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Trotz Monsterbaustelle: Der Flohmarkt am Bürkliplatz hat die Saison erfolgreich eröffnet. Bild: PD

Ein Flohmarkt sucht neue Wege

Von: Jan Strobel

05. Mai 2015

Flohmarkt Bürkliplatz: Der grösste Zürcher Flohmarkt steht vor einigen Herausforderungen. Seine neue Vereinspräsidentin Monika Luck möchte sie angehen.

Für Monika Luck, die neue Präsidentin der Vereinigung Zürcher Flohmarkt (VZF), ist der Start der 44. Saison auf dem Bürkliplatz am letzten Samstag geglückt. Obwohl das Wetter am Vormittag schlecht war und die Auswirkungen der Monsterbaustelle am Bellevue noch nicht genau eingeschätzt werden konnten, blickt sie positiv in die neue Saison. Der Markt drohte zwischen all den Stellwänden für die Passanten beinahe unterzugehen, doch so schwierig, wie befürchtet, sei es am 2. Mai dann doch nicht geworden, sagt Luck, die kurzerhand auf der Passerelle zur Bürkliterrasse zusammen mit ihrem Mann eine Blache aufhängte, um auf den Traditionsmarkt aufmerksam zu machen.

Trotzdem muss der Marktbetrieb wegen der Baustelle am 11. und 18. Juli ruhen, ebenso am 1. August und während der Street-Parade am 29. August. «Deshalb haben wir beim Stadtrat eine Verlängerung der Saison in den November hinein beantragt, um diese Ausfälle kompensieren zu können.» Derzeit ist der Antrag noch in der Vernehmlassung.
VZF-Präsidentin Luck sieht aber auch noch andere Baustellen, die sie angehen möchte. Immerhin gilt es, den Flohmarkt für die Zukunft zu rüsten. Handlungsbedarf ortet die 65-Jährige zum Beispiel bei den Öffnungszeiten: «Die Lebensgewohnheiten haben sich geändert, ebenso die Ladenöffnungszeiten in der ­Innenstadt. Nur der Flohmarkt auf dem Bürkliplatz muss bereits um 16 Uhr schliessen», sagt Luck.
Mit einer Unterschriftensammlung möchte sie erreichen, dass der Flohmarkt bereits in der nächsten Saison zumindest bis 17 Uhr geöffnet sein darf. «Gemäss der neuen Marktverordnung wären nämlich sogar Marktzeiten bis 21 Uhr erlaubt», gibt sie zu Bedenken.

Gedanken macht sich die ehemalige Geschäftsleiterin des Zürcher Werbeclubs, die selbst seit 1978 am Bürkliplatz mit einem Stand präsent ist, auch über den Nachwuchs. «Das Durchschnittsalter bei den rund 100 Mitgliedern der VZF ist sehr hoch. Und die Jungen möchten sich nicht mehr unbedingt im Rahmen eines Vereins für den Flohmarkt engagieren», sagt sie. «Da müssen wir neue Wege finden.» Eine engagierte, junge Zürcherin habe bereits die Idee ­eines eigenen Flohmarkt-Blogs ins Spiel gebracht. «Solche Kanäle müssen wir nutzen.» In den letzten Jahren, meint Luck, hätten die Probleme und Herausforderungen dieser Zürcher Institution viel zu oft ein Dornröschendasein gefristet. «Der Flohmarkt wurde fast nicht mehr wahrgenommen, so alltäglich wurde er.»

Das zeige sich zum Beispiel auch auf der Website von Zürich Tourismus. «Dort sind unter der Rubrik Flohmärkte zuerst diejenigen in Baar und Kloten aufgeführt. Erst an vierter Stelle kommt der grösste Zürcher Flohmarkt auf dem Bürkliplatz – ­allerdings verlinkt mit einem Foto vom Gemüse- und Blumenmarkt, die am Dienstag oder Freitag stattfinden.»

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