mobile Navigation

News

Lego, Plüsch und Playmobil

Von: Ginger Hebel

12. Dezember 2017

Damit Kinderaugen an Weihnachten noch ein bisschen mehr leuchten, brauchen Eltern das richtige Geschenk. Sandro Küng vom Spielwarenverband weiss, was sich Kids im digitalen Zeitalter wünschen.

Die Weihnachtszeit ist für den Spielwarenhandel die wichtigste Zeit. 45 Prozent des Jahresumsatzes von rund 460 Millionen Franken werden im letzten Quartal generiert. Doch womit spielen Kinder heute am liebsten? «Traditionelle Spielsachen sind sehr gefragt. Apps können diese nicht ersetzen, aber sie verschmelzen immer mehr mit klassischem Spielzeug», sagt Sandro Küng vom Spielwarenverband Schweiz mit Sitz in Zürich. Moderne Modelleisenbahnen lassen sich heuer mit dem Tablet steuern. Auch gibt es mittlerweile Apps für Puzzle-Fans. Hält man das Smartphone beispielsweise über das 1000-Teile-Paris-Puzzle von Ravensburger, lässt sich die Aussicht vom Eiffelturm geniessen. «Dadurch werden Puzzles viel realer, und der Spielanreiz ­erhöht sich; man kann sich noch länger damit beschäftigen», erklärt Sandro Küng. Dennoch sei der starke Zuwachs bei Spielen und Puzzles überraschend. «Aufgrund wachsender Bedeutung von Apps und günstigen Spielen auf Handy, Tablets und Laptops hätten wir das nicht ­unbedingt erwartet», sagt Kurt Meister vom Schweizer Markt­forschungsinstitut.

Angesichts steigender Geburtenzahlen und vieler Innovationen rechnet die Spielzeug­branche mit einem leichten Umsatzwachstum im laufenden Jahr. Auch der stärkere Euro spielt eine Rolle. Es lohne sich aktuell kaum, für ein Plüschtier über die Grenze zu fahren. Zu den Kassenschlagern im diesjährigen Weihnachtsgeschäft gehören Lego, Playmobil und Plüschbären. «Es geht um die haptische Wahrnehmung. Kinder spielen gerne mit Dingen, die sie anfassen und lieb haben können», so Küng. Dies erkläre auch den Erfolg der interaktiven Baby-Born-Puppe, die weinen, essen und aus ihrem Fläschchen trinken könne. Solche Spielsachen ermöglichen die von Kindern geliebten Rollenspiele.

Weil es hierzulande praktisch keine inländische Fertigung mehr gibt, machen Schweizer Spielwaren nur einen kleinen Teil des Gesamtumsatzes aus. Doch gerade die Holzkühe von Trauffer aus dem Berner Oberland erfreuen sich grosser Beliebtheit. Holzspielsachen gelten als pädagogisch wertvoll und nachhaltig. Sandro Küng ist Vater zweier acht- und neunjähriger lego- und playmobilverrückter Kinder. Sein Bub wünscht sich zu Weihnachten Bausteine von Fischer-Technik, «da tun sich für ihn aktuell ganz neue Welten auf».

Kleinkinder mögen Tablets

Dieses Jahr waren die Handkreisel Fidget Spinner der letzte Schrei. «Der Trend ist bereits wieder stark abgeflaut», beobachtet Küng.

Bei den Technikspielsachen erfreut sich der neue Mini-Roboter Cozmo der US-Firma Anki grosser Beliebtheit. Der digitale Spielgefährte wurde von Trickfilmanimateuren entworfen und ist in der Lage, seinen Besitzer zu erkennen und seinen Namen zu rufen. Er lässt sich über eine Smartphone-App steuern. Auf diese Weise sollen Kinder spielerisch ans Programmieren herangeführt werden. Bei Kleinkindern stehen Tabletimitationen hoch im Kurs. «Technologie übt auf Kinder eine grosse Faszination aus. Zudem wollen sie immer das machen, was ihre Eltern machen», sagt Sandro Küng. Er empfiehlt Kindertablets, die sich nach einer gewissen Zeit von selber ausschalten.

Doch wie findet man als Eltern das richtige Geschenk für sein Kind? «Es ist wichtig, dass man es miteinbezieht und schaut, womit es aktuell gerne spielt», so Küngs Rat. Geschultes Verkaufspersonal sei in der Lage, Spielsachen zu empfehlen, die dem Entwicklungsstand des Nachwuchses entsprechen. Für Sandro Küng ist klar: Spielsachen müssen Kinder in erster Linie begeistern.

zurück zu News

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare