mobile Navigation

News

«Autorität braucht man in diesem Business»: Country-König Albi Matter. Bild: GH

Musik ist seine Tankstelle

Von: Ginger Hebel

29. Januar 2019

Country-Festival: Albi Matter stellt seit 35 Jahren das grösste und längste Country-Festival der Welt auf die Beine. Als Programmchef holt er die besten Country-Stars auf die Bühne des Schützenhauses Albisgütli.

Sie sind ein Urgestein in der Musikbranche. In den 80er-Jahren haben Sie den Zürcher Kult-Club Big Apple geführt. Vermissen Sie diese alten Zeiten manchmal?

Albi Matter: Nein. Ich habe meine Sturm-und-Drang-Jahre hinter mir. Damals gab es Tage, da ging ich 24 Stunden nicht ins Bett, ich habe es ausgereizt. Heute ist eine andere Zeit, und die ist auch gut.

Sie sind jetzt 67-jährig. Wie gehen Sie mit dem Älterwerden um?

Ich bin umgeben von jüngeren Menschen, dadurch fühle ich mich selber jünger, als ich bin. Zudem bin ich überzeugt, dass Neugierde jung hält. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinen drei Töchtern und bin vor ein paar Monaten erstmals Opa geworden. Ich hätte nie gedacht, dass mir die Opa-Rolle so viel Freude bereiten würde, auch meine Frau blüht in der Rolle der Nanny richtiggehend auf.

Wie wichtig ist Ihnen die Musik?

Sie ist mein Lebenselixier, meine Tankstelle. Meine erste Amtshandlung am Morgen: Radio einschalten. Ich mag aber auch CDs, ich habe gerne etwas in der Hand, darum lese ich auch mit Freude Zeitungen.

Dieses Jahr feiert «Ihr» Country Music Festival Zürich seinen 35. Geburtstag. Was ist das Erfolgs­geheimnis?

Ich lebe nach dem Motto: Give the people what they want (Gib den Leuten, was sie wollen.) Ich mache das Country-Festival nicht für mich, sondern fürs Publikum. Zudem schaffen es nur die besten Musiker auf die Bühne. Ich hatte immer eine gewisse Autorität, die braucht man in diesem Business – es sind Künstler. (lacht)

Die Jubiläums-Ausgabe ist ein Best-of. Worauf können sich die Besucher freuen?

Auf Superstars, die während der letzten Jahre Geschichte geschrieben haben: Johnny Reid, der mit seinem romantischen Country-Pop Frauenherzen höher schlagen lässt. Die fetzigen The Last Bandoleros oder die Bluegrass-Stars Dailey & Vincent. Stolz bin ich, dass ich The Mavericks aus den USA verpflichten konnte. Ich wollte sie schon immer im Albisgütli haben, aber sie waren stets zu teuer. Jetzt sind sie auf Europatournee und treten am Country-Festival auf.

Was zeichnet überhaupt einen guten Künstler konkret aus?

Zuverlässigkeit. Er muss Ausstrahlung haben und die Freude an der Musik rüberbringen – nicht nur die Gage abspielen. Dann wird er von mir auch verwöhnt. Ich hole alle Bands persönlich vom Flughafen ab, fahre sie zuerst ins Hotel und dann ins Albisgütli. Gerade die Amerikaner schätzen das sehr, sie sind oft unsicher und brauchen eine Bezugsperson.

Warum kommt Country bei den Schweizern so gut an?

Weil es verwandt ist mit der Schweizer Volksmusik, und diese ist generationsübergreifend. Das 31-tägige Festival wird jeweils zu einem Treffpunkt in Zürich, zudem gibt es 1000 Gratis-Parkplätze.

Neben der Musik ist das Essen ein sehr wichtiger Bestandteil.

Der Jumbo-Burger ist der Hit seit Jahren. Und die Familien-Brunches am Sonntag sind wegen des fairen Preis-Leistungs-Verhältnisses sehr beliebt. Für 48 Franken gibt es alles à discrétion, Musik inklusive.

Das Schützenhaus Albisgütli wird ab April umfassend saniert. Welche Auswirkungen wird das auf das Country-Festival haben?

Es wird künftig wie gewohnt stattfinden. Der Umbau konzentriert sich vor allem auf Küche, Taverne, Keller und Gartenterrasse. Der schöne Saal ist nicht tangiert.

35. Internationales Country Music Festival Zürich 1. Februar bis 24. März Schützenhaus Albisgütli www.albisguetli.ch

www.countrymusiccruise.ch

Tickets zu gewinnen!

Das «Tagblatt» verlost 3 x 2 Tickets für Clin Tonics und Jordyn Mallory & Nashville Night am Donnerstag,
7. März, um 19.30 Uhr im Schützenhaus Albisgütli. Senden Sie uns eine E-Mail mit Namen, Adresse, Telefon und Betreff Country an: gewinn@tagblattzuerich.ch

 

 

zurück zu News

Artikel bewerten

Gefällt mir 2 ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare