – en Franke isch okay!»


Und so wurde aus den früheren Vorwürfen «Was, nur so wänig Batzeli hämmer gmacht?» plötzlich «Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach!»

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