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«Wir sind der Meinung, das war spitze»: Fotowerkstatt-Teilnehmer beim Shooting in der Arena. Bild: Fotowerkstatt

Klettern, Tanzen, Boarden – und die Kindheit geniessen

Von: M. Kilchmann, N. Romanelli, A. Sägesser, A. Peter, A. Welle-Skitt

24. Oktober 2017

Vom 8. bis 14. Oktober nahmen 700 Stadtzürcher Jugendliche und 250 Leitende im 33. Sport- und Ferienlager in Fiesch teil. Das vielfältige Angebot wurde nur durch das sonnige Wetter getoppt.

Die 33. Ausgabe des «Zürifiesch» war nicht nur stimmungsmässig, sondern auch wettertechnisch ein voller Erfolg. Patrick Frank, der Präsident des Organisationskomitees, schwärmt: «Sieben Tage Sonne und blauen Himmel hatten wir schon sehr lange nicht mehr.»

Obwohl Fussball die beliebteste Sportart in der Schweiz ist, standen Trampolin, Kickboxen und Parcours bei der Anmeldung an erster Stelle. Zum ersten Mal konnten die Teilnehmer(innen) dieses Jahr auch die Kurse Sneakers und Jazz Dance besuchen. In der Freizeit wagten sich ausserdem einige in den Kletterpark, andere tanzten in der Disco, ­tranken Tee im Tipi oder spielten Minigolf.

Bei der Frage, warum die Jugendlichen ins Fiesch kommen, fällt die Aussage eines Mädchens besonders auf: «In Fiesch müssen wir uns nicht dauernd wie Erwachsene benehmen. Hier darf jeder und jede ein Kind bleiben!»

Impressionen aus Fiesch:

Wie Jugendliche mit Emotionen umgehen

Im Sport- und Ferienlager sind 700 Jugendliche und mit ihnen zahlreiche Dramen. Aber ist es ­eigentlich okay, die eigenen Gefühle zu zeigen? Wir haben uns im Feriendorf umgehört.

In einem Sportlager wie dem in Fiesch gehören Siege und Niederlagen dazu. Damit sind natürlich auch viele Emotionen verbunden. Aber Gefühle kommen nicht nur wegen des Sports auf, sondern auch wegen persönlicher Dramen. Als wir danach fragten, welches Geschlecht allgemein mehr weine, erhielten wir meistens die von uns erwartete Antwort. Die Mehrheit sagte, dass Mädchen mehr wegen seelischen Verletzungen heulen und Jungs mehr wegen körperlichen. Unsere Umfrage ergab aber auch, dass anscheinend beide Geschlechter gleich oft wegen Beziehungen weinen. Anstrengende On-off-Beziehungen zum Beispiel sind für Mädchen und Jungs sehr be­lastend.

Jungs sollen weinen dürfen

Unsere Recherchen zeigen, dass Mädchen offener mit ihren Gefühlen umgehen und Jungs sich nach aussen immer stark zeigen. Mädchen und sogar einige Buben finden dieses Verhalten total unnötig. Da sind wir genau der gleichen Meinung. Wir denken nämlich, dass Jungs das genau gleiche Recht haben, ihre Gefühle zu zeigen, wie Mädchen.

Zuletzt fragten wir die Jugend­lichen, wo sie eher weinen würden. Im Lager, in der Schule oder zu Hause? Alle antworteten «zu Hause», weil sie dort allein oder mit ­vertrauten Menschen sind, bei denen es nicht peinlich ist, zu weinen. Da wir verschiedene Antworten wollten, erkundigten wir uns auch noch, ob sie denn lieber in der Schule oder im Lager weinen wollten. Da waren die Antworten ausgeglichen. In der Schule würden manche gern weinen, weil es dort mehr Gründe gibt zum Heulen. Meistens trauen sie sich aber nicht, weil es dort zu viele Leute hat, die sie kennen. Im Lager würden sie deshalb eher weinen, weil sie sich besser zurückziehen können. Was uns überrascht hat, ist, dass keine(r) Heimweh als Grund für Weinen im Lager genannt hat.

Umfrage: Wie verbesserst du die Welt?

«Ich bin hauptsächlich zu Fuss oder mit dem Skateboard unterwegs. Und ich bin Vegetarier. Mein Grossvater hat mich dazu gebracht. Da die Schweiz ein sehr privilegiertes Land ist, sollten wir mehr von dem, was wir haben, an weniger Privilegierte abgeben. Ausserdem sollte man grundsätzlich weniger Fleisch essen und so Tierquälerei mindern.»

Martin Frank (13)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

«Ich schalte den Computer aus, wenn ich in die Ferien gehe. Das tue ich, weil ich die Klimaerwärmung sehr schlecht finde. Meine Familie versucht beispielsweise das Autofahren zu vermeiden. Ich selber gehe mit dem ÖV zur Schule. Wir in der Schweiz können unseren Teil dazu bei­tragen, anderen Ländern zu helfen, allerdings nur begrenzt.»

Lars Reimann (14)

 

 

 

«Ich (Nuria) achte darauf, dass ich keinen Abfall zurücklasse, wenn ich zum Beispiel mit meiner Clique draussen bin. Wir denken, dass wir später wie unsere Eltern auch den Abfall trennen, da es zur Gewohnheit wurde. Mir (Melia) ist es wichtig, dass alle Lebewesen genug zu essen haben, dafür müsste das Geld fairer aufgeteilt sein.»

Nuria Galvez (13, l.) und Melia Löcker (12)

 

 

«Mir ist es wichtig, dass die Leute fröhlich sind, deshalb versuche ich oft, lockere Stimmung zu schaffen. Ich bin dafür, dass die Schweiz sich mehr für Flüchtlinge engagiert, da wir eine hohe Lebensqualität haben, die wir vielen von ihnen auch bieten sollten. Oh, und ich fahre mit dem Velo zur Schule.»

Amélie Welle-Skitt (14)

 

 

 

 

 

 

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