mobile Navigation

News

Am Filmset zum neuen Zürcher «Tatort»: Die Kommissarinnen Anna Pieri Zuercher (vorne) und Carol Schuler (hinten) sowie Staatsanwältin Rachel Braunschweig (Mitte) entdecken eine mumifizierte Leiche im Park. Trotz eisigen Temperaturen ist die Stimmung am Set beschwingt. Bilder: SRF/Sava Hlavacek

Dreharbeiten in der Kälte und Zürichs erste «Tatort»-Leiche

Von: Ginger Hebel

10. Dezember 2019

Setbesuch: Derzeit werden in Zürich die ersten Folgen des Schweizer «Tatorts» gedreht. Künftig werden die Kommissarinnen Carol Schuler und Anna Pieri Zuercher Verbrechen lösen. Das «Tagblatt» war am Filmset.

Die Gebeine liegen aufgebahrt im Park, die Forensiker sind im Element. «Ruhe, wir drehen», ruft die Regie. Alle arbeiten hoch konzentriert. Die beiden Kommissarinnen Carol Schuler (alias Tessa Ott) und Anna Pieri Zuercher (alias Isabelle Grandjean) lösen den ersten Fall für den neuen Schweizer «Tatort» «Züri brännt». Er führt zurück in die 80er-Jahre, als Zürich brannte und die Jugend für ihre Rechte und Träume kämpfte. 40 Schauspielerinnen und Schauspieler stehen im Einsatz, darunter 600 Statisten.

«Wir stehen unter Druck»

Drehort ist der Garten der Villa Patumbah im Zürcher Seefeld. Der Wind peitscht. Die Schauspielerinnen frieren, doch das müssen sie überspielen. «Es ist so kalt, dass einem beim Sprechen fast der Mund einfriert. Zudem bekomme ich im Winter schnell eine rote Nase», sagt Anna Pieri Zuercher und lächelt professionell.

Immer wieder sonntags sitzen Tausende Schweizerinnen und Schweizer vor dem Fernseher und gucken «Tatort». Anna Pieri Zuercher und Carol Schuler treten in die Fussstapfen des ehemaligen Luzerner «Tatort»-Duos Stefan Gubser und Delia Mayer. Die neuen Kommissarinnen wissen noch nicht, wie sie beim Fernsehpublikum ankommen werden. «Natürlich stehen wir unter Druck, aber wir geben unser Bestes, es macht Spass», sagt Anna Pieri Zuercher. Nach einer Ausbildung zur Pianistin studierte sie Schauspiel. Für ihre Rolle in der Serie «Doppelleben» bekam sie vergangenen Januar den Schweizer Fernsehfilmpreis für die beste weibliche Hauptrolle verliehen. Sie ist glücklich, dass sie künftig mit Carol Schuler vor der Kamera stehen und für den «Tatort» ermitteln darf. «Wir haben schon beim Casting gemerkt, dass das mit uns super gut passt.»

Carol Schuler nickt zustimmend. Im zarten Alter von zwölf Jahren gewann sie den Schweizer Filmpreis für ihre Rolle in «Lieber Brad». Die 32-jährige Winterthurerin lebt mittlerweile in Berlin und spielt als Theaterdarstellerin in der obersten Liga. Die «Tatort»-Rolle ist ein Meilenstein in ihrer Karriere. «Das ist eine grosse Sache. Natürlich möchte man die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht enttäuschen. Dennoch ist es wichtig, bei sich zu bleiben und sich selbst zu vertrauen. Es wird immer Leute geben, die einen nicht gut finden.» Gedreht wird bis Ende Januar an verschiedenen Orten in Zürich, darunter auf dem Sechseläutenplatz, der Hardturmbrache, im Staatsarchiv und auf der Duttweilerbrücke.

Während der Dreharbeiten leben die Frauen in Apartments in Zürich. «Meine Familie kommt mich oft besuchen, dann geniessen wir die Zeit und kochen», sagt Anna Pieri ­Zuercher. Die gebürtige Bernerin lebt mit Mann und Sohn in Lausanne. Auch Carol Schuler freut sich, während der Dreharbeiten wieder näher bei ihrer Familie und ihren alten Freunden zu sein. «Jetzt habe ich endlich Zeit für die Gräbli-Bar, meine Lieblingsbar in Zürich.» Die «Tatort»-Dreharbeiten beginnen früh. Carol Schuler: «Bereits am Morgen fit und voller Energie zu sein, ist für mich eine Herausforderung. Ich bin ein Nachtvogel.»

Weitere Informationen: Der erste Zürcher «Tatort» wird im Herbst 2020 ausgestrahlt, der zweite im Frühling 2021. Die Dreharbeiten finden noch bis Ende Januar in Zürich statt.

zurück zu News

Artikel bewerten

Gefällt mir 2 ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare