mobile Navigation

News

Esoterikmesse Lebenskraft: Infosekta warnt

26. Februar 2014

Lesen Sie zuerst die Pressemitteilung des Veranstalters und dann die Kritik von Infosekta

Veranstalter: 26. Jahre Lebenskraft vom 27. Februar bis 2. März im Kongresshaus Zürich

Bisherige wissenschaftliche Weltbilder sind am kollabieren. Neue Wirklichkeiten und Zusammenhänge werden erkannt. Jeder Mensch hat die grosse Chance, die neuen Dimensionen und Aspekte der Wirklichkeit zu erkennen, um für sich und die Welt heil und wunders ame Veränderungen zu bewirken.

Immer wieder gelingt es der Lebenskraft, zeitgemässe Themen mit hervorragenden Referenten zu präsentieren – von den Schöpfungsordnungen übers Erwachen, gesundheitlichen Empfehlungen vom Mediziner wie auch der russischen Scha manin Lumira bis zum Frausein im neuen Zeitalter, unter anderem mit der beliebten Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek.

Im Messegeschehen mit ca. 150 Ausstellern werden nicht alltägliche Waren und Dienstleistungen angeboten: der Blick in die Karten, Hände oder Augen (Iris Diagnose), Jenseitskontakte, Channeling (Kristallschädel Channeling für 2014 von Karin Tag), viele Heilungsaktivitäten (Gruppenheilungs Meditationen wie auch kostenfreie Einzelbehandlungen) und eine Fülle von Vorträgen vermitteln Wissen der anderen Art.

Öffnungszeiten: Do 17 – 21 h / Fr 11 – 21 h / Sa 11 – 21 h / So 11 – 17 h 

Infosekta: Das Who ist Who der Jenseitskontaktierer, Lichtmesser und Weltverschwörer

Auch die diesjährige Lebenskraft, die morgen Donnerstag beginnt, ist ein Who is Who der Esoterikszene. Zu vielen Anbietern erreichen infoSekta seit Jahren Anfragen: Etwa zu Jakob Bösch, Psychiater und Vertreter der sog. „Lichtnahrung“. Oder Harald Wessbecher, einem bekannten deutschen Medium. Oder zu Chamuel, einem Engels-Medium. 35% der Anfragen an infoSekta beziehen sich auf esoterische Gruppen und Einzelanbieter.

An der Lebenskraft 2014 wird man auch El.An.Rea als weitere Verterterin der „Lichtnahrung“ treffen. Sie selbst hat 1987 ein „Indigo-Kind“ geboren und geht davon aus, dass ab 1992 nur noch „Indigos“ zur Welt kommen. Diese zeichnen sich u.a. angeblich dadurch aus, dass sie nicht essen müssen. „Die lichten neuen Kinder, die jetzt geboren werden, sind meistens als Lichtnährer geboren“. Sie kenne auch einige Leute, die ausprobiert hätten, ob ein solches Kind nach dem Abstillen einfach nichts esse – und es funktioniere. Nur dass es halt die Gesetze gebe, dass man Kinder füttern müsse (siehe auch Film auf Youtube)

An der Lebenskraft 2014 tritt dieses Jahr auch der Schweizer Star der Szene, Pascal Voggenhuber, auf, bekannt für seine detailliert beschriebenen Jenseitskontakte. Seit der Erfahrung der eigenen Vaterschaft weiss er, dass man Eltern, die ein Kind verlieren, nicht so direkt sagen kann, die Seele des Kindes müsse noch etwas lernen – solche „Wahrheiten“ gelte es psychologisch angemessen zu vermitteln.

Auch Karin Bamberg alias Claire La Belle hat tröstende Worte für Eltern: „Jede Behinderung ist also sehr wohl ausgesucht und hat nichts mit Sauerstoffmangel bei der Geburt oder ähnlichen Theorien zu tun. Auch brauchen die Eltern sich keine Sorge zu machen: Sie haben meist mit der Behinderung des Kindes am wenigsten zu tun, sondern haben sich nur vorinkarnatorisch bereit erklärt, einer hochbelasteten Seele ihr Schicksal möglichst zu erleichtern“ (Heilung von der Seele her, 3. Band).

Oder Hans-Jürgen Klaussner, Verschwörungstheoretiker aus dem rechts-esoterischen Spektrum, Mitbegründer der HuMan-Weg-Partei, der seit Jahren durch antisemitische Äusserungen auffällt. Schon 1997 berichtete der Beobachter (15/97) kritisch über das finanzielle Gebaren von Klaussners damaliger „Werte-Erhaltungs-Genossenschaft“ (WEG), die ebenfalls zum Ziel hatte, seine „Wirtschaftstheorie“ umzusetzen.

Mündige Bürger oder selber schuld?

Die Lebenskraft richtet sich an mündige BürgerInnen – aber sind sie auch informiert? Heute wird in den Medien oft unkritisch über esoterische AnbieterInnen berichtet. Pascal Voggenhuber bekam auf Sat1 Schweiz ein eigenes Format, geht bei privaten TV-Stationen ein und aus. Lieber wird ironisch kommentiert statt kritisch nachgefragt. Jede/r darf schliesslich glauben, was er/sie will.

infoSekta berät Betroffene, die – oft enttäuscht von der Schulmedizin – auf die alternative Hilfe von esoterischen AnbieterInnen hoffen und im Laufe der Behandlung in Abhängigkeit geraten. Sind sie oder die vielen offensichtlich gesundheitlich angeschlagenen Personen, denen man an der Esoterik-Messe begegnet, also alle selber schuld?

Eingefleischte Esoteriker würden sagen natürlich: Sie haben sich die Krankheit ausgesucht, müssen Karma-Schuld abtragen, haben die Blockaden nicht gelöst – selber schuld.

Esoterik folgt bestimmten Gesetzmässigkeiten, die schädliche Folgen haben können. Das dürfte vielen BesucherInnen der Lebenskraft nur teilweise bewusst sein. Umso wichtiger ist es, darüber kritisch zu informieren.

zurück zu News

Artikel bewerten

Gefällt mir 5 ·  
5.0 von 5

Leserkommentare

Keine Kommentare