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ZVV-Verkaufsstelle in der Post am Schwamendingerplatz: Seit Ende Jahr ist sie geschlossen, aber der Mietzins läuft weiter. Bild: PD

Kampf geht weiter

Von: Werner Schüepp

26. Februar 2019

Die ZVV-Verkaufsstelle am Schwamendingerplatz ist zu – aber der Zürcher Verkehrsverbund zahlt weiterhin Miete für die ungenutzte Fläche.

Über 3500 Unterstützer einer Petition, der Gemeinderat von Zürich, zwei betroffene Quartiervereine sowie Vertreter des Kantonsrats setzten sich für den Erhalt der Verkaufsstellen des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) am Goldbrunnenplatz in Wiedikon und am Schwamendingerplatz ein. Die Postulate von FDP und SVP im Gemeinderat und jene der SP, CVP und SVP im Kantonsrat bewirkte allerdings nichts: Ende vergangenen Jahres machte der ZVV die zwei langjährigen Verkaufsstellen dicht, weil die Nachfrage nachlässt und somit die Wirtschaftlichkeit sinkt. Der Zürcher Regierungsrat teilte mit, er könne verstehen, dass die Schliessung Unverständnis auslöse, aber sie sei aufgrund der Vertriebsstrategie gefällt worden, die vom Kantonsrat selber verabschiedet worden sei.

Die Grundversorgung sei nach wie vor gewährleistet, auch für Menschen, die kein Handy besitzen. Diese Argumentation will die SP Zürich 12 nicht hinnehmen. «Wir kämpfen weiter gegen die Schliessung der zwei Ticketerias», erklärt SP-Gemeinderat Marcel Savarioud, «der ZVV soll seinen Service-public-Auftrag wahrnehmen.» Gemeinsam mit SP-Kantonsrätin Birgit Tognella-Geertsen hat er im Namen der SP Schwamendingen einen offenen Brief an ZVV-Direktor Franz Kagerbauer geschickt. Dort drin heisst es, der ZVV hätte mit der Schliessung noch zuwarten können. Denn seit Monaten steht nun das Lokal am Goldbrunnenplatz leer, und für die Verkaufsfläche am Schwamendingerplatz (diese befand sich in der Poststelle) müsse bis Ende Mai ­sogar noch Miete bezahlt werden.Savarioud: «Da summieren sich Mietkosten für eine ungenutzte Verkaufsfläche, die letztlich der Steuerzahler berappen muss.» Dem ZVV sei es offenbar lieber, für ungenutzte Flächen Miete zu bezahlen und Personal frühzeitig zu pensionieren oder zu versetzen, als ihren Serviceauftrag wahrzunehmen. Die beiden SP-Politiker fordern Kagerbauer auf, die Bedürfnisse der Bevölkerung ernst zu nehmen und die zwei Verkaufsstellen wieder zu öffnen. 

Grosse Einsparungen
ZVV-Sprecher Thomas Kellenberger bestätigt, dass in diesem Jahr noch Mietkosten anfallen, obwohl die Verkaufsfläche nicht mehr genutzt würde. Dies habe damit zu tun, weil man den letztmöglichen Behandlungstermin des Postulats im Kantonsrat vor der geplanten Schliessung im vergangenen Jahr noch abgewartet hätte. Die Kün­digung des Mietverhältnisses in Schwamendingen erfolgte dann auf Ende November. Der Mietbetrag, der dieses Jahr noch zu zahlen sei, sei im Vergleich zu den gesamten Einsparungen äusserst gering, so Kellenberger. Im Gegenzug spart der ZVV mit der Schliessung der zwei Verkaufsstellen zwischen 500 000 und 600 000 Franken pro Jahr. Die Schliessungen sind ohne Kündigungen abgewickelt worden. Mitarbeiter, die nicht pensioniert wurden, sind innerhalb des Zürcher Verkehrsverbunds Lösungen angeboten worden. Auf Stadtgebiet gibt es noch neun bediente Verkaufsstellen – am Paradeplatz, Bellevue, Albisriederplatz und Hauptbahnhof. Gemäss ZVV sind keine weiteren Schliessungen vorgesehen.

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