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Freut sich auf die winterliche Atmosphäre des Silvesterlaufs und das Treffen mit alten Freunden: Josefine «Josy» Rahuet. Bild: SB

Laufend die Stadt geniessen

Von: Sacha Beuth

30. November 2021

Bereits zum 20. Mal nimmt Josefine Rahuet am Zürcher Silvesterlauf teil. Spass, alte Freunde treffen und der Anblick des winterlichen Lichterglanzes der Stadt stehen für die 76-jährige Zürcherin auch bei der 45. Austragung am 12. Dezember im Mittelpunkt – selbst wenn man dabei einmal eine Abzweigung verpasst. 

In welchem Jahr es war, hat Josefine Rahuet schon wieder vergessen. Aber ansonsten erinnert sich die 76-jährige Zürcherin noch gut an ihren Fauxpas beim Silvesterlauf. «Ich hab mit einigen Zuschauern ein paar Worte gewechselt und einigen, die mich anfeuerten, zugewunken. Dabei habe ich die Abzweigung zum Ziel verpasst und bin darum statt vier schliesslich fünf Runden gelaufen», erzählt Rahuet und muss dabei auch heute noch herzhaft über ihr Missgeschick lachen. «Was solls. Mitmachen war und ist für mich immer wichtiger als gewinnen.»

Kameraden fehlen

Der Spass soll darum auch am 12. Dezember im Vordergrund stehen, wenn die gebürtige Katalanin zum 20. Mal am Volkslauf durch die Innenstadt Zürichs teilnimmt. Was aber trotzdem nicht heisst, dass Rahuet den Anlass einfach auf die leichte Schulter nimmt. Regelmässig wird darum ein- bis zweimal in der Woche ein Fitness-Studio besucht und einmal pro Woche gejoggt – «wenn es die Gesundheit zulässt. Man ist ja nicht mehr 20». Wobei der rüstigen Seniorin ein anderer Umstand weit mehr zu schaffen machen scheint. «Mir fehlen meine Kameradinnen und Kameraden aus der ehemaligen Swissair-Laufgruppe. Als ich noch für die Fluggesellschaft und später für SR Technics arbeitete, sind wir zweimal pro Woche über Mittag in den Wald joggen gegangen. Das waren in der Regel um die 20 Personen. Wir haben uns immer gegenseitig motiviert. Es sind tolle Freundschaften entstanden und das Laufen hat vielen von uns auch psychisch geholfen, durch die schwere Zeit nach dem Grounding zu kommen.» 1975 war Rahuet zur Gruppe gestossen und hatte nach ihrem Wechsel zur SR Technics sogar die Leitung des Lauftreffs übernommen. Bis zur Auflösung der Gruppe 2012 nahm man zusammen an internationalen Läufen für Mitarbeitende verschiedener Airlines und sogar an renommierten Events wie dem Boston- und dem New-York-Marathon teil. Und 2006 auch erstmals gemeinsam am Zürcher Silvesterlauf.

«Ich weiss noch, wie ich einige Jahre zuvor meine Premiere an diesem Anlass feierte und wie sehr mich die einmalige Winteratmosphäre, die vielen Lichter und das tolle Publikum begeisterten und faszinierten. Umso schöner war es dann, dieses Erlebnis mit meinen Lauftreff-Freunden zu teilen.»

Die Gelegenheit, viele der alten Laufgruppen-Freunde wieder einmal zu treffen, ist dann nebst Spass und Ambiance ein weiterer Reiz für Rahuet, am Silvesterlauf teilzunehmen. «Beim Warm-up kann man schon mal einen kleinen Plausch über die alten Zeiten halten und diesen im Anschluss an das Rennen vertiefen, wenn wir uns zum traditionellen gemeinsamen Abendessen zusammenfinden.»

Gefragt nach den Schwierigkeiten der Strecke, winkt «Josy», wie Rahuet von ihren Freunden genannt wird, nur ab. «Da sehe ich keine Probleme. Sind ja nur 8,5 Kilometer. Ich werde aber dort etwas schneller laufen, wo es nach Chnoblibrot und Glühwein riecht. Das ist nicht so meins», schmunzelt die 76-Jährige. Dafür schätzt sie es, nach dem Rennen ausgiebig zu duschen. Was wiederum zu einer weiteren lustigen Anekdote führte. «Denn einmal habe ich so lange geduscht, dass ich die Rangverkündigung verpasste. Und dabei hatte ich sogar einen Podestplatz errungen.» Ein klarer Beweis, dass Mitmachen für Rahuet wirklich wichtiger ist als gewinnen.

 

Zürcher Silvesterlauf 2021 – die wichtigsten Infos zur 45. Austragung der Sportveranstaltung

Nachdem der beliebte Sportevent 2020 coronabedingt ausgefallen war, kann der Zürcher Silvesterlauf dieses Jahr wieder durchgeführt werden. Die 45. Austragung findet am Sonntag, 12. Dezember, statt und beginnt um 11 Uhr mit dem Startschuss für die Kategorie Familien. Die Elite geht um 13.15 Uhr (Männer) beziehungsweise 13.35 Uhr (Frauen) auf die Strecke. Ab 15.05 Uhr geht es dann gestaffelt los für die eigentlichen Volksläufer und um 18.20 Uhr dürfen die kostümierten Läufer des Run for Fun für Unterhaltung sorgen. Die besten Kostüme werden um 19.40 Uhr von einer Jury bestehend aus Musikerin Tanja Dankner, Event- Veranstalter Reto Hanselmann und Manuela Leonhard, Assistentin von Stadtpräsidentin Corine Mauch, prämiert. Die Strecken sind die gleichen wie 2019 (siehe Illustration rechts), wobei die anspruchsvollste das 8,5 km lange Stück der Volksläufer ist, während Kinder und Familien nur eine kleine Runde von 1,5 Kilometern zu absolvieren haben. Das Startgeld beträgt 44 Franken für Volksläufer und 19 Franken für Kinder. Anmeldungen sind noch bis zum 5. Dezember möglich.

Bislang haben sich rund 12 000 Personen angemeldet (Stand 26.11.). Stefan Mühlemann, Präsident des Vereins Zürcher Silvesterlauf, schätzt, dass es am Schluss rund 14 000 Teilnehmer sein werden. «Das ist natürlich weniger als die rund 20 000, die wir in normalen Jahren vor Corona hatten, aber im Vergleich zu den Verlusten anderer Volksläufe in der Schweiz immer noch eine sehr gute Zahl.» Generell ist der 45. Silvesterlauf eine 3-G-Veranstaltung. Gewisse Bereiche wie die Aufenthaltszonen der Läufer und das Sponsorenvillage sind darum auch mit Abschrankungen versehen, in die man nur mit Covid-Zertifikat gelangt. Entlang der Strecke gibt es aber auch Bereiche für Schaulustige ohne Zertifikat. Insgesamt hofft Mühlemann, dass die Teilnehmenden wie in den letzten Jahren üblich von zahlreichen Zuschauern angefeuert werden.

Weitere Infos: www.silvesterlauf.ch

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