Markantes Bauwerk: Die Stahlfront von The Circle am Flughafen Zürich neigt sich knapp 14 Meter über die Strasse. Die 84 000 Quadratmeter Glasfläche entsprechen etwa 12 Fussballfeldern. Bilder: Flughafen Zürich

Neuer Stadtteil am Flughafen

Eröffnung: Mitten in der Corona-Krise hat das Milliardenprojekt The Circle eröffnet. Am Flughafen Zürich ist ein neuer Stadtteil mit umfangreichem Angebot und eigenem Park entstanden. 

Über fünf Jahre lang baggerten, betonierten und schweissten bis zu 900 Bauarbeiter – alles Männer – auf der grössten Hochbaustelle der Schweiz. Jetzt hat The Circle eröffnet, mit Büros, Cafés, Restaurants, Gesundheitszentrum, Geschäften, Flaniermeile und Flughafenpark. «Die Eröffnung ist für mich ein Meilenstein in jeder Hinsicht. Seit über 13 Jahren darf ich das Projekt begleiten. Ich habe einige Höhen und Tiefen mit dem Team miterlebt», sagt Circle-Leiter Stefan Feldmann.

Vor einem Jahr waren sie noch gut im Zeitplan. Damals stellte sie besonders die Statik vor Herausforderungen, weil der Nordflügel direkt über dem SBB-Tunnel erstellt wurde. Im Frühling kam Corona. «Wir hatten mit Lieferengpässen, weniger Bauarbeitern vor Ort und vielen weiteren Herausforderungen zu kämpfen, was die Fertigstellung um rund zwei bis drei Monate verzögerte», erzählt Feldmann. Die Baustelle sei aber nie geschlossen gewesen. Der neue Stadtteil entstand nach den Plänen des japanischen Architekten Riken Yamamoto. Die sechs Gebäude stehen auf 1340 Pfählen, mit über 40 Meter Höhe fällt jedes unter die Kategorie Hochhaus. In der Glasfassade spiegeln sich die Autos, die Flugzeuge, das Licht. «Uns ist bewusst, dass wir den Circle in einer herausfordernden Zeit eröffnen. Doch wir freuen uns sehr, können wir nun Gäste empfangen – natürlich mit den nötigen Schutzmassnahmen», betont Stefan Feldmann.

Die beiden Hyatt-Hotels werden im Dezember eröffnen. Die Eventhall wird zurzeit fertiggestellt, erste Veranstaltungen werden aufgrund der aktuellen Situation wohl erst im Verlauf des nächsten Jahres stattfinden. In den nächsten Wochen und Monaten werden laufend neue Angebote dazukommen und Mieter einziehen.

Flughafenpark als Magnet

Ein Höhepunkt ist der angrenzende Park auf dem Butzenbüel. Er ist direkt mit den Flughafen-Terminals verbunden. «Wir haben damit ein neues Naherholungsgebiet direkt am Flughafen geschaffen, das Naturerlebnisse – wie beispielsweise die Ranger-Führungen – in den Vordergrund stellt», erläutert Stefan Feldmann. Eine eigens gebaute Standseilbahn verbindet The Circle mit dem Park. Zuoberst befindet sich eine Himmelsplattform mit Natursteinfläche und einem Wasserspiel mit Nebel und LED-Licht. Das Angebot des Circle ist breitgefächert. Das Zürcher Universitätsspital empfängt im neuen Gesundheitszentrum Patientinnen und Patienten. «Die Verlagerung an das USZ Flughafen ist zentral für uns», erklärt Gregor Zünd, CEO des USZ. «Der neue Standort erlaubt uns, zusätzlich ambulante Leistungen mit modernen Technologien und in einer attraktiven Umgebung anzubieten.»

Auch das Zürcher Gastronomie-Ehepaar Daniela und Markus Segmüller, welches das Carlton an der Bahnhofstrasse besitzt, glaubt an die Zukunft des Circle. Sie haben mit dem Sablier ein französisches Restaurant mit Bar und Lounge eröffnet. «Wir sind stolz, dass wir die Chance bekommen haben, ein aussergewöhnliches Restaurant gestalten zu können, mit Dachterrasse und Ausblick auf den Park», freut sich Markus Segmüller. Trotz Krise: Mit dem Vermietungsstand im Circle sei man sehr zufrieden. «Es gibt noch freie Flächen im Bürobereich sowie für kommerzielle Nutzungen. Wir sind aktiv im Gespräch mit diversen Brands», sagt Feldmann.

Weitere Informationen zu allen Angeboten und Geschäften: www.flughafen-zuerich.ch/circle

Was ist Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

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