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Alle Hände voll zu tun: Stadtförster Nils Schönenberger und Forstwart-Lehrling Simon Arnold packen im Forstgarten Albisgüetli einen Christbaum ins Netz. Bild: GH

Gesunde Tannen fürs Fest

Von: Ginger Hebel

19. Dezember 2023

Weihnachtsbäume  Schweizweit werden jährlich 1,7 Millionen Tannenbäume verkauft, etwas mehr als die Hälfte wird aus dem Ausland importiert. Beliebt sind aber vor allem Tannen aus dem Zürcher Forstgarten. Von Ginger Hebel

Für Stadtförster Nils Schönenberger ist es eine strenge, aber schöne Zeit. Der Weihnachtsbaumverkauf ist in vollem Gang. Grün Stadt Zürich verkauft während der Adventszeit rund 5000 Tannen aus den eigenen Weihnachtsbaumkulturen, darunter auch 40-jährige Prachtbäume. Allein im Forstgarten Albisgüetli wachsen 120 000 Fichten, Blautannen und Nordmannstannen – Letztere ist die Beliebteste von allen. «Wir verkaufen noch mehr Bäume als letztes Jahr. Von den Bestellungen werden wir regelrecht überrannt», sagt Nils Schönenberger. Statt die Weihnachtsbäume vor Ort abzuholen, können die Tannen auch nach Hause bestellt werden. Ab Waldrevier Uetliberg kostet der Transport für einen Baum bis drei Meter Höhe innerhalb der Stadt Zürich 70 Franken, ausserhalb 120 Franken.

Nils Schönenberger ist seit letztem Jahr neuer Revierförster vom Uetliberg und pflegt die eigene Baumkultur mit Herzblut. «Durch die vielen Niederschläge im Frühling sind unsere Bäume gut gewachsen.» Alle grossen Tannen, die in den Zürcher Quartieren und im Hauptbahnhof aufs grosse Fest einstimmen, stammen vom Zürcher Forstgarten im Stadtwald. Auch jetzt, kurz vor Heiligabend, hat es noch eine grosse Auswahl an Bäumen für jeden Geschmack. «Bis am 23. Dezember sind wir für unsere Kundschaft da und verkaufen Weihnachtsbäume», sagt Schönenberger und packt zusammen mit Forstwart-Lehrling Simon Arnold einen Baum ins Netz. «Es ist eine spannende Zeit», sagt der Lehrling. Die Leute seien glücklich, wenn sie einen Baum sehen, der ihnen gefalle. Simon hat Freu­de an seiner Lehre. «Die Waldpflege mit der Holzerei liegt mir besonders.»

Bäume dieses Jahr teurer

Noch im vergangenen Jahr sind die Preise bei den einheimischen Weihnachtsbäumen stabil geblieben. «Jetzt mussten wir die Preise allerdings dem Marktniveau anpassen, um die steigenden Lohn- und Materialkosten decken zu können», sagt Schönenberger. Für eine mittelgrosse Nordmann-­Tan­ne, die letztes Jahr noch rund 55 bis 65 Franken kostete, muss man jetzt zwischen 60 und 70 Franken hinblättern. Auch die ganz kleinen Bäume wurden teurer. Schönenberger: «Es dauert auch bei kleinen Exemplaren vier bis fünf Jahre, bis sie ihre Grösse erreicht haben. Da steckt viel Arbeit drin.» Das Forstwart-Team pflegt die Bäume rund ums Jahr und baut sie ökologisch an, ohne Chemie. Je nach Witterung wird das Gras drei- bis viermal jährlich gemäht, damit sich die Tannen entfalten können.

Der Revierförster hat ein intensives Jahr hinter sich. Der Klimawandel stellt ihn vor grosse Herausforderungen. «Viele Baumarten haben Mühe», betont der 32-Jährige. Die Buche werde oben dürr, die dicken Pfahlwurzeln der Weisstanne können nur schwer Grundwasser aufnehmen, der Borkenkäfer befällt die mächtige Fichte. «Wir haben dadurch leider nicht mehr so viele Fichten in unseren Wäldern.» Auch das Eschentriebsterben hält die Förster auf Trab. Der eingeschleppte Pilz macht die Bäume krank. Bei der Waldpflege setzen sie daher auf die Dauerwald-Bewirtschaftung, um die Vielfalt zu fördern. Dennoch: «Der Wald wird sich in Zukunft verändern», ist Schönenberger überzeugt. Auch er wird Weihnachten mit einem Baum aus dem Forstgarten feiern: «Aber ohne echte Kerzen. Es ist einfach zu gefährlich.» 

Tipps für einen schönen Christbaum

∙ Je grösser der Baum, desto grösser sollte der Ständer sein.

∙ Immer frisches Wasser in den Baumständer füllen.

∙ Nicht zu nah an der Heizung aufstellen. Kein Durchzug, bei Bodenheizungen den Baum erhöht aufstellen.

Christbaumverkauf: Forstgarten Albisgüetli, bis 23. Dezember, 8 bis 17 Uhr

Werkhof Hönggerberg, bis 23. Dezember, 9 bis 16 Uhr

Selberschneiden: Werkhof Hönggerberg, 23. Dezember, 9 bis 16 Uhr

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