mobile Navigation

News

Neue Krypto-Briefmarke der Schweizer Post: Der Teil aus Papier dient einerseits als selbstklebende Frankatur und enthält andererseits einen QR-Code für den Zugang zum digitalen Sujet sowie ein graues Rubbelfeld mit dem Code zur digitalen Weitergabe. Bild: PD

Eine Marke, die Berge versetzt

Von: Sacha Beuth

30. November 2021

Die Schweizerische Post gibt seit dem 25. November erstmals eine Krypto-Briefmarke heraus. Diese ist an eine herkömmliche Marke aus Papier gekoppelt, kann aber von dieser losgelöst gesammelt und gehandelt werden und weist 13 verschiedene Motive auf, die von einem Zürcher Illustrator entworfen wurden.

Die Schweizerische Post feierte am 25. November eine besondere Premiere. Erstmals präsentierte sie eine Krypto-Briefmarke. Diese besteht aus einem herkömmlichen Papierteil, mit dem auch Postsendungen frankiert werden können, und einem digitalen Teil, der als Sammel-, Tausch- oder Handelsobjekt dienen soll.

Mit der neuen «Swiss Crypto Stamp» will die Post eine Brücke zwischen der physischen und der digitalen Welt schlagen und auch kryptoaffine Sammler ansprechen. Die limitierte Gesamtauflage der Serie beträgt 175 000 Exemplare. Während die physische, selbstklebende Briefmarke nur eine Weltkugel mit kleinem Matterhorn und Mond als Sujet enthält, ist der digitale Teil mit einem von 13 Sujets beziehungsweise Token in – um den Sammelreiz zu erhöhen – unterschiedlich grosser Auflage von 50 bis 65 000 Exemplaren erweitert. Die Sujets zeigen teils alleinstehende, teils mit Tieren kombinierte Schweizer Berge (siehe crypto-­stamp.post.ch/de). «Den Mond haben wir gewählt, weil er in der Kryptowelt für ‹to the moon›, also steigende Preise, steht. Dies sollte mit Swissness kombiniert werden und was eignet sich da besser als unsere ikonischen Berge», erklärt Post-Mediensprecher Stefan Dauner.

QR-Code gibt Sujet preis

Gestalterisch umgesetzt hat die Sujets der in Zürich lebende und arbeitende Gregor Forster. Dem 31-Jährigen, der sich als Jugend-, Kinder- und Lehrmittelbuch-Illustrator sowohl im In- wie im Ausland einen Namen gemacht hat, war die Zusammenarbeit mit der Post eine grosse Freude. «Nachdem ich mich bereits zuvor einige Male erfolglos für die Gestaltung von Briefmarken beworben hatte, hat es nun endlich geklappt.» Innert zweier Monate konnte Forster das Thema bildlich umsetzen. «Die grosse Herausforderung war dabei, dass ich anfangs nicht wusste, wie viele Elemente auf die Marke kommen, und darum in der Gestaltung sehr flexibel sein musste.»

Zwei der angesprochenen Elemente, der QR-Code und die graue Rubbelfläche, werden für den Kryptoteil der Marke benötigt. Christian di Giorgio, Leiter Blockchain-Lösungen der Firma Inacta, die im Auftrag der Post die technische Umsetzung der «Swiss Crypto Stamp» übernommen hat, erklärt: «Beim Kauf der Briefmarke weiss der Käufer nicht, welches der 13 digitalen Sujets, in der Fachsprache Token genannt, hinterlegt ist. Diese sind nach dem Zufallsprinzip vergeben und werden dem jeweiligen Käufer visualisiert, wenn er durch einlesen des QR-Codes auf die Website der Post gelangt. Während der Käufer die analoge Marke weitergeben oder zur Frankatur nutzen kann, bleibt er unabhängig davon weiter im Besitz der digitalen Abbildung. Die kann er erst weitertransferieren, wenn er den Private Key (persönlicher Code) hinter dem grauen Feld freigerubbelt hat. Mit diesem gelangt er zu einer speziellen Website der Post, die eine Transfer-Wegleitung enthält.»

Verkauft wurden die Krypto-Briefmarken übrigens an Schaltern ausgewählter Postfilialen oder online unter www.postshop.ch. War man bei der Post anhand von Erfahrungen im europäischen Ausland, wo gewisse Länder bereits positive Erfahrungen mit der Initiierung von Krypto-Briefmarken machten, vorsichtig optimistisch, so übertraf der Verkaufsstart der «Swiss Crypto Stamp» laut Stefan Dauner alle Erwartungen. «Innert weniger Stunden waren bereits alle 175 000 Exemplare verkauft.» Die neue Marke kann offenbar sprichwörtlich Berge versetzen.

zurück zu News

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare