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Vom blauen Himmel ab ins Dunkel: Ein Postulat von GLP und FDP sieht vor, die SZU zu verlängern und unterirdisch zu verlegen. Bild: SZU

Erhält Zürich doch noch eine U-Bahn?

Von: Sacha Beuth

17. Dezember 2019

Die SZU und die Forchbahn sollen verlängert und unterirdisch verlegt werden. Das sehen zwei Postulate vor, welche Kantonsräte von GLP und FDP beim Regierungsrat eingereicht haben. Hauptzweck ist, die wachsenden Forschungs- und Hochschulgebiete besser mit dem öffentlichen Verkehr zu erschliessen.

Nachdem 1973 das Stimmvolk ein U-Bahn-Projekt für Zürich verworfen hatte, warten Kantonsratsvertreter von GLP und FDP nun mit einer neuen Idee dafür auf. In zwei Postulaten fordern sie den Regierungsrat auf, sowohl eine unterirdische Verlängerung der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn SZU wie der Forchbahn prüfen zu lassen.

Für die unterirdische Verlegung und Verlängerung der SZU sind zwei Varianten angedacht. Variante 1 sieht eine Verlängerung von der SZU-Station Hauptbahnhof über das Hochschulgebiet Zentrum und weiter zur Universität Irchel bis zur ETH Hönggerberg vor. In Variante 2 würde die Linie ab SZU-Station Bahnhof Selnau über eine neue Haltestelle im HB weiter Richtung Norden zur Universität Irchel und dann zur ETH Hönggerberg führen. «Die ÖV-Erschliessung der städtischen Hochschulgebiete Zentrum, Irchel und Hönggerberg ist bereits heute unzureichend. Und die Situation dürfte sich noch verschlimmern, wenn die geplanten Erweiterungen in allen drei Einrichtungen umgesetzt werden bzw. sind», begründet GLP-Kantonsrat und Postulats-Mitunterzeichner Thomas Wirth das Anliegen. Eine oberirdische Linienverlängerung sei keine Alternative. «Dort fehlt es an Raum», so Wirth.

Das ist auch ein Grund, warum eine Verlängerung der Forchbahn, wie im zweiten Postulat angedacht, ebenfalls unterirdisch geführt werden soll. Thomas Wirth gehört hier ebenfalls zu den Postulatserstellern. «Mit dem Ausbau der Lengg zu einem Forschungs- und Gesundheitszentrum entsteht dort ein grosses Arbeitsplatzgebiet. Obwohl der dadurch erwartete Mehrverkehr durch die neue Linienführung des 15er-Trams abgewickelt werden könnte, wird die Fahrplanstabilität insgesamt abnehmen. Auf der Achse Stadelhofen–Rehalp würden dann nämlich zwischen Stadelhofen und Hegibachplatz 4 und zwischen Hegibachplatz und Rehalp 3 Linien verkehren», erklärt Wirth. Würde die Forchbahn aber ab Zumikon oder ab Zollikerberg unterirdisch geführt, liesse sich dieses Problem lösen und die Forchbahn erhält Kapazitätsreserven, um den Mehrverkehr durch das erwartete Bevölkerungswachstum aufzunehmen. Zusätzlich habe sich die Frage gestellt, ob und wie die Forchbahn ins Stadtgebiet verlängert werden könnte. Dafür sollen mindestens zwei Varianten geprüft werden. Die eine sieht eine Verlängerung via Paradeplatz über Albisrieden nach Altstetten vor. Die andere eine Verlängerung über das Hochschulgebiet HGZZ über Uni Irchel nach Oerlikon.

Konzept für 40 Jahre

Wirth und seine Mitstreiter hoffen nun, dass das Postulat zur Annahme empfohlen und dann möglichst schnell zur Ausarbeitung vorgelegt wird. «Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir müssen jetzt darüber nachdenken, welche Alternativkonzepte es gibt, und uns bewusst sein, dass diese dann für die nächsten 40 Jahre entscheidend sein werden.»

Was ist Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

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