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Presserat rügt "Weltwoche" im "Fall Strehle"
Von: JS
Laut Presserat ist die "Weltwoche" in ihrer Berichterstattung zu weit gegangen.
Zwar bestehe ein öffentliches Interesse daran, beim Chefredaktor einer wichtigen Zeitung den beruflichen Werdegang und seine politische Vergangenheit kritisch zu beleuchten. Auch bei öffentlichen Personen sei jedoch sorgfältig zwischen dem Persönlichkeitsschutz und dem Anspruch der Öffentlichkeit auf Information abzuwägen, so der Presserat.
Die "Weltwoche" hatte dem Chefredaktor des "Tages-Anzeigers" eine "irritierende Nähe zu Bombenlegern und linken Extremisten" vorgeworfen. Er habe in den 80er Jahren Kenntnis von terroristischen Aktivitäten von Mitbewohnern in einer Zürcher Wohngemeinschaft gehabt.
Der Presserat rügt vor allem, dass die "Weltwoche" zwei fast 30-jährige Polizeifotos veröffentlicht habe - in Kombination mit weiteren Bildern verurteilter Gewalttäter und Terroristen, um ihre "durch Fakten nicht belegte, tatsachenentstellende These" zu untermauern. Zudem seien schwere Vorwürfe "präzis" zu benennen. Zum Vorwurf, Strehle habe damals von terroristischen Aktivitäten von Mitbewohnern in einer Wohngemeinschaft zumindest Kenntnis gehabt, hätte die "Weltwoche" deshalb konkrete Namen nennen müssen.
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