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Schülerin Paula Ramseier ist fasziniert von Technik. Sie verbringt den Zukunftstag bei Siemens.

Mädchen fehlen oft Vorbilder

Von: Ginger Hebel

28. Oktober 2019

Nachwuchsförderung: Der Zukunftstag steht unter dem Motto «Seitenwechsel». Jugendliche werden ermutigt, stereotype Rollenvorstellungen zu hinterfragen und für ihre Interessen einzustehen.

Florin Benz (12) freut sich auf die Zukunft, genauer auf den Zukunftstag, der am 14. November schweizweit stattfindet. Letztes Jahr begleitete der Sechstklässler seinen Götti zur Arbeit, diesmal nimmt er am Spezialprojekt «Jungs entdecken Gesundheitsberufe» bei OdA Gesundheit in Zürich teil. «Ich bin sehr gespannt, was wir alles erleben werden. Auch Blutdruck messen wird dabei sein», sagt Florin. Am Zukunftstag erhalten Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7. Klasse Einblick in das vielfältige Berufsleben. Kinder müssen nicht zwingend ein Elternteil begleiten. «Wichtig ist, dass sie eine Bezugsperson wählen, die in einem geschlechteruntypischen Beruf tätig ist, da der Seitenwechsel im Vordergrund steht», sagt Isabelle Santamaria, Geschäftsführerin Zukunftstag.

Florin besucht die 6. Klasse in der Schule Gabler in Zürich-Enge. Er ist sportbegeistert, spielt Unihockey und Eishockey. Im März absolviert er die Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium. Einen konkreten Berufswunsch hat er noch nicht. «Ich bin offen. Der Zukunftstag ist eine gute Sache und auch bei meinen Kollegen beliebt, weil er Ideen gibt.»

4207 Betriebe haben sich schweizweit registriert. 1287 Betriebe, Organisationen und Bildungsinstitutionen führen Spezialprojekte durch und bieten 8235 Projektplätze für neugierige Schülerinnen und Schüler an. Heidi Berger ist Geschäftsführerin des Branchenverbandes für Berufsbildung im Gesundheitswesen des Kantons Zürich (OdA Gesundheit). «Mit dem Spezialprojekt ‹Jungs entdecken Gesundheitsberufe› möchten wir den Buben das Spektrum an Berufen und Weiterbildungsmöglichkeiten aufzeigen. In der Pflege ist der Bedarf an Fachpersonal hoch, und da sind Jungs gefragt und gewünscht», sagt Berger. Die 3-jährige Grundausbildung zur Fachperson Gesundheit stehe auf Platz 2 der beliebtesten Lehrberufe im Kanton Zürich. Am Zukunftstag werden die Schülerinnen und Schüler mittels eines Erlebnisparcours an die verschiedenen Berufe herangeführt.

Selbstvertrauen stärken

Auch die Firma Siemens in Zürich-Albisrieden macht seit Jahren beim Zukunftstag mit. «Unser Ziel ist es, die Faszination am Thema Technik zu fördern», sagt Karin Meier, Kommunikationsexpertin von Siemens Schweiz. Sie ist überzeugt davon, dass es wichtig ist, Kinder bereits in jungen Jahren spielerisch mit Technik vertraut zu machen, um ihre ­Begeisterung und Neugierde zu ­wecken. Ob Informatiker/in, Elektroniker/in oder Mediamatiker/in, die Auswahl an technischen Berufen bei Siemens ist gross. Wie erhöhen Jugendliche ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz? «Ausserschulisches Engagement ist sinnvoll», betont Karin Meier. Ob Tüftelcamps oder Programmier-Workshops, es gebe heute bereits einige Angebote.

Gymnasiastin Paula Ramseier (12) aus Zürich wird den Zukunftstag bei Siemens verbringen. «Technik ist spannend. Schon als Kind habe ich nie mit Puppen gespielt, sondern lieber gebastelt oder Bahnen gebaut.» Sogar einen Roboter habe sie schon programmiert. Isabelle Santamaria, Geschäftsführerin des Nationalen Zukunftstags, ist überzeugt: «Entscheiden sich junge Menschen für einen untypischen Beruf, brauchen sie viel Mut und Selbstvertrauen, um ihren Entscheid zu verwirklichen. Besonders den Mädchen fehlen Vorbilder.»

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