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40 cm, die für ältere Passagiere bei der Station Friesenberg zur Herausforderung werden können. Bild: JS

Ein grosser Schritt für die Friesenberger

Von: Jan Strobel

14. Januar 2014

Wenn die Meiers die SZU bei der Haltestelle Friesenberg besteigen wollen, werden sie ängstlich: Der Einstieg ist ihnen viel zu hoch - auch bei den neuen Waggons.

Otto Meier (82) und seine Frau Margrit (80) leben seit einigen Jahren in einer Alterswohnung im Friesenberg-Quartier. Sie geniessen die Lebensqualität, sind rüstig unterwegs. Und dennoch: Wenn die Meiers die Uetlibergbahn SZU bei ihrer Station Friesenberg besteigen wollen, werden sie plötzlich unsicher und ängstlich. Die Einstiegshöhe zwischen dem Perron und den Waggons ist ihnen zu hoch, nur mit einiger Mühe und zudem unter Zeitdruck können sie die Lücke meistern, da ändern auch die vorhandenen Zutrittsstufen nichts daran. Otto Meier hat kürzlich nachgemessen, nachdem er sich, wie er sagt, beim Ausstieg fast einen leichten Muskelriss geholt habe: «Die Einstiegshöhe eines Trittes beträgt zirka 40 cm. Das ist eindeutig ein unzumutbarer Zustand für ältere und gehbehinderte Personen.»

Einige Haltestellen seien angepasst worden, nachdem die neuen Fahrzeuge in Betrieb genommen wurden, doch genau die Haltestelle in der Nähe eines Altersheims wolle die SZU noch Monate, wenn nicht Jahre, so stehen lassen, meint er. «Zudem  benutzen trotz Fahrverbot immer wieder Velofahrer das Perron und behinderten wartende Personen.» Die Meiers fordern auf einer Länge von mindestens zehn Metern eine zusätzliche, breitere Einstiegsstufe und ein konsequenteres Fahrverbot.

Dass sich der Einstieg bei der Haltestelle Friesenberg auch mit den neuen Fahrzeugen nicht verbessert hat, ist auch der SZU bekannt. Der Grund liege in der Topographie. Da der Weg leicht ansteigt ist der Zutritt nicht bei jeder Tür gleich.

Und: «Die neuen Züge sind für ebenerdige Zustiege ausgelegt, wie zum Beispiel bei den Haltestellen Binz, Uetliberg und Selnau», sagt Benedikt Wittwer, Bereichsleiter Technik bei der SZU. Das gleiche Konzept sei aber auch für den Neubau der Haltestelle Friesenberg unterhalb des Bahnübergangs vorgesehen. «Das Baugesuch wurde im letzten Jahr eingereicht und ist jetzt in der Bewilligungsphase.»
Gegen dieses Neubauprojekt sind im Quartier allerdings Einsprachen erhoben worden. Wann mit der Umsetzung begonnen werden kann, ist daher noch unklar. Die SZU rechnet nicht damit, dass der Baustart noch vor 2015/2016 erfolgt.

«Kurzfristig konnten wir leider nur die vorhandenen Zutrittsstufen verlängern und zum Teil mit einem zweiten Tritt ergänzen», so Wittwer. «Breitere Stufen waren nicht möglich, weil der Durchgang für Fahrzeuge gewährleistet sein muss.» Die SZU beruft sich dabei auf die Auflage der Stadt: Der gemäss ist die Station Friesenberg eben nicht nur eine Haltestelle, sondern auch ein Durchgangsweg.

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