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Die Angst der Zürcher vor dem Traualtar

Von: Jan Strobel

21. Februar 2013

Noch nie war die Kluft zwischen der Zahl der Ledigen und Verheirateten in der Stadt so gross wie heute.

Der „Spiegel“ ahnte es bereits 1974: Die Einzelexistenz werde zur Massenerscheinung, Ledigsein zum akzeptierten „oder gar angestrebten Way of Life.“ So richtig vorstellen konnte sich das damals die breite Gesellschaft - trotz 68er-Revolte - offenbar noch nicht. Besonders die Singles, die grösste Gruppe unter den Ledigen, galten manchem als Stadtneurotiker, „die in einer hochkommerzialisierten Subkultur leben, in der ihnen das Konsumangebot vortäuscht, sich von der Angst vorm Alleinsein loskaufen zu können“, hiess es im „Spiegel“ weiter.

Heute ist das Ledigsein in den Städten natürlich längst zum Lebensmodell der Mehrheit geworden, besonders auch in Zürich, das belegen die Zahlen des neuen statistischen Jahrbuchs der Stadt. Seit 1990 gibt es in Zürich ununterbrochen mehr ledige als verheiratete Personen , und die Kluft zwischen den beiden Zahlen hat sich zu Gunsten der Ledigen kontinuierlich vergrössert. 1990 standen noch 157 310 Ledige 152 467 Verheirateten mehr oder weniger gleichwertig gegenüber. 2010 schliesslich betrug das Verhältnis 186 929 (Ledige) zu 131 448 (Verheiratete). Die Zahlen zeigen im Übrigen auch: Die Mehrheit der Ledigen ist in Zürich männlich.

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