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Demonstrieren vor Ort die Gefährlichkeit der Unterführung: SP-Gemeinderat Pascal Lamprecht (r.) und Daniel Zeller, Vorstandsmitglied des QV Grünau. Bild: SB

Dunkle Verbindung ans Licht bringen

Von: Sacha Beuth

07. September 2021

Die A1-Unterführung zwischen Max-Högger-Strasse und Meierwiesenstrasse sorgt immer wieder für Konfliktsituationen. Nun schlagen zwei SP-Gemeinderäte mittels Motion vor, das Problem mit einer Überführung zu entschärfen.

Vorbildlich klingelt die Velofahrerin, bevor sie vom Quartier Grünau kommend zur Unterführung runterfährt und dort um die Ecke in Richtung Bahnhof Altstetten biegt. Zum Glück, denn so hat eine Gruppe Fussgänger gerade noch Zeit, auszuweichen. Nicht immer geht es so glimpflich ab. «Quartierbewohner melden uns schon seit Jahren, dass es dort immer wieder zu Zusammenstössen kommt. Die Unterführung ist zu eng, zu dunkel und bei den Auf- und Abgängen zu unübersichtlich», erzählt Daniel Zeller, Vorstandsmitglied des Quartiervereins Grünau. Die Missstände müssten dringend behoben werden. Das haben auch die beiden SP-Gemeinderäte Pascal Lamp­recht und Mathias Manz erkannt. Sie wollen die Passarelle ans Licht holen und haben darum kürzlich eine Motion eingereicht. Nach dieser soll der Stadtrat eine kreditschaffende Weisung für «ein Projekt einer Überquerung der Autobahn (für alle nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmenden) zwischen dem Quartier Grünau und dem Bahnhof Altstetten» vorlegen.

Zwar besteht nebst der Unterführung mit der rund 30 Meter weiter westlich verlaufenden «Grünen Brücke» bereits eine weitere Passerelle. «Doch diese ist für den Veloverkehr nicht geeignet, da sie nur über Treppen und je einen Lift zugänglich ist», sagt Lamprecht. Eine strikte Trennung zur Alleinnutzung der Unterführung für Velofahrer und der Überführung nur für Fussgänger erscheint weder Lamprecht noch Zeller ausreichend beziehungsweise sinnvoll. «Im Hinblick auf die in nächster Zeit anstehenden Infrastrukturprojekte nördlich und südlich des A1-Autobahnabschnitts wie der Eishockey-Arena, des Sekundarschulhauses Tüffenwies und des Ersatzneubaus des Alterszentrums ist mit einer deutlich stärkeren Frequentierung der Verbindungen zu rechnen. Statt zu Zwischenfällen zwischen Velofahrenden und Fussgängern kommt es in der Unterführung dann einfach zu mehr Zusammenstössen zwischen Velofahrenden», erklärt Zeller.

Stellt sich noch die Frage, warum nicht einfach die Unterführung verbreitert und die Rampen und Winkel angepasst werden. Zumal ohnehin eine Umgestaltung des A1-Teilstücks in diesem Gebiet ansteht und eine Beteiligung der Stadt daran vorgesehen ist. «Die bestehende Unterführung ist im Eigentum des Bundesamtes für Strassen ASTRA. Und dieses hat unseren Informationen zufolge keinen Handlungsbedarf, die Situation zu verändern», sagt Lamprecht. Mangelndes Interesse, das zu Lasten eines Quartiers geht, dessen Anbindung an Altstetten ohnehin schlecht ist, wie Zeller betont. Für ihn ist ohnehin schleierhaft, warum lange nichts zur Verbesserung der Situation unternommen wurde. «Schon vor Jahren haben wir die Stadt darauf hingewiesen, dass die gegenwärtigen Verbindungen nicht ausreichen. Als dann im Zuge des Entwicklungsleitbildes Altstetten an einer Quartierveranstaltung 2014 ein Modell mit einer Y-förmigen Brücke über die Autobahn vorgestellt wurde, haben wir uns riesig gefreut. Warum wird das nicht umgesetzt?» Von Seiten des Amtes für Städtebau heisst es dazu, dass Modelle, die zu so einem frühen Stadium vorgestellt werden, nur als Idee und nicht als Verbindlichkeit aufzufassen seien. Und Evelyne Richiger, Sprecherin des Tiefbauamts, ergänzt, dass «laut Richtplan die Verbindung Altstetterplatz - Meierwiesenstrasse in den nächsten Jahren verbessert wird.»

Was ist Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

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